Haupt-Autorin des Artikels
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin
Warum ist eine Herzmuskelentzündung so gefährlich? Wie entsteht eine Herzmuskelentzündung? Kann man eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) haben und nichts davon merken? Was sind typische Anzeichen der Erkrankung? Wie verläuft eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis)? Und welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Antworten auf diese und weitere Fragen zur Herzmuskelentzündung (Myokarditis) finden Sie in folgendem Beitrag.
Basiswissen
Was ist eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis)?
Myokarditis ist der medizinische Fachbegriff für eine Herzmuskelentzündung. Diese kann verschiedene Ursachen haben und akut auftreten oder chronisch sein. Es kann lediglich der Herzmuskel von der Entzündung betroffen sein oder aber auch der Herzbeutel (Perikard).
Folge der Entzündung ist eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit des Herzmuskels und eine zunehmende Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Eine Myokarditis birgt die Gefahr gefährlicher Herzrhythmusstörungen und des plötzlichen Herztodes, auch bei jüngeren Menschen ohne Vorerkrankungen.
Wie kommt es zu dem Begriff?
Myo kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Muskel, Karditis kommt vom lateinischen „Kardia“ = Herz, die Endung -itis bedeutet Entzündung.
Ursachen
Welche Ursachen hat eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis)?
Verschiedene Krankheiten können aufs Herz schlagen. Mediziner unterscheiden dabei infektiöse und nicht-infektiöse Auslöser. Zu den infektiösen gehören Erkrankungen, die durch Viren, Bakterien, Parasiten oder Pilze ausgelöst werden. In den westlichen Länder spielen bei der Entstehung einer Herzmuskelentzündung besonders virale Infekte eine Rolle. Bakterielle Prozesse, die mit einer Herzbeteiligung einhergehen, kommen bei uns deutlich seltener vor.
Nicht selten geht der Krankheit ein grippaler Infekt oder ein Infekt des Magen-Darm-Trakts mit Durchfall und Erbrechen voraus.
Dabei müssen diese Infekte nicht unbedingt schwer verlaufen sein, doch wurden sie möglicherweise nicht vollständig auskuriert, so dass es etwa zwei Wochen nach überstandener Erkrankung zu einer Myokarditis kommt.
Medikamente, Immunsystem und Co. als Auslöser
Eine Myokarditis kann aber auch durch sogenannte nicht-infektiöse Ursachen wie Medikamente, Drogen, hoher Alkoholkonsum, Strahlen oder im Rahmen von Autoimmunerkrankungen oder einem schwachen Immunsystem entstehen. Vermutlich spielt bei der Entstehung der Herzmuskelentzündung das eigene Immunsystem eine ausschlaggebende Rolle, in dem es Antikörper gegen Herzmuskelzellen bildet.
Welche Erreger verursachen eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis)?
In unseren Breiten sind es zu zwei Drittel Viren, die für eine Herzmuskelentzündung verantwortlich sind. Das Erregerspektrum hat sich allerdings im Laufe der Zeit verändert.
Häufig beteiligt war in den 80er Jahren das Coxsackie-B-Virus. Bei einer Infektion führt es zu Müdigkeit, Fieber, Brustschmerzen und allgemeinem Krankheitsgefühl. Typischerweise kommt es dann rund zwei Wochen später zu Symptomen der Myokarditis. Es sind häufig Männer mittleren Alters (42 Jahre) betroffen.
Heutzutage ist am häufigsten das sogenannte Parvovirus der auslösende Erreger. Auch Herpesviren können beteiligt sein.
Unter den Bakterien können die Erreger von Diphtherie (Corynebacterium diphteriae), Scharlach (Streptokokken) und Borreliose (Borrelien), die durch Zecken übertragen wird, eine Myokarditis auslösen.
Symptome
Wie macht sich eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) bemerkbar?
Die Symptome einer Myokarditis sind vielfältig. Einige Betroffene haben keinerlei Probleme, ansonsten reicht das Portfolio von Abgeschlagenheit über Brustschmerzen und Herzrhythmusstörungen bis hin zu starker Luftnot. Bei schweren Verläufen kann die Entzündung bisweilen tödlich enden.
Alarmzeichen: Herzstolpern und geschwollene Beine
Zu Beginn der Herzmuskelentzündung fühlen sich viele Betroffene müde und körperlich schwach. Es kann zu Glieder- und Gelenkschmerzen sowie Fieber kommen.
Manchmal kommt es auch zu Schmerzen im Bereich des Brustkorbs. Möglich sind auch Herzrhythmusstörungen, die als Herzstolpern oder Herzrasen wahrgenommen werden können. Darüber hinaus kann Atemnot auftreten, so dass stärkere Belastungen belasten können. Zeichen einer resultierenden Herzschwäche können geschwollene Knöchel und Beine sein.
