Endstadium hört sich furchtbar an, aber leider ist es so, dass eine Demenz oder ein Morbus Alzheimer in der Regel fortschreiten, dass die geistigen Kräfte über die Jahre also immer mehr nachlassen. Von einem Spätstadium oder Endstadium spricht man, wenn die Demenz so weit fortgeschritten ist, dass das Gedächtnis und Denkvermögen fast komplett verloren gegangen sind – und dadurch auch die körperlichen Funktionen entscheidend beeinträchtigt werden, was am Ende zum Tode führen kann.
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Verlauf individuell sehr unterschiedlich
Wie schnell das geht und wie es sich im Einzelfall genau äußert, ist individuell sehr unterschiedlich. Das hängt auch von der Art der Demenz und der Geschwindigkeit ihrer Entwicklung ab. So verläuft beispielsweise eine vaskuläre Demenz, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn entsteht, meist deutlich langsamer und moderater als die Alzheimer-Erkrankung. Aber auch beim Alzheimer gibt es sehr unterschiedliche Verläufe – von einem geistigen Verfall innerhalb von 1-2 Jahren bis zu einem nur leichten Fortschreiten über 10 Jahre und mehr.
Wie lange der Krankheitsprozess bei dem eigenen Angehörigen dauert, wie schnell er voranschreitet oder ob es überhaupt so weit kommt, ist also im Anfangsstadium leider kaum voraussagbar.
Emotionale Wahrnehmungen oft noch länger erkennbar
Wie kann sich ein ausgeprägter geistiger Verfall im Spätstadium äußern? Wohlgemerkt, wir sprechen hier wirklich über die letzte und extremste Phase der Erkrankung, zu der es oft, aber nicht in jedem Fall kommt.
Im Extremfall ist das Gedächtnis dann völlig verloren gegangen. Die Betroffenen erkennen erst nur noch die engsten Angehörigen und Vertrauten, irgendwann dann niemanden mehr. Zumindest erscheint es so, was tatsächlich bei den Demenz-Kranken ganz innen passiert, ist ein Stück weit natürlich auch Mutmaßung. Viele Angehörige (aber nicht alle) berichten darüber, dass sie bis zuletzt sehr wohl noch Emotionen wahrnehmen, also zum Beispiel ein Lächeln, wenn die Liebsten das Zimmer betreten.
Persönlichkeitsverlust
Was für die Partner, Angehörigen und Freunde oft am schwierigsten zu verarbeiten ist: Von ihrer ehemaligen Persönlichkeit ist bei den Erkrankten in einem solchen Spätstadium oft kaum noch etwas zu erkennen. Alles das, womit man seinen Liebsten oder seine Liebste verbunden hat, was "eigen" an ihm oder ihr war, ist dann verschwunden. Das ist schwer zu akzeptieren, weil damit ja auch der gegenseitige Austausch für immer beendet ist. Man erinnert sich als Angehöriger noch gut daran, wie es früher war, welche Gespräche es gab und so weiter, und nun ist da bloß noch der Körper, ein Gesicht, das kaum noch auf einen reagiert. Wenn man dann doch noch Gefühlsregungen wahrnimmt, ist das zumindest ein kleiner Trost.
Bei einer vaskulären Demenz oder einem moderater verlaufenden Alzheimer ist der Übergang in diese Phase aber erheblich langsamer und gleicht eher einem steten, über Jahre zunehmenden Wegdämmern. Für die Angehörigen ist diese Variante daher oft leichter zu ertragen, auch in der Spätphase, weil sie nicht so rasch und radikal eintritt.
Irgendwann schwinden auch die körperlichen Kräfte
In diesem späten Krankheitsstadium ist eine Rund-um-die-Uhr-Pflege notwendig – in der Regel in einem Pflegeheim oder alternativ mit einem 24-Stunden-Pflegedienst zuhause.
