Auch wenn das Wort kaum auszusprechen ist und relativ exotisch klingt, handelt es sich um einen der häufigsten operativen Eingriffe überhaupt: die Linsenentfernung zur Behandlung des Grauen Stars unter Verwendung einer Ultraschalltechnik.
Dabei wird der Linsenkern mit einer durch Ultraschall angeregten, mit hoher Frequenz vibrierenden Hohlnadel zertrümmert und anschließend mit einer Saugspülvorrichtung abgesaugt. Dieses Verfahren gilt derzeit noch als Standardmethode der Kataraktchirurgie.
Künftige Ablösung durch den Laser?
Dieser Status als sogenannter Goldstandard könnte auf Dauer aber ins Wanken geraten. Ein Nachteil der Phakoemulsifikation ist nämlich die Gefahr einer Schädigung der sehr empfindlichen Rückfläche der Hornhaut durch die Ultraschallenergie. Dies kann durch Verwendung eines Femto-Sekunden-Lasers vermieden werden, der bei bestimmten Hornhautoperationen schon länger gebräuchlich ist und in den letzten Jahren zunehmend auch bei der Star-OP zum Einsatz kommt. Ein weiterer Vorteil dieser Technologie gegenüber der herkömmlichen Operation ist die wesentlich präzisere Schnittführung.
Nach Entfernung der Linse muss in jedem Fall eine künstliche Linse eingesetzt oder die fehlende Brechkraft durch geeignete Sehhilfen, also eine Starbrille oder Kontaktlinsen, ausgeglichen werden.
Wie wird bei verhärtetem Linsenkern operiert?
Wenn der Grau Star schon weit fortgeschritten ist, kann es sein, dass sich der getrübte Linsenkern bereits so verhärtet hat, dass er sich nicht mehr mit der Standardmethode verflüssigen lässt. In diesem Fall erfolgt eine Operation mit "Kernexpression". Das bedeutet, dass die komplette Linse bis auf den Kapselsack entfernt wird. Dafür ist ein etwas größerer Schnitt von 9-11 Millimeter nötig, der nach dem Einsetzen der Kunstlinse mit einem sehr feinen Faden vernäht wird.