Es gibt auch Menschen, die von ihrer Herzmuskelentzündung nichts merken oder diese unbemerkt und unbeschadet überstehen. Kommen Symptome vor, sind diese nicht spezifisch und können auch auf eine andere Erkrankung hindeuten.
Wenn Sie nach einem viralen Infekt weiterhin an Abgeschlagenheit, Brustdruck, Luftnot, Herzrhythmusstörungen oder gar geschwollenen Beinen leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Mehr zu den Symptomen bei Myokarditis
Kann man eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) haben und nichts davon merken?
Ja, die Beschwerden bei einer Herzmuskelentzündung können auch nur ganz leicht sein oder sogar gänzlich fehlen. Man spricht von asymptomatischen Verläufen, die häufig schleichend und chronisch sind.
In einem Großteil der Fälle heilt die Herzmuskelentzündung dann unbemerkt und von selbst wieder aus. Möglicherweise kommt es aber auch zu anhaltenden Schäden und Funktionsbeeinträchtigungen des Herzen, z.B. zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder zu einer chronischen Herzmuskelkrankheit (Kardiomyopathie). Symptome machen sich dann erst Wochen oder Monate später bemerkbar. Häufig können sich die Betroffene an einen Infekt gar nicht mehr erinnern.
Lassen sich die Symptome einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) sicher von der koronaren Herzkrankheit oder einer Herzschwäche unterscheiden?
Nein, nicht immer kann man anhand der Symptome sicher zwischen verschiedenen Herzkrankheiten unterscheiden.
Bei 60-70% der Betroffenen äußert sich eine Myokarditis als Herzschwäche (Herzinsuffizienz). 10 bis 30% weisen Symptome von Durchblutungsstörungen am Herzen auf (akutes Koronarsyndrom). In 5 bis 15% der Fälle stehen Herzrhythmusstörungen im Vordergrund. Und 5 bis 10% der Betroffenen erleiden sogar einen sogenannten kardiogenen Schock („Herzschock“), bei dem der Herzmuskel versagt und die Durchblutung des gesamten Körpers stark reduziert ist. Der kardiogene Schock ist akut lebensbedrohlich und eine Notfallsituation.
Dies zeigt, dass sich eine Myokarditis ganz unterschiedlich präsentieren kann und deshalb nicht sofort klar ist, um welche Herzerkrankung es sich ursächlich handelt.
Myokarditis: Sind Extrasystolen (Extraschläge) normal?
Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) geht typischerweise mit Rhythmusproblemen und Extrasystolen einher. Selbst wenn sie abgeheilt ist, können Extraschläge noch vorkommen. Wenn das Herz ansonsten wieder gesund ist, sind sie vereinzelt in der Regel nicht mehr gefährlich.
Das klinische Bild einer Herzmuskelentzündung ist bunt. Viele Menschen haben kaum oder nur milde Beschwerden, einige leiden unter Leistungsminderung, Herzstolpern oder -rasen, Brustschmerzen und Luftnot. In schweren Fällen kann die Pumpkraft des Herzens nachlassen, Flüssigkeit sammelt sich dann gegebenenfalls in den Beinen und der Lunge an.
Häufig bei Myokarditis: Rhythmusstörungen und Extraschläge
Auch Rhythmusprobleme gehören regelmäßig zum Beschwerdebild einer Myokarditis und kommen in allen Stadien der Entzündung vor. Hierbei können verschiedenste Formen auftreten, von harmlosen einzelnen Extraschlägen, Tachykardien (Herzrasen) bis hin zu potentiell gefährlichen Rhythmusstörungen. Sie sind mit ein Grund, weshalb bei einer Myokarditis zwingend körperliche Schonung und Bettruhe eingehalten werden müssen.
In komplizierten, zum Glück seltenen Fällen mit eingeschränkter Herzkraft benötigen ausgewählte Personen sogar eine Defibrillatorweste oder einen langfristigen Defibrillator, sollte sich die Pumpkraft nicht erholen.
Es kann noch eine Weile holpern
Von den schwerwiegenden Rhythmusstörungen abzugrenzen sind einzelne Extrasystolen. Selbst wenn eine Herzmuskelentzündung vollständig und folgenlos abgeheilt ist, leiden manche Betroffene eine Zeit lang noch an diesen Extraschlägen.
Das Herzstolpern ist zwar unangenehm, bei ausgeheilter Myokarditis mit intakter Herzkraft aber in der Regel nicht mehr gefährlich. Oft verschwinden die zusätzlichen Schläge nach einer Weile plötzlich wieder von alleine. Wie lange dies dauert, ist jedoch nur schwer vorherzusagen.
