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Acetylsalicylsäure (ASS, z.B. Aspirin®) gehört zu den am häufigsten verschriebenen Wirkstoffen zur Vorbeugung eines Schlaganfalls. Das gilt vor allem in der sogenannten Sekundärprophylaxe, wenn es also schon einen Schlaganfall gegeben hat und eine Wiederholung verhindert werden soll.

Aber was ist, wenn es trotzdem zu einem weiteren Schlaganfall kommt? Oder zu einer TIA, einer Art Mini-Schlaganfall? Die Antwort mag vielleicht überraschen: Dann geht es oft genauso weiter wie zuvor.

Nicht zwingend ein Grund zum Medikamenten-Wechsel

Zunächst einmal muss man dazu sagen, dass die Vorbeugung mit ASS keineswegs unfehlbar ist. Das Risiko wird damit gesenkt, aber dies nur sehr begrenzt. Liegt zum Beispiel die Gefahr eines erneuten nicht-tödlichen Schlaganfalls ohne diese Medikamente bei rund 10%, sind es mit ASS 8%. Das ist eine Risikominderung um die 20%, aber eben auch nicht mehr.

Nun aber zur Konsequenz für die weitere Behandlung, wenn zu einem weiteren Schlaganfall kam: Nur wenn die Ursache des zweiten Schlaganfalls eine bisher unbekannte Herzproblematik ist (v.a. Vorhofflimmern) oder wenn man das Rückfallrisiko nach diesem aktuellen Vorfall sehr viel höher einschätzen muss als zuvor (weil sich in den Untersuchungen zeigt, dass ein oder mehrere Risikofaktoren zugenommen haben), wird die Medikation geändert: entweder auf eine Kombination von Acetylsalicylsäure und einen weiteren blutverdünnenden Wirkstoff (Dipryridamol oder Clopidogrel) oder auf ein grundsätzlich stärkeres Mittel wie Marcumar®.

In allen anderen Fällen bleibt es bei der vorherigen Vorsorge mit ASS. Denn ein weiterer Schlaganfall ist nicht zwingend ein Beweis dafür, dass diese Behandlung falsch war. Oder anders ausgedrückt: Eine medikamentöse Blutverdünnung ist dann ja umso wichtiger, und dafür ist Acetylsalicylsäure die erste Wahl. Eine orale Antikoagulation (Marcumar® & Co) macht nur Sinn, wenn tatsächlich eine eindeutige Quelle für fortschwemmbare Blutgerinnsel besteht, vor allem im Herzen.

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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