Dem geistigen Verfall folgt dann irgendwann auch der körperliche Verfall. Oft beginnt es mit der Nahrungsaufnahme, die nicht mehr funktioniert, eine zunehmende Bewegungslosigkeit gesellt sich hinzu. Der eigene Antrieb erlischt fast völlig, das schwächt Körper und Abwehrkräfte. Da die Betroffenen am Ende auch nicht mehr richtig kauen, schlucken und atmen können, wird der körperliche Zustand immer gebrechlicher. Häufig kommt es dann irgendwann zu Lungenentzündungen oder anderen Infektionen. Wenn dadurch lebenswichtige Körperfunktionen zu stark beeinträchtigt sind, führt das am Ende zum Tod.
seit ca. 10 Jahren leidet meine Frau – jetzt 59 – an Demenz. Gemerkt bzw. ernsthaft auffällig wurde die Krankheit 2019. Seither stetiger Verfall, bis zuletzt 36 kg. Nun hat sie wieder 44 kg. Dank Fresubin & Co. Im Jänner d.J. hatte meine Frau ein Delir und bekommt seither Quetiapin und Risperidon. Vollinkontinenz, Schluckstörungen, Sprachstörungen, Unruhe usw. – das volle Programm jeden Tag 24/7. Bis auf wöchentlich 4 mal 4 Stunden Tagespflege.
Wir haben 4 erwachsene Töchter, die manchmal für ein WE kommen. Ansonsten pflege ich meine Frau tgl. allein. Vor mehr als 40 Jahren habe ich mich in meine Moni verliebt, und ihr "Gschau" ist noch immer dasselbe liebevolle, wie als 17-jährige. Ich glaube, dass die unabdingbare Liebe uns Menschen Kraft verleiht, auch diesen Lebensabschnitt durchzustehen. Bin jetzt selbst 64 und hoffe instandig, dass ich meine Moni noch lange bei mir haben kann, obgleich mir ehrlicherweise manchmal zum Davonlaufen zumute ist.
An alle mit gleichen Sorgen: Haltet durch, denn ich glaube, unsere Kranken brauchen uns jetzt so stark wie nie zuvor im Leben. Die Zuneigung stirbt als allerletztes.. HJLorenz
Die helfenden Hände des BRK, des Bayr. Roten Kreuzes, waren phantastisch. Ein Lob an all das Pflegepersonal, das Aufgaben übernimmt, die kein Laie, kein Familienangehöriger auch nur ansatzweise übernehmen kann. Natürlich ist das Personal knapp. Dennoch ist es immer wieder ein Geschenk. Auch, wenn vieles zu kurz kommt. Aber man kann vor Ort ja auch einiges mithelfen. Wir sind den Menschen, die uns in unserer Hilflosigkeit so sachlich und zuverlässig zur Seite standen, sehr, sehr dankbar. Wir glauben, dass unser Opa ohne die Unterstützung des Heimes unter viel schlimmeren Zuständen von Verwahrlosung und emotionalem Leid eingeschlafen wäre.
ich schreibe heute, 5 Tage nach dem Tod meines 82-jährigen Vaters, vielleicht ein paar Worte zur Ermutigung all derer, die Ihren Mann/Opa/Vater in ein Heim geben "mussten". Mein Vater bekam mit ca. 73 Jahren schleichend Parkinson und die Diagnose: Alzheimer. Im Verlauf der Jahre konnte er immer weniger. Meine gleichaltrige Mutter hat ihn bis zuletzt gepflegt. Ich bin mit meiner Familie in die Nachbarschaft gezogen und habe alles Berufliche aufgegeben, um vor Ort zu sein. Vor 5 Monaten kippte unser Opa vornüber in sein Essen. Einfach so. Danach kippte er zur Seite, erkundigte sich nach einem Pferd, das wir gekauft hätten (wir haben nichts mit Pferden zu tun) und hielt meinen Mann plötzlich für den Arzt. Wir waren sehr erschrocken. Am nächsten Tag hat jeder von uns 24h neben ihm gesessen und auf ihn aufgepasst. Meine 80-jährige Mutter hat bis zu diesem Moment schon 2 Jahre nachts nicht mehr geschlafen, weil unser Opa herumirrte, inkontinent wurde, sie nachts geputzt, die Betten überzogen und ihn nach Stürzen aufgehoben hat. In dieser letzten Nacht wurde 3-mal der Rettungswagen geholt, weil niemand Opa mehr heben konnte und er sich auch nicht helfen lassen