Treten Nebenwirkungen auf, ist mit einem Abklingen der Beschwerden nach dem Absetzen der Medikamente zu rechnen. Ausnahme sind die sogenannten Spätdyskinesien, die nach Absetzen eines Neuroleptikums auftreten können.
Spätdyskinesien sind unwillkürliche Muskelzuckungen und Körperbewegungen, die therapeutisch behandelt werden sollten. Neuere Neuroleptika verursachen seltener Spätdyskinesien.
Nachtrag der Redaktion:
Ein Leser hat in den Kommentaren unten zurecht darauf hingewiesen, dass die Spätdyskinesien in den meisten Fällen kaum zu behandeln sind. Die beste Chance ist noch, sie rechtzeitig zu erkennen und die auslösenden Neuroleptika abzusetzen. Aber das gelingt selten, weil die Spätdyskinesien oft zu spät erkannt werden. Es gibt dann zwar auch noch Therapieversuche mit Dopamin-ähnlichen Medikamenten wie Lisurid oder Pergolid (normalerweise eher in der Parkinson-Behandlung eingesetzt) oder anderen Wirkstoffen, die sich auf Bewegungsabläufe auswirken (Botox, Tizanidin u.a.). Aber das sind alles reine Symptomlinderer, die das eigentliche Problem nicht beseitigen.
So bleibt das frustrierende Fazit: Spätdyskinesien sind, wenn sie schon lange bestehen, praktisch unheilbar. Man kann dann nur versuchen, ihre Ausprägung so gut es geht, einzudämmen, wobei man auch hier gut abwägen muss, denn Bewegungs-beeinflussende Medikamente wie Botox sind auch nicht ohne Nebenwirkungen.