Bei einer Brustkrebserkrankung steht eine Frage immer im Mittelpunkt: Wie stehen meine persönlichen Chancen auf Heilung? Irgendwelche statistischen Mittelwerte und die gute Nachricht, dass sich die Aussichten insgesamt immer mehr verbessern, helfen da wenig, man will es ja für sich selbst wissen. Das UICC-Stadium ist eines der vielen Einteilungs-Systeme, mit denen Mediziner versuchen, die Prognose möglichst präzise einschätzen zu können.
Dass es hier nicht nur ein einziges, einheitliches System gibt, ist verwirrend und auch etwas ärgerlich. Zum einen liegt das an der Komplexität der Erkrankung, aber es liegt zum Teil auch daran, dass weltweit sehr viele Ärzte und Wissenschaftler mit solchen Themen beschäftigt sind, und einige sich auch gern mal mit "ihrem" System verewigt sehen. Neben dem TNM-System, dem Grading und vielen anderen Unter-Systemen gibt es nun also auch das UICC-System. Erfinder ist die Internationale Union gegen Krebs, die sich kurz UICC nennt.
Das UICC-Stadium kann zwischen 0 und 4 betragen.
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Brustkrebs-Einteilung nach dem UICC-System:
- Stadium 0: Krebsvorstufe, sogenanntes In-Situ-Karzinom, keine weitere Ausbreitung
- Stadium I: Tumor noch sehr klein, weder benachbarte Lymphknoten noch entferntere Gewebe befallen (entspricht im TNM-System: T1 N0 M0)
- Stadium IIa: größerer Krebsherd, weder benachbarte Lymphknoten noch entferntere Gewebe befallen (entspricht im TNM-System: T2 N0 M0) oder auch kleiner Tumor mit ersten befallenen Lymphknoten (entspricht im TNM-System: T1 N1 M0)
- Stadium IIb: ähnlich wie bei Stadium IIa, aber Tumorherd größer (T2-3)
- Stadium III: großer Tumor, Lymphknoten weitläufig befallen, aber auch hier noch keine Fernmetastasen (entspricht im TNM-System: T0-2, N2, M0 oder T3 N1 M0 oder auch T4 M0)
- Stadium IV: Es liegen Fernmetastasen vor (entspricht im TNM-System: M1)
Wenn Sie eine UICC-Klassifikation in Ihrem Befundbericht entdecken, hilft Ihnen dies vielleicht ein wenig bei der Einschätzung. Man muss aber leider sagen, dass auch damit keine individuelle Vorhersage möglich ist. Fakt ist: Je weniger Lymphknoten in der Umgebung betroffen sind, desto besser. Und ein Ausschluss von Fernmetasten verbessert die Prognose natürlich relevant. Fakt ist aber auch: Es gibt immer wieder Frauen, die alle prognostischen Vorhersage-Versuche ad absurdum führen, weil es bei ihnen ganz anders verläuft.