wollte. So ließen wir ihn auf dem Boden liegen, bis am nächsten Morgen sofort der Hausarzt kam und ihn alarmiert ins Krankenhaus einwies. Dort lag er 2 Tage auf einer "normalen" Station. Nicht händelbar, weil er schrie und Angstzustände bekam. Da sie ihn fixieren mussten, wurde er in die geriatrische Psychiatrie verlegt. Dort wurde er auch "eingestellt". Mit allem, was man so kennt: Melperone, Risperidon, Quetiapin! Als Angehöriger fühlt man sich elend schuldig. Aber, was wäre die Alternative? Dass er am Boden verkommt? Dass er immer wieder stürzt, dass die gleichaltrige Ehefrau vor Schlafentzug auch verunglückt? Ein Freund von mir sagte, es sei besser, diese Pflege den Profis zu überlassen. So blieb unser Opa 4 Wochen in der geriatrischen Psychiatrie, wurde ruhig gestellt, und veränderte sich täglich mehr. Nach den üblichen 28 Tagen Krankenhausaufenthalt hieß es, wir können nichts mehr tun, er müsse "verlegt" werden. Aber wohin? Die Mediziner sagten, er könne nicht in einen normalgeführten Haushalt zurück. Ich suchte händeringend nach einem Pflegeheim, war für jeden Strohhalm dankbar, ich hatte einen Umkreis von 200 km abgefragt, nichts! Nur aussichtslose Wartelisten. Bis das BRK anrief und mitteilte: "Sie können jetzt sofort kommen". Es war ein Geschenk des Himmels. Wir haben alle gelitten, die Verlegung vom Krankenhaus in das Heim mitzuerleben. Denn er kam nicht mehr nach Hause. Wir haben ihn fast täglich besucht, sein 8-jähriges unbeschwertes Enkelkind hat ihm seine Schullieder vorgesungen, seine weitere Familie ist aus Holland angereist und hat seine klammernden Hände festgehalten. Jedes Mal, wenn wir gingen, sagte er "nehmt mich mit". Wir waren jedes Mal völlig fertig. Nach 3 Monaten im Heim verlor er seine Sprache, lag nur noch mit offenem Mund und stets geöffneten Augen im Bett. Man gab ihm Augentropfen und befeuchtete immer seinen Mund. Sein Schluckreflex ging ihm abhanden und er hungerte von 90 auf 30 Kilo in kürzester Zeit ab. Auch stürzte er noch einige Male. Sogar im Heim, sodass er mit Platzwunden wieder ins Krankenhaus musste. Genau 5 Monate später, nach Einzug in das Pflegeheim, verstarb er. Das Schlimme war, dass er immer etwas sagen wollte, wenn wir da waren, er aber nicht mehr sprechen konnte. Es waren nur Geräusche. Wir werden es nie erfahren. Natürlich machen wir uns Gedanken, Vorwürfe, alles was es so gibt – ob das Heim das Richtige war? Aber, was wäre die Alternative gewesen? Dort wurde er, was unter Personalmangel möglich ist, gepflegt, gesäubert und adäquat versorgt. Natürlich lag er alleine. Wir hoffen, dass er seinen Blick so sehr in sich gekehrt und geblickt hat, dass er die Außenwelt nicht mehr wahrgenommen hat.
Ich möchte alle ermutigen, die einen dementen Alzheimerangehörigen haben, nicht zu zweifeln etwas falsch gemacht zu haben. Diese Krankheit ist so bitter und überfordernd, dass man entweder selbst daran zugrunde geht, oder sich Hilfe holen muss. Wir haben 7 Jahre damit gekämpft, aber das Endstadium war nicht mehr handzuhaben. Es wären so viele Unfälle passiert, dass er sicher auch daran irgendwann verstorben wäre und man sich wieder hätte Vorwürfe machen können, ihn nicht adäquat betreut zu haben. Es ist alles sehr schwer, und man wünscht diesem unwürdigen Leben ein Ende. Aber, wenn es dann so weit ist, bricht man dennoch zusammen und weint und weint und weint und hofft, dass der Opa keine Schmerzen hatte oder leiden musste. Leider wird man es nie erfahren. Wir gehen nun noch den schweren Weg der Beerdigung und hoffen, auch für uns Frieden finden zu können.