Untersuchungen
Welche Untersuchungen sind bei Verdacht auf eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) notwendig?
Neben einer detaillierten Befragung nach Beschwerden und Erhebung der Krankengeschichte sind einige Untersuchungen notwendig, um eine Myokarditis nachzuweisen.
Neben einer Elektrokardiographie (EKG) und Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) ist eine Blutuntersuchung wichtig. Diese dient vor allem dem Ausschluss von Grunderkrankungen, aber auch dem Nachweis von Antikörpern gegen Viren und Bakterien. Eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs gibt Aufschluss über die Größe des Herzens und eventuelle Stauungszeichen der Lunge. Eine Magnetresonanzuntersuchung (MRT) ist in vielen Fällen hilfreich, denn mit diesen Schichtaufnahmen des Herzens lassen sich akute Entzündungen im Herzmuskel nachweisen.
Lassen sich die Beschwerden auf diese Weise diagnostisch nicht von einer koronaren Herzkrankheit abgrenzen, kann eine Katheteruntersuchung der Herzkranzgefäße Aufschluss geben. Am sichersten lässt sich eine entzündliche Herzmuskelerkrankung mit der Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie des Herzmuskels) nachweisen. Zur Routinediagnostik gehört das aber nicht.
Diagnostik bei Myokarditis
Myokarditis: Was zeigt das EKG?
Das EKG zeigt bei vielen Menschen mit einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) Veränderungen, die in der Regel aber unspezifisch sind. Das heißt, sie sind nicht immer von anderen Herzerkrankungen abzugrenzen.
Linienabweichung in der EKG-Kurve
Eine Herzmuskelentzündung kann ein buntes Beschwerdebild zeigen, aber auch mit wenig Symptomen einhergehen. Das EKG zeigt jedoch häufig Abweichungen. Es gehört daher zu den ersten Untersuchungen, die bei Verdacht auf eine Myokarditis durchgeführt werden.
Die Herzkurve zeigt in Linienform an, wie die elektrische Erregung durch das Herz verläuft. Im Normalfalls erkennt man hier in regelmäßigen Abständen auftretende große Zacken (QRS-Komplex). Hinter ihnen folgen ein kurzer flacher Abschnitt und eine mittelgroße Kurve nach oben. Sie bilden die sogenannte Endstrecke.
Im Rahmen einer Myokarditis kann sich dieses Stück nach oben oder unten verschieben, Mediziner sprechen von ST-Streckenhebungen oder -senkungen. Zudem kann die mittelgroße Kurve, die T-Welle, statt nach oben nach unten zeigen. Dieses Phänomen nennen Ärzte T-Negativierung. Neben den Endstreckenveränderungen kann ein EKG zudem Rhythmusstörungen zeigen, bei denen der Ablauf von Zacken und Kurven verändert ist.
EKG-Veränderungen auch bei anderen Krankheiten
Die oben beschriebenen EKG-Abweichungen sind jedoch nicht krankheitsspezifisch. Sie können bei anderen Problemen wie schlechter Durchblutung, Infarkten oder Herzschwäche ebenfalls auftreten. Dennoch zeigen sie bei Menschen mit Verdacht auf eine Myokarditis, dass etwas nicht in Ordnung ist. Weitere Untersuchungen wie Echokardiogramm (Ultraschall), Kernspin (MRT) oder gar eine Muskelbiopsie können dann notwendig werden.
Myokarditis: Was zeigt das Echokardiogramm?
Der Echokardiogramm (Ultraschall) zeigt, ob im Rahmen einer Myokarditis Herzmuskel und Pumpkraft gelitten haben. Außerdem kann untersucht werden, ob andere Probleme wie Klappenerkrankungen vorliegen.
Echo: eine der ersten Untersuchungen bei Myokarditis
Wenn sich Menschen mit Schmerzen im Brustbereich, Herzstolpern und -rasen oder Luftnot beim Arzt vorstellen, wird in der Regel als erstes ein EKG geschrieben. Zeigt es Auffälligkeiten oder weisen die Beschwerden auf ein Herzproblem wie eine Myokarditis hin, folgt in einem zweiten Schritt der Ultraschall.
Die Frage, ob eine Myokarditis vorliegt, ist für Mediziner oft gar nicht so leicht zu beantworten. Ein Großteil der Herzmuskelentzündungen geht mit nur leichten Symptomen einher und heilt spontan wieder ab. Gegebenenfalls ist auch das Echokardiogramm in solchen Situationen unauffällig.
