Autorin des Artikels
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin
In den meisten Fällen ist das erlaubt. Man kann also zumindest nachts die Kompressionsstrümpfe ausziehen. Allerdings auch nur nachts. Der Grund: Im Liegen sind die Venen weniger belastet als in aufrechter Körperposition.
Kompressionsstrümpfe unterstützen Venen
Nach einer Venenoperation müssen Sie in der Regel für 4 bis 6 Wochen Kompressionsstrümpfe tragen. Sie unterstützen Ihre Gefäße und schützen vor der Bildung von Blutgerinnseln in Beinen oder gar Lungengefäßen. In den ersten Tagen erhalten Sie zudem zusätzlich Heparin.
Die sogenannte Kompressionstherapie erfolgt unabhängig vom Operationsverfahren. Sowohl nach dem klassischen Stripping, bei dem die Venen aus dem Bein herausgezogen werden, als auch nach der Lasertherapie, bei der die Gefäße verödet und verschlossen werden, müssen Sie die Therapie mit den engen, vielleicht kratzenden Strümpfen ertragen. Anfangs erhalten Sie dabei in den ersten Tagen nach der OP zunächst einen festen Druckverband vom Arzt, den er nach ein bis zwei Tagen abnimmt und durch die Strümpfe ersetzt.
72 Stunden Tag und Nacht
Hat der Operateur den Druckverband durch die angepassten Strümpfe ersetzt, müssen Sie diese in der Regeln zwei bis drei Tage und Nächte tragen. Danach können Sie sie meist nachts ablegen und müssen sie nur noch tagsüber anziehen.
Das Ganze erfolgt dann über circa 4-6 Wochen. Die Gesamtdauer der Kompressionsbehandlung hängt von Ihrem Gefäßstatus, der Wundheilung und möglichen Begleitkrankheiten ab. Schlussendlich entscheidet Ihr Arzt, wann Sie die Strümpfe zu Hause lassen dürfen.
Übrigens: Die angepassten Kompressionstrümpfe haben nichts mit den weißen Klinikstrümpfen zu tun, die Sie vielleicht kennen. Diese schützen zwar zum Teil vor Thrombosen oder helfen gegen Beinschwellungen, üben aber viel weniger Druck auf das Gefäßsystem aus und reichen nach einer Venenoperation nicht aus.