Nikotin und Koffein beschleunigen den Abbau von Neuroleptika. Es ist bekannt, dass rauchende Schizophreniekranke deutlich mehr Neuroleptika benötigen als Nichtraucher mit der gleichen Krankheit.
Was im Körper mit den Medikamenten passiert
Das hat folgenden Hintergrund: Wenn wir Medikamente einnehmen, werden sie vom Körper aufgenommen, verarbeitet und in verwandelter Form wieder ausgeschieden. Dieses komplexe Geschehen wird auch als Pharmakokinetik bezeichnet.
Wie welcher Wirkstoff vom Körper genau verarbeitet wird, hängt sowohl von der jeweiligen Substanz als auch von den biochemischen Abläufen in unserem Inneren ab, die bei jedem ein wenig anders sind. So gibt es beispielsweise bestimme Enzyme, d.h. Eiweißstoffe, die einzelne Reaktionen beschleunigen.
Das sogenannte CYP-System bildet eine große Familie an Enzymen, die an der Verarbeitung von Arzneimitteln und anderen Stoffen mitwirken. Dabei können diese CYP-Enzyme von den aufgenommenen Substanzen wiederum beeinflusst und entweder verstärkt (Enzyminduktion) oder abgeschwächt werden (Enzyminhibition). Reaktionen laufen dann entsprechend langsamer oder schneller ab.
Nikotin beeinflusst die Verarbeitung
Bei Rauchern wird das CYP-System angeregt, da die Leber, in der die Enzyme hergestellt werden, auf Hochtouren läuft. Medikamente wie Antipsychotika werden dadurch schneller verarbeitet und verlieren an Wirkung. Olanzapin (Zyprexa®) etwa verschwindet bei Rauchern etwa doppelt so schnell aus dem Blut wie bei Nichtrauchern. Sie brauchen also tendentiell höhere Dosen, um eine vergleichbare Wirkung zu erreichen.
Umgekehrt nehmen die CYP-Enzyme ihre normale Geschwindigkeit schon bald wieder auf, wenn das Rauchen eingestellt wird. Das heißt: Nach einem abrupten Rauchstopp kann der Medikamentenspiegel im Blut rasant ansteigen, weil der Wirkstoff wieder langsamer verarbeitet und abgebaut wird. Insofern sind die Rauchgewohnheiten bei der Therapieplanung und der Suche nach der richtigen Medikamentendosis immer zu berücksichtigen.
Medikamente nicht zum Kaffee einnehmen
Auch Koffein greift in den körpereigenen Stoffwechsel ein und beeinflusst die Wirkung von Antipsychotika. Es regt das zentrale Nervensystem an, verstärkt den Herzschlag und erhöht den Blutdruck sowie die Körpertemperatur. Dazu kommt es, indem der Stoff aus der Kaffeebohne die Kommunikation unter den Zellen im Körper verändert, indem es deren Rezeptoren (Ankerstellen) besetzt und darüber die ankommenden Botenstoffe reguliert.
Nichts anderes machen im Grunde auch Psychopharmaka. Kein Wunder also, dass die Substanzen sich in die Quere kommen können und miteinander wechselwirken. Koffein kann ebenso wie Nikotin die Wirkung von Antipsychotika beeinträchtigen.
Wenn Sie auf den morgendlichen Kaffee nicht verzichten können, sollten Sie zumindest darauf achten, Ihre Medikamente nicht zusammen mit dem schwarzen Gebräu einzunehmen, sondern etwas zeitversetzt. Auch wenn es am besten wäre, vollständig darauf zu verzichten, gilt beim Kaffee wie bei anderen Genussmitteln auch: Auf das Maß kommt es an.
ohne jetzt genau zu wissen, was Du eigentlich hast: Das Risiko eines Rückfalls steigt natürlich nach dem Absetzen. Aber es gibt ja auch andere Medikamente. Vielleicht mal mit dem Arzt vor Ort über Alternativen sprechen?
Viele Grüße vom Navigator-Team
eindringlich warnen. Je nach Alter max. 250 ml Bier/tgl. (= ca. 12 gr. Reinalkohol), besser alkoholreduzierte/-freie Getränke dazu. Die "Pillen" sind in Kombination mit übermäßig Alkohol Gift – wie Alkohol/Nikotin/Unmengen Koffein auch – und sollten nicht von Hausärzten verschrieben werden dürfen. Zumindest nicht als Erstverordnung.
Wir hatten nach einigen Jahren Medikamenteneinnahme – aufgrund von Parkinsonismus mit Parkinsondemenz, die jedoch auch von sog. Fachärzten nicht diagnostiziert wurden – einen Pflegefall mit erheblicher Einschränkung der Selbständigkeit. Tja, wir hätten mal den Anamesebogen ordentlich lesen sollen, um den Zusammenhang von Perazin und Parkinson (= Nebenwirkung) zu erkennen. Wir haben uns auf unser teures medizinisches Fachpersonal verlassen – und waren verlassen.
Mein Rat:
Immer eine zweite Meinung einholen und unbedingt noch selbst recherchieren. Entweder haben manche Ärzte keine Zeit, kennen sich nicht aus oder wollen einfach nicht.
Danke für nichts!