Wünsche allen viel Kraft – und Liebe!
meine Frau hat auch Alzheimer und war nachts sehr unruhig. Ich gebe ihr auf Anraten der Ärzte 50 mg Quetiapin (bei 40 kg Gewicht), und seither schläft sie wie ein Murmeltier 10 Stunden durch. Meine Frau hat seit vielen Jahren Alzheimer, ist jetzt gerade mal 60 Jahre jung und wohl schon in der Endphase der Erkrankung.
Alles Gute für Sie.
Die Mutter ist nun 89-jährig, und ist schon seit einigen Jahren vergesslich.
Ich kann Deine Situation so gut nachempfinden und erlebe dies momentan genauso mit meiner Mutter. Von ganzem Herzen wünsche ich Dir viel Kraft und vielleicht noch einige schöne Momente mit Deiner Mutter.
Alles Gute für Dich und Kopf hoch!
ich kann alles, was du schreibst, sehr gut nachvollziehen. Meine Schwiegermutter ist seit 10 Jahren dement. Leider war es uns räumlich nicht möglich, sie zu Hause zu pflegen. Deswegen ist sie seit zwei Jahren in einem kleinen sehr schönen Pflegeheim. Die Pflegekräfte sind sehr, sehr nett und kümmern sich liebevoll um die Mutter. Ich glaube, dass wir es nicht besser machen konnten und können. Wir besuchen sie regelmäßig. Besonders jetzt in der Endphase.
Alles Gute für dich.
Alles Gute für Sie und ich hoffe, dass Ihre Schwiegermutter nicht so leiden muss.
ich kann das alles so nachvollziehen … mir geht es ähnlich.
Meine Mutter, mittlerweile 87 Jahre, Demenz, Parkinson, fast blind ... 1 Augenprothese, das andere Auge verfügt noch über 15% Sehkraft.
Sie lebt seit fast 3 Jahren in einer Einrichtung, ich bin täglich da, dennoch nagt auch an mir das schlechte Gewissen. Sie wird wirklich ganz ganz liebevoll umsorgt, ein ganz tolles Pflegeteam umsorgt sie Tag und Nacht.
Christina, Sie sprechen mir aus der Seele ... man sitzt hilflos davor. Es ist in keinster Weise der Mensch, der sie mal war. Momentan verliert sie rapide an Gewicht, ihre Sprache wird immer undeutlicher, den größten Teil des Tages schläft sie, oft erkennt sie mich nicht mehr. Der Schmerz und das schlechte Gewissen quälen einfach. Man muss sich jeden Tag neu fangen ... die Gedanken ziehen Tag und Nacht seine Kreise .... nur wer sowas selber erlebt, kann das verstehen.
das ist alles so hart und schwer zu ertragen. Das Verspechen, niemanden in ein Heim zu geben ist ehrenhaft, aber nicht realistisch. Du kannst die Pflege, die nötig ist, gar nicht leisten. Du musst Dich davon ein Stück entfernen und die guten Momente nutzen. Meine Mutter war über zwanzig Jahre dement und 13 Jahre im Pflegeheim, bevor der Tod sie erlöste. Ich fühle mit dir:
ich hatte meiner Mutter auch versprochen, sie nicht in ein Heim zu geben. Aber als ihre Krankheit (Lewy-Body-Demenz) ganz schlimm wurde, hat sie in einem relativ hellen Moment zu mir gesagt: "Du schaffst das nicht alleine mit mir – such' dir Hilfe!" Da konnte sie gar nicht mehr laufen und auch kaum die Arme bewegen.
Wir haben, Gott sei Dank, einen Platz in einem sehr schönen Pflegeheim, sehr nah bei uns, gefunden, und bin jetzt seit 2,5 Jahren jeden Tag mindestens 2 Stunden bei ihr.
