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Treten Nebenwirkungen auf, ist mit einem Abklingen der Beschwerden nach dem Absetzen der Medikamente zu rechnen. Ausnahme sind die sogenannten Spätdyskinesien, die nach Absetzen eines Neuroleptikums auftreten können.

Spätdyskinesien sind unwillkürliche Muskelzuckungen und Körperbewegungen, die therapeutisch behandelt werden sollten. Neuere Neuroleptika verursachen seltener Spätdyskinesien.

Nachtrag der Redaktion:

Ein Leser hat in den Kommentaren unten zurecht darauf hingewiesen, dass die Spätdyskinesien in den meisten Fällen kaum zu behandeln sind. Die beste Chance ist noch, sie rechtzeitig zu erkennen und die auslösenden Neuroleptika abzusetzen. Aber das gelingt selten, weil die Spätdyskinesien oft zu spät erkannt werden. Es gibt dann zwar auch noch Therapieversuche mit Dopamin-ähnlichen Medikamenten wie Lisurid oder Pergolid (normalerweise eher in der Parkinson-Behandlung eingesetzt) oder anderen Wirkstoffen, die sich auf Bewegungsabläufe auswirken (Botox, Tizanidin u.a.). Aber das sind alles reine Symptomlinderer, die das eigentliche Problem nicht beseitigen.

So bleibt das frustrierende Fazit: Spätdyskinesien sind, wenn sie schon lange bestehen, praktisch unheilbar. Man kann dann nur versuchen, ihre Ausprägung so gut es geht, einzudämmen, wobei man auch hier gut abwägen muss, denn Bewegungs-beeinflussende Medikamente wie Botox sind auch nicht ohne Nebenwirkungen.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Risperdal
Risperdal 1 mg hat mein Leben vollkommen zerstört. Ich habe es bei einer stationären Behandlung grundlos und ohne Aufklärung bekommen. Sofort danach fing mein Gesicht an zu zucken und ein schwerer Bruxismus wurde ausgelöst. Zum dritten Mal sind meine Zähne kaputt - was enorm viel Geld kostet. Restless Syndrom und Spätdyskinesien sind nur einige bleibende Schäden.
Kommentare

Kommentare: Archiv

 
“When a man cannot choose, he ceases to be a man.”
2020-11-15 21:51:18, Alex
Die Nebenwirkungen gehen schon weg. Es kommen dann einfach Abbausymptome, die Dich glauben lassen in der Hölle zu wohnen, die Dir im Vergleich ggf. noch als sehr angenehm erscheinen mag. Ich kann - seit der Behandlung mit dem Gift - nicht aufhören, an den Film "A Clockwork Orange" zu denken. Wie gut der doch damals unsere Zeit und Zukunft traf.
 
Hochgradig gefährlich
2020-11-09 09:58:38 Lara
Ich weiß, dass diese Medikamente manchmal auch sein müssen und durchaus ihre Berechtigung haben können. Aber es ist wie Russisch Roulette. Der eine verträgt sie, den anderen kosten sie fast das Leben. Ich gehöre zur zweiten Sorte, und trage seither so viel Wut in mir auf die Ärzte, die meinten, es wäre eine gute Idee, Risperdal gegen eine schwere Depression einzunehmen. Die Depression war nichts im Vergleich zu dem, was durch die Einnahme dieses Medikaments bzw. vor allem durch das Ausschleichen folgte. Sie machen abhängig! Sie strukturieren das Gehirn elementar um, was ich erst merkte, als es darum ging, das Risperdal loszuwerden. Ich hatte eine Absetzpsychose. Von meinem Körper will ich gar nicht anfangen! Nur so viel: Ich dachte, das überlebe ich nicht. Der Körper kann sich regenerieren. Gewissheit gibt es aber nicht. Niemals, nie! hätte ich die Medikamente angerührt, hätte ich gewusst, was sie mich kosten. Niemals. Es war so schlimm - da friert die Hölle zu. Ich arbeite im psychiatrischen Bereich, und kann das aus ideologischen Gründen nicht mehr tun. Ich ertrage es nicht mehr zuzusehen, wie unbedacht diese Medikamente wie Smarties verteilt werden. Das System krankt! Wenn irgendmöglich - einen großen Bogen um die Medikamente machen! Bitte!
 
Neuroleptika absetzen
2020-04-10 15:04:30 Psychiatriegegner
Neuroleptika machen sehr wohl abhängig! Ich habe 1 mg Risperidon schrittweise abgesetzt. Das ist jetzt ca. dreieinhalb Monate her. Ich kann nur sagen, es ist die Hölle! Anfälle von starkem Hitzegefühl am Kopf und am restlichen Körper lassen mir die Haare zu Berge stehen. Dazu kommen massive Schlafstörungen mit anfallsartigem Herzrasen, die mich sogar in die Notaufnahme gebracht habe, schwere Verdauungsprobleme, Angstzustände usw. Ich habe mir dann die Packungsbeilage durchgelesen und - ganz klein und unscheinbar - das Wort Entzugsyndrom unter den Nebenwirkungen entdeckt. Das, was hier passiert, ist gelinde gesagt, eine riesen "Sauerei". Das ist für mich Körperverletzung, weil einen niemand darüber aufklärt. Das böse Erwachen kommt erst wenn man versucht, das Zeug wieder los zu bekommen!
 
