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Falls Sie sich näher mit dem Beipackzettel von Paxlovid beschäftigen, wird Ihnen eine ganze Reihe an Medikamenten auffallen, die sich nicht uneingeschränkt mit dem antiviralen Arzneimittel kombinieren lassen.

Verschiedene Faktoren sind dafür verantwortlich, dass die gleichzeitige Einnahme problematisch sein kann; zum einen verstärkt Paxlovid die Wirkung einiger Medikamente, was zum Teil zu gefährlichen Komplikationen führen kann, zum anderen senken manche Substanzen die Effektivität von Paxlovid, sodass es nur unzureichend gegen COVID-19 wirkt.

Mit welchen Medikamenten verträgt sich Paxlovid nicht?

Insbesondere ist bei der gemeinsamen Anwendung von Paxlovid und folgender Medikamente ist Vorsicht angesagt:

Diese Aufzählung enthält nur einen Auszug der Präparate, die eine Wechselwirkung mit Paxlovid eingehen können. Besprechen Sie deshalb unbedingt mit Ihrem Arzt Ihre übliche Medikation, damit Unverträglichkeiten zwischen den Präparaten ausgeschlossen werden können.

Die Lösung des Problems: Dosisanpassung, Medikamentenwechsel oder, falls möglich, eine kurze Pause.

Warum diese Wechselwirkungen?

Der Grund liegt am Abbauprozess der Medikamente im Körper, bei dem sie sich gegenseitig in die Queere kommen: Durch die Einnahme von Paxlovid sinkt der Wirkspiegel einiger Arzneimittel nur zögerlich. Wird die regelmäßige Medikamenteneinnahme wie gewohnt fortgesetzt, führt dies zu einem Anstieg der jeweiligen Substanz im Blut. Der entsprechende Effekt ist vergleichbar mit einer Überdosis des Präparates, was je nach Wirkstoff mehr oder weniger gefährlich sein kann.

Aber Paxlovid steigert nicht nur die Effektivität mancher Arzneimittel, sondern kann auch selber durch bestimmte Medikamente negativ beeinflusst werden: So reduziert etwa die gleichzeitige Einnahme von Präparaten gegen Epilepsie (z. B. Carbamazepin, Phenytoin und Phenobarbital) die Wirkung von Paxlovid. Die mögliche Folge: Ein schwerer COVID-19-Verlauf wird nicht verhindert, da die Wirkung des Paxlovids zu gering ausfällt.

Informationen zu Wechselwirkungen: Suchen Sie das Arztgespräch und lesen Sie die Packungsbeilage

Ob sich Ihre Medikamente mit Paxlovid vertragen, wird Ihnen Ihr Arzt ausführlich erklären. Und, ganz nach dem Motto „Doppelt hält besser“, schadet auch ein etwas genauerer Blick in den Beipackzettel nicht. Denn auch Arzneimittel, die nicht verschreibungspflichtig sind, wie etwa pflanzliche Johanniskraut-Präparate, sollten nicht ohne vorherige ärztliche Rücksprache mit Paxlovid kombiniert werden.

Treffen Sie keine Entscheidungen ohne Ihren Arzt!

Aus Sorge vor Wechselwirkungen sollten Sie bitte trotzdem nicht Ihre gewohnte Medikation selbstständig absetzen oder sogar ganz auf die Einnahme von Paxlovid verzichten, denn beides kann sich äußerst negativ auf Ihre Gesundheit auswirken. Lassen Sie sich stattdessen bei Unklarheiten unbedingt ärztlich beraten. Denn häufig reichen leichte Anpassungen der Standardmedikation, damit sich alle Präparate bedenkenlos kombinieren lassen. Ihr Hausarzt wird mit Ihnen besprechen, ob z. B. nur die Dosis Ihrer regulären Arzneimittel reduziert werden muss oder zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen, wie etwa die Kontrolle einzelner Blutwerte, angezeigt sind. Vielleicht lautet seine Empfehlung auch eine Zeit lang ganz auf Ihr reguläres Präparat zu verzichten.

Fazit

Die Wechselwirkungen zwischen Paxlovid und anderen Wirkstoffen mögen so manchem Sorgen bereiten, die aber nur bedingt begründet sind. Zur Vermeidung unliebsamer Überraschungen sollten Sie Ihrem Arzt wirklich ALLE Substanzen nennen, die Sie sonst noch einnehmen; vergessen Sie hierbei keine pflanzlichen Präparate, bisweilen genutzte Schlafmittel und nicht zuletzt auch Drogen.

Quellen:

  • Fachinformation zu Paxlovid® (Nirmatrelvir + Ritonavir) für Angehörige der medizinischen Fachkreise (Stand 14.11.2022). Herausgeber: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). www.bfarm.de.
  • Fachgruppe COVRIIN am Robert Koch-Institut. Hinweise zu Arzneimittelwechselwirkungen von Paxlovid® (Nirmatrelvir/Ritonavir) (14.11.2022). www.rki.de.

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