Selbst das ist über die Jahre schon sehr aufreibend, und ich komme sehr an meine Grenzen – denn neben Job und Haushalt bleibt eigentlich gar keine Zeit mehr für mich. Ständig bleibt irgendwas auf der Strecke.
Es wäre also wirklich unmöglich, sie alleine zu pflegen (Stufe 5 – komplett gelähmt und geistig verwirrt). Ich bin trotzdem für jeden Tag dankbar, an dem sie noch da ist.
Glaub mir – es wird besser. Man gewöhnt sich an die Situation. Und wenn sie heute, kaum noch sprechen könnend nach Hause will, finden wir immer noch neue liebevolle Ausreden, warum es denn gerade heute nicht passt.
Obwohl ich unendlich froh bin, dass sie friedlich zu Hause einschlafen konnte, fällt es mir schwer den Weg, den wir gemeinsam gegangen sind, im Nachgang zu verarbeiten. Ich denke, ich werde noch eine lange Zeit benötigen, die letzten Jahre zu verarbeiten. Traurig war auch die sehr dürftige Unterstützung durch ihren Hausarzt. Hier hätte ich mir mehr Hilfe für meine Mutti und meine Familie gewünscht.
Ich wünsche Allen noch viel Kraft und Mut. Ich bin froh, dass wir die Möglichkeit hatten, meine Mutti bis an ihr Lebensende zu begleiten.
alles, was du schreibst, trifft auf mich zu. Ich bin selbst noch an Krebs erkrankt und weiß nicht, wie lange ich das noch schaffe. Hier zu lesen, hat mir viel geholfen. Mir sind nur so die Tränen gekullert. Alles Gute für dich und alle anderen Betroffenen – Baerbel
Für mich ist es schlimm, dass ich ihm nicht helfen kann. Egal, wie oft ich ihn besuche. Er vergisst es sowieso. Es tut mir weh, ihn so zu sehen und ich frage mich, warum ein Mensch das so noch durchlaufen muss, obwohl er schon bereit war, zu sterben?
Ich kann Sie sehr gut verstehen. Ich bin selbst in der Situation – pflege, versuche anzunehmen und zu warten. Es ist so schwer, einen Menschen in seinen Fähigkeiten schwinden zu sehen. Diese schwere Demenz bei meiner Mutter, ist auch eine Krankheit für die ganze Familie! Das ganze Sorgen und Tun für meine schwerst pflegebedürftige Mutter, füllt den Tag aus. Vor vielen Jahren habe ich den Beruf des Krankenpflegers erlernt, und doch fällt es mir sehr, sehr schwer, all die Verfallserscheinungen anzunehmen und zu akzeptieren. Dennoch pflege ich von Herzen weiter, weil es mir sehr wichtig ist. Neben meiner Vollzeittätigkeit ist es eine große Herausforderung die Pflege zu erbringen. Und doch mache ich es gern.
Ich wünsche Ihnen, Petra, Gottes Segen, den Zustand anzunehmen und weiter die Liebe und Kraft, die Pflege weiterhin auszuführen.
Walter
Sie ist eine andere Person geworden. Nach dieser halben Stunde geht sie zum Kaffeetrinken in den Aufenthaltsraum. Sie vergisst, dass ich da war, wo sie ist, einfach alles. Es ist furchtbar traurig, dies mitzuerleben. Es tut weh und ich bin nach diesen Besuchen völlig fertig. Ich kann ihr nicht helfen und das ist besonders schlimm. Sie wird gut betreut im Pflegeheim, dies hilft mir ein wenig damit umzugehen.
