In geringen Mengen schadet Alkohol nicht. Gegen ein Glas Wein oder Bier ist in der Regel nichts einzuwenden.
Eine ungesunde Beziehung
Schizophrenie und Alkohol sind kein seltenes Paar. Was dabei Henne und was Ei ist, ob also die Schizophrenie oder der Alkohol zuerst auftaucht, darüber gehen die Meinungen zwar nach wie vor auseinander. Klar ist aber, dass es einen Zusammenhang gibt. Etwa ein Viertel bis die Hälfte aller Menschen mit Schizophrenie ist zusätzlich alkoholabhängig.
Nun ist aber natürlich zu unterscheiden zwischen einem Alkoholmissbrauch, der neben der schizophrenen Erkrankung eine eigene Diagnose darstellt, und einem gelegentlichen Glas Wein bzw. Fläschchen Bier. Eine manifeste Alkoholabhängigkeit kann die Behandlung einer Schizophrenie erheblich erschweren. Antipsychotika sind dann grundsätzlich sehr behutsam einzusetzen. Bei akuten Intoxikationen (Vergiftungen) verbieten sie sich gänzlich. Ansonsten sprechen Betroffene, die zusätzlich alkoholkrank sind, oft schlechter auf die Medikamente an. Grundsätzlich sind bei einer Doppeldiagnose sogenannte atypische Antipsychotika den konventionellen Wirkstoffen vorzuziehen.
Gegenseitige Wirkverstärkung
Aber auch das Feierabendbier oder das Glas Wein zum Sonntagsbraten beeinflussen die Wirkung von Psychopharmaka. Alkohol selbst ist eine zentral dämpfende Substanz, greift also in den Hirnstoffwechsel ein und kann dadurch die Wirkung der Medikamente beeinflussen.
Grundsätzlich gilt: Antipsychotika und Alkohol können sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken. Vor allem sedierende Arzneimittel können kombiniert mit Alkohol noch stärker wirken. Bei großen Mengen an Alkohol kann das bis hin zum Koma führen.
Daher ist bei der Kombination von Antipsychotika mit Alkohol generell Vorsicht geboten. In größeren Mengen ist Alkohol tabu. Wenn Sie stabil mit Medikamenten eingestellt sind und Ihre Symptome gut im Griff haben, spricht jedoch nichts gegen einen gelegentlichen, maßvollen Genuss.