Herzwände und Pumpkraft im Blick
Der Ultraschall zeigt das Herz in Aktion und Echtzeit, es ist ein "bewegtes Bild", das sich Ärzte anschauen. Während der Untersuchung können sie Wand, Muskulatur, Klappen und Pumpleistung beurteilen.
Ein verdickter, geschwollener Muskel kann zum Beispiel für eine Myokarditis sprechen, bei der sich Flüssigkeit im Zwischengewebe angesammelt hat. Zudem funktionieren im Rahmen der Entzündung gegebenenfalls die Zellen nicht richtig. Im Echo zieht sich dann der entsprechende Muskelbereich nicht korrekt zusammen und hinkt im Bild hinterher.
In schweren Fällen kann außerdem die Gesamtleistung des Herzens leiden. Ein gesunder Herzmuskel fördert pro Schlag circa 55-60 ml (55-60 %) von 100 ml frischem Blut aus der linken Hauptkammer in den Körperkreislauf. Bei einer Herzschwäche kann der Anteil auf Werte bis zu 15 ml (15 %) sinken.
Regelmäßige Kontrollen
Wurde eine eingeschränkte Pumpkraft im Echo nachgewiesen, muss Ihr behandelnder Kardiologe Kontrolluntersuchungen durchführen, um zu beobachten, ob die Medikamente wirken und sich das Herz erholt.
In einigen Fällen, besonders bei reduzierter Pumpleistung, sind weitere Untersuchungen wie Kernspin (MRT) oder gar eine Gewebeprobe (Biopsie) aus dem Herzen notwendig, um ganz sicher zu sein, dass eine Muskelentzündung und kein anderes Problem vorliegt.
Was zeigt ein Kardio-MRT bei Myokarditis (Herzmuskelentzündung)?
Ein Kardio-MRT (Kernspin) kann viele Strukturen des Herzens optisch sehr genau darstellen. Bei einer Muskelentzündung lagert sich zum Beispiel Flüssigkeit im Gewebe ein, die im Kardio-MRT zu sehen ist.
Detaillierte Bilder vom Herzen
Das Kardio-MRT (Kernspin) spielt in der Diagnostik der Myokarditis eine große Rolle. In der Regel ist es das klinische Bild, das den Verdacht auf eine Herzmuskelentzündung lenkt. Hierzu gehören unter anderem ein durchgemachter viraler Infekt mit anhaltender Leistungsschwäche, Brustschmerzen, Herzstolpern und Rhythmusstörungen oder gar Wasseransammlungen in Lunge und Beinen.
Je nach Schweregrad und Ausmaß der Erkrankung zeigen Blutwerte und EKG Auffälligkeiten. Der Ultraschall (Herzecho) gehört oft ebenfalls zu den ersten Untersuchungen, die durchgeführt werden. Er zeigt unter anderem, ob die Pumpkraft des Herzens gelitten hat. Ob ursächlich nun aber eine Myokarditis oder doch ein anderes Problem hinter den Beschwerden steckt, lässt sich weder mit Labor noch EKG oder Echo zu 100 % sagen.
In der Regel führen Mediziner daher bei Verdacht auf eine Herzmuskelentzündung ein Kardio-MRT durch. In verschiedenen, bisher noch ausgewählten Fällen kann auch eine Biopsie (Gewebepunktion) aus dem Herzen nötig sein. Sie gilt als Goldstandard in der Diagnostik der Myokarditis, ist aber invasiv und nicht überall verfügbar.
Flüssigkeit im Muskelgewebe spricht für Myokarditis
Das Kardio-MRT (Kernspin) nutzt komplizierte technische Verfahren. Mediziner, die solche Untersuchungen durchführen und interpretieren, müssen erfahren und gut geschult sein. Zugleich handelt es sich um eine sehr elegante, moderne, nebenwirkungsarme Methode, die viele Strukturen wie eben Herzmuskulatur, aber auch Gefäße und Klappen darstellen kann.
Bei der Untersuchung der Muskulatur auf Entzündungszeichen achten Ärzte darauf, ob Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) auftreten und wie sich das Kontrastmittel Gadolinium in der Herzmuskulatur verteilt. Zeitliches Aufnahme- und Verteilungsmuster geben Hinweise, ob es sich um eine Myokarditis oder doch eher um eine anderes Problem handelt.
Komplexe Befunde
Für einen Laien ist es oft sehr schwierig, einen MRT-Befund wirklich gut zu verstehen. Zu viele technische Fachbegriffe wie frühes und spätes Enhancement (Anreicherung des Gadoliniums) und T1- bzw. T2-Gewichtung werden hier verwendet. Zudem sind die Bilder nicht immer eindeutig. In der Regel müssen Sie daher bei der Interpretation Ihrem behandelnden Arzt vertrauen.