einweisen. Sie rief dort häufig nach meinem Opa und nach mir, und fühlte sich vermutlich sehr verloren. Von da an, verlief der Verfall rasch. Die ständigen Restriktionen durch Corona befeuerten das Voranschreiten weiter und taten mir als Angehörige, aber erst recht nicht meiner Oma sowie allen anderen betroffenen Menschen keinesfalls gut. Meine weniger gewordenen Besuche, hatten den Umständen nur wenig entgegenzusetzten. Nach dieser Phase bin ich entsetzt über ihren Zustand. Ich bin nicht sicher, ob sie sich im Endstadium ihrer Krankheit befindet, oder aber sich nun auf den Weg macht? Ich weiß nur, dass ich unendlich traurig bin. Traurig zu wissen, dass ich sie verliere und traurig, dass ich nicht mehr für sie getan habe oder tun konnte. Tröstlich ist nur der Gedanke, dass sie Erlösung erfahren und wieder mit meinem Opa und meiner Mutti vereint sein wird!
ich lese die Kommentare und leide auch so sehr. Meine Mutter lebt seit 3 1/2 Jahre im Heim, was alles andere als schön ist. Sie hat auch eine Harnwegsinfektion bekommen. Aber die Entzündung hat das Krankenhaus in den Griff bekommen. Im Heim sind einfach zu wenig Pflegekräfte, es fehlt einfach die Zeit und die Politik
schaut zu. Das System ist schon lange an die Wand gefahren. Niemanden interessiert es. Was ich seh traurig finde.
meine Mutter leidet seit 5 Jahren an einer Lewy-Body-Demenz. Die Gabe von Neuroleptika und Antidementiva sollte unbedingt vermieden werden. Die Lewy-Body-Demenz geht ja einher mit Parkinsonsymptomen, die durch den Mangel an Dopamin entstehen. Gibt man Neuroleptika (Quetiapin, Risperdal usw.), wird der Dopaminmangel noch verstärkt. Das führt dann zu absoluter Muskelsteifheit sowie Sturzgefahr bis hin zur Parkinsonkrise (völlige Unbeweglichkeit). Bei dieser Erkrankung liegt der Focus auf der physiotherapeutischen und nicht auf der medikamentösen Behandlung. Bekommt er gegen die Parkinsonsymptome Levodopa (Madopar)?
LG – Bärbel
Die ewige Diskussion, dass er noch ein Auto kauft und Auto fahren will, rauben mir die Kräfte. Hat jemand einen Tipp, wie ich damit umgehen kann? Ich kann ja nicht immer gut zureden. Es ist wirklich schlimm nebendran zu stehen, dem schleichenden Tod in die Augen zu sehen und zusehen zu müssen, wie ein gestandener Mann immer weiter abbaut...
auch mein Vater hat Alzheimer-Demenz, und meine Mutter ist vor knapp zwei Wochen an einer Atemwegsinfektion, wegen Vorerkrankungen, verstorben. Ich verstehe, dass Dich die Erkrankung Deines Vaters sehr belastet. Das geht wohl wirklich jedem so, ob es sich nun um Demenz oder auch andere ernste Erkrankungen handelt. Du schreibst, dass Du Deinem Vater ja nicht immer gut zureden kannst. Vielleicht darf ich Dir einen Rat geben. Wenn Du mit "gut zureden" meinst, dass Du ihm immer wieder die Realität, so wie wir sie wahrnehmen, erklärst, dann würde ich Dir auch davon abraten. Wenn Du das nämlich versuchst, erreichst Du höchstens, dass Ihr beide sehr großen Stress bekommt. Du, weil Du merkst, dass es nichts bringt, und Dein Vater, weil er Angst bekommt. Denn damit macht man einem Demenzpatienten doch immer wieder klar, dass er sich und die Welt falsch wahrnimmt. Und das bedeutet absoluten Kontrollverlust. Das muss Angst erzeugen, und das wollen wir auf keinen Fall. Wenn Dein Vater im Heim betreut wird, bedeutet das aber doch, dass Du auch ein Leben außerhalb der Betreuung Deines Vaters hast, das heißt, Du kannst zwischendurch Luft holen und Dich mental einigermaßen auf die Besuche vorbereiten. Mein Rat ist, bleib entspannt, lass Dich auf ihn und seine eigene Welt ein. Sagt er, er möchte ein Auto kaufen, dann frage ihn, welche Marke seine Lieblingsmarke ist. Welche Farbe er gerne hätte, und wohin er gerne fahren würde. Er wird nicht gleich aus dem Heim laufen und einen Kaufvertrag abschließen. So versuche ich es meist bei meinem Vater. Und seitdem ist meine Zeit mit ihm (wir pflegen und betreuen ihn selbst) deutlich entspannter. Klappt natürlich nicht in jedem Fall, nimmt aber oft den Stress weg. Ich wünsche Dir und Deinem Vater alles Gute!
