Blutegel werden seit Jahrhunderten zu therapeutischen Zwecken genutzt und bei vielen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt. Der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) wird bei Krampfadern, Besenreiser und schweren Beinen mit Erfolg eingesetzt. Das ist eine gesunde Alternative.
Das Ziel der Behandlung mit Blutegeln ist es, den Blutfluss der Venen zu verbessern. Bei Krampfadern besteht immer die Gefahr, das sich Blutgerinnsel bilden und verstopfen. Daraus kann sich eine Thrombose entwickeln und wenn sich ein Blutgerinnsel löst, ist die Gefahr einer Embolie groß. Um das zu vermeiden, werden neben den Krampfadern (Varizen) kleine Blutegel von einem Arzt oder Heilpraktiker angesetzt.
Vorsicht: Blutegel sind sensibel
Blutegel reagieren auf Gerüche und Hektik. Deshalb dürfen Sie sich am Tag vor der Therapie nur mit klarem Wasser waschen und keine Salben oder Cremes benutzen. Bleiben Sie entspannt und ruhig, wenn Sie die kleinen Egel auf Ihrer Haut sehen. Sonst beißen die Egel nicht.
Wird der Egel auf die Haut gelegt, saugt er sich mit seinen Saugnäpfen fest und beißt in die Haut. Sie merken einen kleinen Piks und nichts weiter. Während der Egel saugt, wird ein Sekret von seinen Speicheldrüsen in das Blut abgegeben. Dieses wertvolle Sekret „Hirudin“ ist antiseptisch und hat einen gerinnungs- und entzündungshemmenden Effekt.
Nach der Mahlzeit (des Egels)
Der Egel löst sich erst, wenn er satt ist. Das kann bis zu drei Stunden dauern. Möchten Sie den Blutegel eher lösen, streuen Sie auf den Egel Salz und er fällt sofort ab.
Durch den Gerinnungsfaktor, den der Blutegel abgegeben hat, ist das Blut verdünnt, und kann so besser durch die Venen transportiert werden. Das hat nach der Behandlung den Nachteil, das Ihr Bein bluten kann und ein Hämatom rund um den Biss zu sehen ist. Um die Blutung zu stillen, werden Verbände angelegt und das Bein muss für einige Zeit hochgelagert werden. Nehmen Sie sich für diesen Tag die notwendige Ruhe.