Biopsie bei Myokarditis (Herzmuskelentzündung): Wer braucht sie?
Wer konkret bei Verdacht auf eine Myokarditis eine Biopsie (Punktion) aus der Herzmuskulatur benötigt, ist gar nicht so einfach zu sagen. Unter Fachleuten ist diese Frage noch nicht eindeutig beantwortet. Der Trend scheint Richtung mehr Biopsien zu gehen.
Bei der Entscheidung für oder gegen eine Gewebeprobe anhand einer Herzpunktion spielen folgende Faktoren eine Rolle:
- zeitlicher Verlauf
- Pumpkraft des Herzens
- Komplikationen wie Rhythmusstörungen
- Ansprechen auf die medikamentöse Therapie einer Herzschwäche
Definitive Diagnose nur mit Biopsie
Diagnose und Behandlung sind bei einer Myokarditis auch heutzutage noch herausfordernd. Eine Herzmuskelentzündung ist mit den sonst gängigen Untersuchungen nicht leicht festzustellen. Krankengeschichte, EKG und Echokardiogramm sind oft unauffällig.
Die Diagnose "Myokarditis" kann tatsächlich nur im histologischen Bild sicher gestellt werden, das heißt mit einer Untersuchung des Gewebes unter dem Mikroskop. Bei der sogenannten endomyokardialen Biopsie (EMB) handelt es sich jedoch um eine invasive Methode. Je nach Erfahrung des Untersuchers können Probleme einschließlich schwerer Verletzungen des Herzmuskels auftreten, wenngleich die Komplikationsrate insgesamt unter 1 % liegt.
Zudem heilen 80 % der Myokarditiden sowieso vollständig aus. Wozu dann noch eine genaue Diagnose, wenn die Kenntnis der Ursache keinen Einfluss auf die Therapie hat? Diese Frage taucht häufig auf.
Experten diskutieren aktuelle Empfehlungen
Auch Spezialisten sind sich bei der Beantwortung der Frage noch nicht ganz einig. Experten der American Heart Association (AHA 2007) raten aktuell u.a. bei folgenden möglichen Fallkonstellationen zu einer Gewebeentnahme, wenn der Verdacht auf eine Myokarditis besteht:
- innerhalb von zwei Wochen neu aufgetretene Herzschwäche mit normal großer oder vergrößerter linker Hauptkammer
- innerhalb von zwei Wochen bis drei Monaten neu aufgetretene Herzschwäche mit vergrößerter linker Hauptkammer, Rhythmusstörungen und Therapieversagen
- vor mehr als drei Monaten aufgetretene Herzschwäche mit vergrößerter linker Hauptkammer, Rhythmusstörungen und Therapieversagen
- etc.
Trend eventuell zu mehr Untersuchungen
Ein Positionspapier der Europäischen Society of Cardiology (ESC 2013) geht dagegen noch weiter. Allen Menschen, bei denen klinisch eine Myokarditis vermutet wird – hier gibt verschiedene Kriterien wie Fieber oder EKG-Veränderungen, von denen einige zutreffen müssen – empfehlen Ärzte eine Biopsie. Studien müssen dieses Vorgehen jedoch noch untermauern.
Einigkeit besteht bei allen Experten darin, dass besonders Betroffene mit lebensbedrohlichen Verläufen von einer sicheren Diagnose durch eine Gewebeprobe profitieren.
Grundsätzlich sollten natürlich bei allen Betroffenen vor einer Biopsie die gängigen Tests einschließlich klinischer Untersuchung, Blutentnahme, EKG und Echokardiogramm sowie möglicherweise Kernspin (MRT) durchgeführt werden.
Behandlung
Wie wird eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) behandelt?
Ganz wichtig ist eine körperliche Schonung und auch Bettruhe, damit das Herz bestmöglich entlastet wird. Eine möglicherweise bestehende Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen werden nach den gängigen Empfehlungen behandelt.
Herzmedikamente und antivirale Mittel
Ein Großteil der Herzmuskelentzündungen heilt in der Regel von alleine wieder aus (> 80 %). In einigen Fällen treten begleitend eine Herzschwäche oder Rhythmusstörungen auf. Die Behandlung erfolgt dann zum einen mit klassischen Mitteln wie ACE-Hemmern/AT-1-Blockern, Betablockern und Diuretika, zum anderen werden bisweilen spezifische Arzneistoffe gegen Entzündungsprozesse eingesetzt.