Kürzlich verstarb seine Frau. Sie hatte wegen einer Blasenenzündung eine Sepsis. Durch den Krankenhausaufenthalt entwickelte sie ein Delir, was als Demenz abgetan wurde. Sie war fit, wie ein Turnschuh.
Leider wurde es nicht behandelt. Sie kam in die Kurzzeitpflege. In der Hoffnung, dass das Delir verschwindet und sie wieder in ihre eigenen vier Wände kann. Leider kam Corona dazwischen, aber sie hatte keinerlei Symptome. Aber - wir durften nicht zu ihr. 9 Tage lang. In diesen 9 Tagen ist sie verhungert. Sie wog nur noch 38 Kilo.
Alzheimer, Demenz und auch ein Delir hat kein Mensch verdient. Den Zerfall mit anzuschauen, tut sehr weh.
Nach einem Sturz vor 1,5 Monaten und einem Krankenhausaufenthalt (2 Wochen) kam er in ein Pflegeheim, da sich die Symptome beider Krankheiten stark verstärkt haben.
Seit ca. 1 Woche ist er wegen eines Harnweginfektes wieder im Krankenhaus und hat sich dort mit COVID-19 infiziert. Wir haben große Angst um ihn.
ich weiß aus eigener Erfahrung, was Sie und Ihre Familie durchleben müssen. Es sind unglaublich schlimme Krankheiten, und niemand kann es sich vorstellen, der es nicht selber erlebt hat. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie unendlich viel Kraft und von Herzen alles Gute, Tina.
Liebe Grüße, Tanja
Ich hatte alles versucht. Aber auch der Pflegedienst meinte, nachdem sie im Winter ohne Jacke draußen herumlief und ihre Wohnung nicht mehr erkannte, dass es jetzt Zeit würde ins Pflegeheim zu ziehen.
Jetzt lebt sie seit 6 Monaten dort und findet ihr Zimmer immer noch nicht, sitzt die andere Zeit im Gemeinschaftsraum oder schläft. Vor 1 Monat tanzte sie noch und sang die Lieder mit. Aber jetzt ist sie schnell müde. Sie ist ein anderer Mensch geworden. Es ist traurig, sie so zu sehen.
Seit Corona sitzt meine Mutter im Rollstuhl, und kann nicht mehr reden. Sie kann gar nichts mehr selbstständig, ist abgemagert, hat Dekubitus und inzwischen furchtbare rote Flecken im Gesicht. Sie soll Fresubin kriegen und wird aufgepäppelt. Man lässt sie nicht in Frieden sterben. Das wünscht man niemandem. Es ist die Hölle auf Erden. Ihre ständigen Hustenanfälle nimmt man als normal hin. Ich bin verzweifelt, weil ich nichts tun kann.
ich komme gerade von einem Besuch bei meiner Mutter im Pflegeheim. Auch ich bin ganz verzweifelt, dass man meine Mutter nach dreieinhalb Jahren Bettlägerigkeit nicht erlösen kann. Sie bekommt weiterhin ihre pürierte Nahrung und Hochkalorisches. Sie kann einfach nicht sterben. Und wir sind alle so unfassbar traurig, dass man gar nichts machen kann, sondern nur abwarten. Viele Grüße Iris
ich durchlebe das auch gerade mit meiner Mutti. Seit ein paar Tagen haben Hustenanfälle zugenommen. Durch einen Sturz ist auf ein Mal einiges anders. Wenn sie mich so hilflos ansieht, tut es mir sehr weh. Wir versuchen die Pflege zu Hause. So lange wie möglich. Das nicht Essen wollen, ist zur Zeit ein Problem. Ich weiß nicht, was auf uns zukommt. So traurig es ist,aber ich hoffe, dass sie irgendwann nicht so lange leiden muss.