Irgendwann gehen bei einer Demenz bzw. einer Alzheimer-Erkrankung die Anfangssymptome (Antriebsschwäche, Gedächtnisstörungen, Verwirrtheit) über in ein Stadium, in dem der oder die Betroffene zunehmend Hilfe und Unterstützung im Alltag benötigt.
Die Gedächtnisstörungen haben zugenommen, und es kann zu ernsthafteren Problemen kommen. Rechnungen werden vielleicht nicht mehr bezahlt, die Herdplatte nicht mehr ausgemacht, und die Betroffenen können sich außerhalb ihrer normalen Umgebung verirren. Wie sich die stärker werdenden Gedächtnisprobleme im einzelnen auswirken, ist individuell so variantenreich, dass es praktisch nicht vorhersagbar ist.
Demenz: Stimmungsschwankungen sind typisch
Auch die Persönlichkeit verändert sich bzw. geht immer mehr verloren. Die Betroffenen spüren meist noch sehr genau, dass sie im Alltag nicht mehr zurechtkommen, und können darauf mit heftigen Stimmungsschwankungen und Depressionen reagieren. Auch die Sprache geht zunehmend verloren, nicht selten wird sie unverständlich.
Für die Angehörigen und Freunde sind diese persönlichen Veränderungen oft noch viel belastender als das nachlassende Erinnerungsvermögen. Denn man bekommt plötzlich nichts mehr zurück. Man möchte helfen aber wird eventuell sogar mit aggressiver Abwehr konfrontiert. Das tut weh, auch wenn man sich noch so oft sagt, dass es ein Krankheitssymptom ist.
Fortgeschrittene Demenz: Harte Zeit auch für die Pflegenden
Man muss in dieser Phase lernen, dass man mit seinem Gegenüber nie (oder nur noch vereinzelt) mehr wird sprechen können wie früher. Vom liebenden Partner oder Angehörigem oder Freund wird man zunehmend zum Pflegenden, und leider oft ohne ein Dankeschön oder ähnliches zurückzubekommen.
Was genau passiert und wie schnell es voranschreitet, ist individuell sehr unterschiedlich. Aber für die Angehörigen kommt so oder so irgendwann in dieser Phase die Frage auf, inwieweit sie selbst noch zu einer genügenden Pflege in der Lage sind und ob eine pflegerische Unterstützung oder die Betreuung in einem Pflegeheim notwendig ist. Solange eine häusliche Pflege (mit Pflegekraft) möglich ist, ist das sicher auch für den Demenz-Erkrankten die wünschenswerteste Lösung.
wir pflegen unseren an Alzheimer erkrankten Vater in dessen Haus, das er seit 50 Jahren bewohnt. Er steht nachts ständig auf und läuft scheinbar ziellos umher, offenbar auch sehr oft unter Harndrang. Die Toilette findet bzw. erkennt er offenbar nicht mehr. Wir haben den ursprünglichen weißen Toilettensitz durch einen schwarzen ersetzt, im WC brennt immer das Licht, die Tür steht auf und ist entsprechend beschriftet. Wenn ich ihm sage, dass er sich auf die Toilette setzen kann, wehrt er sich. Auch wenn er alleine in den Raum geht, also nicht gestört wird, kommt er unverrichteter Dinge wieder heraus. Er könnte in seine Tena urinieren. Das macht er aber selten. Stattdessen läuft er dreißig Minuten herum, um sich dann schließlich gezielt in einem Schrank, in einer Ecke, mitten in den Raum, auf einem Stuhl o. ä. zu erleichtern. Er scheint, insbesondere Nachts, das Thema urinieren fast zwanghaft zu verfolgen. Manche Nacht verbringt er nur zwei Stunden im Bett. Unter Melperon, das er über fast ein Jahr eingenommen hat, war die Situation genauso, außer dass er in dieser Zeit deutlich unsicherer gelaufen ist. Kennt sich jemand mit dem Thema aus, und hat womöglich noch jemand einen Tipp für uns? Es ist eine physisch und psychisch sehr anstrengende Situation für uns.
hat jemand Ahnung, wo es Demenz- Wohngruppen gibt? Wohne in der Nähe von Bamberg und suche für meine Mama eine liebevolle Wohnmöglichkeit.