Dabei gibt die Gewebeprobe (Biopsie) aus dem Herzmuskel, die in der Regel bei Verdacht auf eine Myokarditis durchgeführt wird, Hinweise. Finden Ärzte in der Biopsie Virus-DNA/RNA oder typische Gewebe- bzw. Zellveränderungen, können besondere antivirale Medikamente oder Stoffe, die das Immunsystem regulieren (z.B. Kortison, Interferon, Immunglobuline), gegeben werden. Rhythmusstörungen werden natürlich ebenfalls entsprechend behandelt.
Neben der "klassischen" Herzmuskelentzündung, die oft virusbedingt auftritt, gibt es zudem Sonderformen wie die sogenannte Riesenzellmyokarditis, für die es eigene, spezielle Therapieempfehlungen zum Beispiel mit hochdosiertem Kortison gibt.
Herztransplantation selten nötig
Wenn im Rahmen einer Myokarditis mit gegebenenfalls geschwächter Pumpkraft bösartige Rhythmusstörungen drohen, kann eine Überwachung des Herzschlags mit einer sogenannte Defi-Weste (Life-Vest) notwendig werden. Sie wird ähnlich wie eine Schwimmweste getragen. Die Entscheidung, ob eine derartige Überwachung notwendig ist, trifft immer der behandelnde Kardiologe.
In ungünstigen Fällen kann eine Myokarditis mit einer Herzschwäche einhergehen, die zu spät entdeckt oder nicht rechtzeitig behandelt wird. Eine weitere Verschlechterung der Herzfunktion kann dann oft nicht aufgehalten werden. Versagt die Pumpleistung komplett, hilft in solch schweren Fällen nur eine Herztransplantation. Zum Glück ist dies sehr selten notwendig.
Myokarditis: Therapie
Myokarditis mit Herzschwäche: Welche Medikamente helfen?
Bei einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) mit einhergehender Herzschwäche (Herzinsuffizienz) verschreiben Ärzte dieselben Wirkstoffe, die bei einer Herzschwäche auch sonst helfen. Sie sollen Muskel und Pumpleistung unterstützen.
Nicht alle Menschen mit einer Myokarditis entwickeln eine Herzinsuffizienz. Bei einem Teil der Betroffenen leidet jedoch die Pumpkraft unter der Entzündung. Neben körperlicher Schonung und Verzicht auf Sport, dem A&O der Therapie, kommen einige Medikamente zum Einsatz.
Entlastung des Herzens
Zu den Medikamenten, die bei Herzinsuffizienz im Rahmen einer Myokarditis eingesetzt werden, gehören klassischerweise:
- Betablocker wie z.B. Metoprololsuccinat, Bisoprolol, Nebivolol, Carvedilol
- ACE-Hemmer wie z.B. Ramipril, Enalapril, Captopril oder Angiotensinrezeptorblocker/Sartane wie z.B. Candesartan, Losartan
- Wassertabletten (Diuretika) wie z.B. Furosemid oder Torasemid, wenn sich Flüssigkeit im Körper (Beine, Lunge) ansammelt
- Aldosteronantagonisten wie z.B. Spironolacton, wenn die oben genannten Arzneistoffe nicht ausreichen
- Angiotensin-Rezeptor/Neprilysin-Hemmer wie z.B. Entresto® statt ACE-Hemmern/Angiotensinrezeptroblockern in besonderen Fällen
In welcher Reihenfolge und Dosierung Ärzte diese Medikamente verabreichen, richtet sich unter anderem nach den "Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) zur Diagnostik und Behandlung der akuten und chronischen Herzinsuffizienz". Die Therapie erfolgt dabei unabhängig davon, ob die Einschränkung der Pumpleistung durch eine Entzündung oder eine andere Erkrankung verursacht wurde.
Spezialmittel gegen die Entzündungsreaktion
Je nach Krankheitsverlauf wird in einigen Fällen eine Biopsie aus dem Herzmuskel entnommen. Zeigt die Untersuchung ein Virus oder andere spezielle entzündliche Prozesse, setzen Mediziner gelegentlich Stoffe gegen die Immunreaktion oder das Virus selbst ein. Dies geschieht jedoch in der Regel in spezialisierten Zentren.
Wie lange muss ich bei bei Myokarditis Herzmedikamente einnehmen?
Wie lange Sie bei einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) Medikamente einnehmen müssen, richtet sich vor allem nach der Pumpleistung Ihres Herzens. Wie schnell wann welches Arzneimittel abgesetzt werden kann, wurde bisher noch nicht klar definiert.
Keine eigenen Leitlinien
Eine Herzmuskelentzündung heilt in vielen Fällen spontan aus. Die Angaben schwanken zwischen 50 und 80 %. Grundpfeiler der Therapie sind körperliche Schonung und der Verzicht auf Sport.