Neuroleptika
2019-09-16 16:34:19 Kritiker
Meine Empfehlung: Finger weg!
 
unterschiedlicher Verlauf bei Dystonien
2014-11-18 07:09:19 Redaktion Navigator-Medizin Schizophrenie
Hallo Sabine,

beides ist möglich. In der Regel gehen die Dystonien wieder zurück. Es gibt aber auch Fälle, in denen die Beschwerden bestehen bleiben, zumindest teilweise.

Viele Grüße
Ihr Navigator-Team
 
Dystonie
2014-11-17 22:57:50 sabine
Gehen Dystonien nach Absetzen des Medikaments zurück oder bleiben sie?
 
Verschwinden die Nebenwirkungen von Neuroleptika nach dem Absetzen wieder?
2014-09-27 01:29:30 Kreatur
So ist das also!!!! Zur Behandlung einer einzelnen Krankheit wird dem Patienten das Risiko von oft mehreren gefährlichen Nebenwirkungen zugemutet????
 
Differenzierung notwendig
2013-11-11 11:10:21 Redaktion Navigator
Hallo Peter,

vielen Dank für Ihren Kommentar. Soweit es um Spätdyskinesien geht, haben Sie sicher recht. Deshalb hatten wir oben auch noch einen Kommentar druntergesetzt.
Allerdings gibt es ja auch noch andere Nebenwirkungen, die zwar auch sehr belastend sein können, aber tatsächlich wieder verschwinden. Und die Ursprungsfrage war ja sehr allgemein formuliert.
In weiteren Beiträgen zu diesem Thema werden wir versuchen, hier klarer zu differenzieren.

Viele Grüße
J. Zorn vom Navigator-Team
 
Neurodegeneration
2013-11-10 19:50:00 Peter
Leider werden solche Nebenwirkungen, obwohl es bewiesen ist dass es sie gibt, nicht erwähnt und auch bei Nachfrage verleugnet! Man darf eben nicht vergessen, würden Psychiater Neuroleptika kritisch sehen und dies auch öffentlich kundtun, würden sie an dem Ast sägen auf dem sie sitzen, denn wenn Psychiater keine Neuroleptika mehr verschreiben würden, könnte die Hälfte der Patienten zuhause bleiben und vier Wochen später könnte die Ärztin ihre Praxis schließen, ein Schelm wer Böses dabei denkt! Zu ihrem Nachtrag, Herr Dr.Zorn: Ihr Kommentar zeigt doch sehr pessimistische Aussichten wenn sprichwörtlich das Kind erst einmal im Brunnen liegt, wieso dennoch weiterhin die Meinung vertreten wird, diese ,,Therapie" zu machen und diese Neuroleptika zu nehmen, macht mich sprachlos. Das ist mein frustrierendes Fazit: Sie empfehlen eine Therapie, dessen Folgen nicht zu verhindern sind und die verzweifelten Behandlungsversuche zum Scheitern verurteilt sind. Vielleicht sollten sie darüber nachdenken ob es wirklich noch angebracht ist, die Äußerung: "Spätdyskinesien sind unwillkürliche Muskelzuckungen und Körperbewegungen, die therapeutisch behandelt werden sollten." der Frau Dr. Hoffmann nicht doch korrigiert werden sollten, denn wie sie selbst feststellten, existiert KEINE Behandlung!
 
Merke nichts davon!
2013-10-28 03:34:28 Mercedes
Ich habe meine Medikamente vor 7 Wochen abgesetzt, mir geht es kein bißchen besser, mir fehlt der Antrieb, meine ganzen Interessen, Gefühle und Eigenschaften die vorher da waren, sind seitdem ich diese Medikamente nahm, komplett verschwunden... Ich weiß nicht mehr weiter, ob es irgendwas zur Entgiftung gibt, habe das Gefühl das mir seitdem Dopamin und Serotonin fühlt, ich war bevor ich diese Medikamente nahm, das komplette Gegenteil von jetzt, im positiven Sinne und werde das auf keinen Fall so hin nehmen, weiterhin so bleiben zu müssen.
 
Neurodegenerierung
2013-09-30 15:30:08 Christine
Es gibt noch mehr Nebenwirkungen, die nur leider ganz selten erwähnt werden. Die Neurodegeneration finde ich ganz besonders schlimm. Und dieser Zustand verschwindet nach dem Absetzen nicht einfach so. Auch diese wird auf dem Beipackzettel nicht erwähnt. Dafür müssten die Pharmaindustrie  eigentlich verklagt werden.
http://www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/nl-debatte.pdf
 
behandeln, aber wie?
2013-08-15 23:51:00 Peter
Das finde ich ja schön, dass diese Spätdsykinesien behandelt gehören, nur dumm dass es bislang noch keine Therapie gibt!!! Aber wie immer zählt zumindest der Wille und solange man betroffenen Patienten erzählt, dass man die Spätdsykinesien behandeln sollte, ist ja alles wunderbar, mit dieser Gewissheit lassen sich die Beschwerden auch bess er ertragen( Ende der Ironie!)
 

Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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