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Was ist die häufigste Ursache der Inkontinez bei Männern? Welche Rolle spielt die Prostata bei der Blasenschwäche? Und was versteht man unter einem Tropfenfänger? Mehr zu diesen Themen lesen Sie in folgendem Beitrag.

Basiswissen

Welche Form der Inkontinenz ist bei Männern am häufigsten?

Die Dranginkontinenz. Also die Form der Blasenschwäche, bei der die Sensibilität und Aktivität der Blasennerven und der Blasenmuskulatur übersteigert ist, so dass fast ständig ein überhöhter Harndrang besteht.

Im Gegensatz dazu ist bei Frauen, zumindest im Alter bis zu 50 Jahren, die sogenannte Stressinkontinenz häufiger. Ursache ist hier eine zu schwache Beckenmuskulatur, mit der Folge, dass bei Belastungen und erhöhtem Bauchdruck (Niesen, Lachen, Heben von Gegenständen) versehentlich Urin abgeht. Diese Form der Blasenschwäche oder Miktionsstörung wird auch Belastungsinkontinenz genannt.

In höherem Alter nimmt auch bei Frauen die Häufigkeit der Dranginkontinenz zu. Lag schon zuvor eine Belastungsinkontinenz vor, kann es bei den Betroffenen auch zu Mischformen kommen.

Warum leiden Frauen häufiger an Inkontinenz als Männer?

Dass unterm Strich trotzdem mehr Frauen als Männer mit einer Blasenschwäche zu kämpfen haben, liegt vor allem daran, dass Frauen Kinder bekommen und wegen der weiblichen Geschlechtsorgane eine etwas ungünstigere Anatomie in diesem Bereich haben. Außerdem haben sie keine Prostata. Die ist nämlich, solange sie nicht zu groß wird, ein großer Unterstützer des Blasenschließmuskels.

Ursachen

Was ist die häufigste Ursache einer Blasenschwäche bei Männern?

Nein, aber meistens. Eine gutartig vergrößerte Prostata (die sogenannte benigne Prostatahyperplasie) ist die mit Abstand häufigste Ursache der Miktionsstörung beim Mann. Da wir statistisch immer älter werden und eine anschwellende Prostata ein typisches Phänomen des gehobenen Alters ist, nimmt auch die Blasenschwäche beim Mann langsam aber sicher zu. Die Dunkelziffer ist dabei gewaltig, denn genau wie bei Frauen ist das Thema auch für viele betroffene Männer peinlich und damit tabu.

Große Prostata engt Harnröhre ein

Wenn sich die Prostata (Vorsteherdrüse) vergrößert, kann sie wegen ihrer unmittelbaren räumlichen Nähe die Harnröhre verengen. Das führt ab einem bestimmten Punkt dazu, dass man nicht mehr den kompletten Harn aus der Blase gedrückt bekommt, dass also Restharn in der Blase verbleibt. Und das wiederum kann irgendwann einen solchen Druck auf den Blasenschließmuskel ausüben, dass dieser langsam erschlafft und in bestimmten Situationen "Wasser durchlässt".

Typische Symptome sind ständiger Harndrang, schwacher Harnstrahl und "Träufeln". Die Hauptgefahr besteht in einem Rückstau der Nieren.

Weitere Gründe: Prostata-OPs, Diabetes und Co.

Neben der gutartigen Prostatavergrößerung kann auch eine Operation an der Vorsteherdrüse Ursache einer Blasenschwäche bzw. Miktionsstörung sein. Das ist sogar eine relativ häufige Folge der Operation, weil dabei meist auch Nervengewebe, das den Blasenschließmuskel reguliert, geschädigt wird.

Weitere mögliche Ursachen der Inkontinenz beim Mann (aber auch bei der Frau) sind Grunderkrankungen wie Diabetes, Schlaganfall, Parkinson oder Multiple Sklerose.

Hilfsmittel

Gibt es auch Hilfsmittel für Männer mit Blasenschwäche?

Es gibt sogenannte Tropfenfänger, die sich vor allem bei Männern eignen, die tröpfchenweise Harnabgang haben. Das kann zum Beispiel nach einer Prostata-Operation der Fall sein.

Die Tropfenfänger bestehen aus saugfähigem und geruchsneutralisierendem Material und werden über den Penis gestülpt. Mit einem Klebestreifen kann man sie an der Unterwäsche fixieren.

Darüber hinaus gibt es auch das sogenannte Kondomurinal. Auch hier handelt es sich um eine Penishülle, allerdings aus Gummi und mit einem Abflussröhrchen. Dieses mündet in einen kleinen Auffangbeutel, der am Bein befestigt werden kann, oder nachts auch am Bett.

Quellen:

  • Schmelz et al. Facharztwissen Urologie.
  • Manski, D. Urologielehrbuch.

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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Dr. med. Jörg Zorn
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