Wer im Rahmen einer Myokarditis zusätzlich eine Herzinsuffizienz entwickelt, benötigt Medikamente, die die Pumpkraft des Herzens unterstützen. Hierzu gehören Wirkstoffe wie ACE-Hemmer oder Angiotensinrezeptorblocker, Betablocker und Entwässerungstabletten (Diuretika). Beginn und Reihenfolge der Arzneigabe richten sich dabei nach den allgemeinen Leitlinien der Therapie einer Herzschwäche. Spezifische Empfehlungen zur Myokarditis selbst gibt es noch nicht.
Sollten Rhythmusstörungen auftreten, werden sie natürlich ebenfalls behandelt. In ausgewählten Fällen kommen zudem Spezialmedikamente gegen die Entzündungsreaktion oder das Virus selbst zum Einsatz.
Zuerst muss sich die Pumpleistung erholen
Solange im Rahmen der Entzündung eine Herzinsuffizienz vorliegt, müssen Sie die oben genannten Medikamente in der Regel einnehmen. Normalisiert sich die Kraft des Herzens im Verlauf, setzen die Ärzte sie meist ab.
Wichtig ist, die Medikamente nicht abrupt abzusetzen, sondern die Dosis langsam zu reduzieren. Wie genau das Weaning (Ausschleichen) zeitlich abläuft, ist in den Leitlinien bisher nicht eindeutig definiert. Verschiedene Faktoren wie Beschwerden und Zeichen einer Herzschwäche, Hinweise auf eine eingeschränkte Funktion aus der Ultraschalluntersuchung (Pumpkraft LVEF und andere Werte) und bestimmte Blutwerte wie das NT-proBNP spielen unter anderem eine Rolle.
Sprechen Sie also mit Ihrem Arzt und Kardiologen, wann Sie gegebenenfalls Ihre Medikamente wieder absetzen können.
Prognose
Wie verläuft eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis)?
Der Verlauf einer Myokarditis ist sehr unterschiedlich. Während ein großer Teil dieser Herzmuskelentzündungen asymptomatisch verläuft und auch wieder von selbst ausheilt, können einzelne Fälle sehr dramatisch sein und innerhalb kurzer Zeit zum Tod führen.
Akut bis chronisch
Ein Großteil der Herzmuskelentzündungen entsteht in den westlichen Ländern als Folge von viralen Infekten. Natürlich führt aber umgekehrt nicht jeder Schnupfen gleich zu einer Myokarditis.
Die Erkrankung kann ganz unterschiedlich verlaufen. Mediziner unterscheiden folgende Formen der Myokarditis:
- aktiv akut
- abheilend
- grenzwertig (Borderline)
- chronisch
80 % heilen aus
Ein Großteil der Betroffenen hat keine oder nur geringe Beschwerden. Ansonsten reicht das klinische Beschwerdebild von völlig asymptomatisch über Rhythmusstörungen und Brustschmerzen bis hin zu schwerer Luftnot mit Wasser in Lungen und Beinen.
Insgesamt heilen circa 80 % der Fälle komplett aus. Ein kleiner Teil kann jedoch leider auch chronisch verlaufen und Probleme mit sich bringen. Die ständige Inflammation (Entzündungsreaktion) kann dabei zu einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) führen. Hier sind dauerhafte medikamentöse Einstellung und ärztliche Überwachung unumgänglich, eine Ausheilung ist kaum noch möglich.
Die Prognose hängt insgesamt von der Herkunft der Erkrankung, dem Schwergrad und der körperlichen Verfassung des Betroffenen ab.
Wissenswertes
Wieso darf ich bei einer Myokarditis keinen Sport treiben?
Körperliche Anstrengung und Sport können bei einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) schwerwiegende Folgen haben und zu Rhythmusstörungen bis hin zum plötzlichen Herztod führen.
Ein entzündetes Herz braucht Ruhe
In den westlichen Ländern sind es häufig virale Infekte, die eine Herzmuskelentzündung auslösen. Aber auch Bakterien, Pilze, Alkohol, einzelne Medikamente und viele andere Ursachen können zu einer Myokarditis führen.
Bei den meisten Menschen heilt die Entzündung spontan und folgenlos aus. In einigen Fällen geht sie jedoch mit einer Herzschwäche oder bösartigen Rhythmusstörungen einher. Schonung, teils Bettruhe und Verzicht auf Sport stellen die Basis der Behandlung dar.
Wenn Sie sich trotz einer Herzmuskelentzündung körperlich anstrengen, kann dies schwere Konsequenzen haben. Eine Studie von 1989 konnte an Mäusen mit Virusmyokarditis (Coxsackie B3 Virus) zeigen, dass 60 Minuten tägliches Schwimmen mit Anstiegen der Virusmenge einhergingen, die Herzinsuffizienz negativ beeinträchtigten und die Wahrscheinlichkeit des plötzlichen Herztod erhöhten.
Mindestens 6 Monate Pause und regelmäßige Kontrollen
Selbst wenn die akute Entzündung abgeheilt ist, können aus Narbengewebe im Herzmuskel noch immer Rhythmusstörungen entspringen, auch wenn die Myokarditis abgeheilt und die Pumpkraft wieder intakt ist.
Deswegen müssen Sie sich mindestens sechs (selten auch nur drei) Monate körperlich schonen. Bevor Sie wieder mit dem Sport beginnen, muss der Arzt zwingend einige kardiologische Untersuchungen durchführen und das Risiko für Rhythmusstörungen erneut einschätzen.
Myokarditis: Wann darf ich wieder Sport treiben?
Körperliche Schonung und Verzicht auf Sport sind bei einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) unerlässlich. Das Risiko für Herzrhythmusstörungen und -schwäche ist ansonsten zu groß. So müssen Sie in der Regel mindestens sechs Monate Pause einlegen und auf das Okay Ihres Arztes warten.
Ein halbes Jahr Schonfrist fürs Herz
Bisher ist es für Mediziner immer noch sehr schwierig zu sagen, wann eine Entzündung des Herzmuskels nach einer Myokarditis tatsächlich restlos abgeklungen ist. Restbereiche oder Narbengewebe können weiterhin Ursprungsort von Rhythmusstörungen sein. Sie verschwinden erst, wenn die Entzündungsreaktion vollständig abgeheilt ist. Zu den Unregelmäßigkeiten gehören einfache Extraschläge, aber auch komplexe Rhythmusprobleme bis hin zum plötzlichen Herztod.
In der akuten Krankheitsphase sowie den darauf folgenden Wochen und Monaten sind Ruhe und Verzicht auf Sport daher sehr wichtig. Experten empfehlen eine Pause von mindestens sechs, in einzelnen Fällen auch nur drei Monaten.
Wichtig: Kontrolluntersuchungen vor Sportbeginn
Bei optimalem Krankheitsverlauf erfolgt nach diesen sechs Monaten eine erneute kardiologische Untersuchung und Einschätzung durch den behandelnden Arzt. Er soll abschätzen, inwiefern sich die Entzündung des Herzmuskels gelegt hat und ob noch ein Risiko für Rhythmusstörungen besteht.
Folgende Fragen müssen beantwortet werden, bevor Sie nach einer Myokarditis wieder mit sportlicher Aktivität beginnen dürfen:
- Liegen keine Beschwerden wie Luftnot, Brustschmerzen, Herzstolpern/-rasen mehr vor?
- Zeigt der Ultraschall (Echokardiographie) eine normale Pumpfunktion?
- Gibt es im 24 -Stunden-EKG und Belastungs-EKG keine Hinweise auf Rhythmusprobleme?
- Sind Blutwerte für Herzmuskelentzündung und -schwäche unauffällig?
Nur wenn alle Punkte erfüllt sind, kann ein Kardiologe grünes Licht geben und entscheiden, ob und in welcher Form Sie wieder mit Sport beginnen dürfen. Inwiefern Verlaufskontrollen eines Kardio-MRTs (Kernspin) bei diesem Entschluss helfen könnten, konnten die Fachgesellschaften bisher noch nicht eindeutig klären.
Was ist eine inflammatorische Kardiomyopathie?
Mit dem Begriff "inflammatorische Kardiomyopathie" werden bestimmte entzündliche chronische Erkrankungen des Herzmuskels bezeichnet. Auch die Myokarditis gehört dazu. Bei einer chronischen Myokarditis wird also häufig auch von inflammatorischer Kardiomyopathie gesprochen.
Es liegen häufig Virusinfektionen zugrunde, oder die Entzündung ist immunologisch bedingt. Diese Unterscheidung bildet die Grundlage für verschiedene Behandlungsansätze. Die Erkrankung geht mit einer Fehlfunktion des Herzmuskels einher.
Quellen:
- Kühl U, Schultheiss H. Myokarditis. Dtsch Arztebl International. 2012:361-368. https://www.aerzteblatt.de/int/article.asp?id=125902. doi: 10.3238/arztebl.2012.0361.
- Caforio A et al. Current state of knowledge on aetiology, diagnosis, management, and therapy of myocarditis: a position statement of the European Society of Cardiology Working Group on Myocardial and Pericardial Diseases. Eur Heart J 2013; 34: 2636–48.