Autorin des Artikels
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin
Ziel der Langzeit-Blutdruckmessung ist es, die Blutdruckwerte während eines normalen Tagesablaufs zu ermitteln. Deshalb sollte man am Tag der Messung auf einen normalen Alltag achten und keine ungewöhnlichen sportlichen oder anderweitigen Unternehmungen planen.
Bei einer 24-Stunden-Blutdruckmessung ist Folgendes zu beachten:
- Leben Sie einen normalen Tag.
- Führen Sie ein Tagebuch, in dem Sie wichtige Ereignisse, Sport, Medikamenteneinnahme und Schlafenszeiten notieren.
- Sprechen Sie mit der Arzthelferin, die das Gerät anlegt, ob Sie es zum Duschen kurz abnehmen können und wie Sie es selbstständig wieder anlegen. Oder duschen Sie einfach direkt vor und nach der Messung.
- Gehen Sie wie immer schlafen, notieren Sie nur die Zeit.
- Gehen Sie ganz normal arbeiten. Falls Sie Sport treiben sollten, achten Sie darauf, dass Sie schwitzen werden, und notieren Sie die Zeiten.
- Halten Sie während der Messungen den Arm ruhig.
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Stabile Messwerte zu Hause
Ärzte geben Ihnen in der Regel ein Langzeit-Blutdruckgerät mit nach Hause, wenn der Verdacht auf eine Hypertonie, einen Bluthochdruck, besteht, da Ihre Blutdruckwerte entweder tagsüber oder nachts zu hoch sind. Gleichzeitig kann eine solche Messung auch dazu dienen, eine Hypertonie auszuschließen. So gibt es Menschen, die grundsätzlich beim Arzt hohe, zu Hause aber normale Werte haben. Hier sprechen Mediziner von einer "Weißkittelhypertonie". Schon ein wenig psychischer Druck oder Stress können die Werte nach oben treiben. Eine Messung zu Hause bringt Klarheit und Objektivität.
Ein ganz normaler Tag
Während der Untersuchung gibt es nicht viel zu beachten. An sich sollen Sie einen ganz normalen Tag verbringen und dabei tagebuchähnlich wichtige Eckdaten wie Wach- und Schlafenszeiten, besondere Ereignisse, sportliche Ertüchtigung etc. notieren. Denn der Blutdruck schwankt natürlich und verändert sich immer wieder ein wenig. In Stresssituationen zum Beispiel klettert er nach oben, beim Schlafen in der Nacht sinkt er ab.
In der Regel duschen die meisten Menschen, bevor Sie sich in der Arztpraxis das Gerät abholen und anlegen lassen. Dann läuft die Messung über einen Tag und eine Nacht. Nach dem Aufstehen nehmen viele das Gerät wieder ab und bringen es vor der Arbeit in der Praxis vorbei.
Einige fitte Sportler legen es eventuell nach dem Sport kurz zum Duschen ab. Das sollten Sie jedoch vorher mit dem Praxispersonal besprechen. Schließlich soll die Messung durch das An- und Ablegen der Maschine nicht gestört oder unterbrochen werden.
Tiefer Schlaf auch mit Gerät möglich
Die Messungen sind oft so eingestellt, dass das Gerät tagsüber viertelstündlich und nachts halbstündlich misst. Die meisten Personen schaffen es, trotz des regelmäßigen Aufpumpens der Manschette gut zu schlafen. Das sieht man auch an den Blutdruckwerten, die nachts ein wenig absinken. Das ist die Zeit, in der sich der Körper erholt.
Einige Menschen stört jedoch das nächtliche Blutdruckmessen. Unter Umständen brechen sie sogar die Untersuchung nachts ab. Aus medizinischer Sicht ist das schade, da doch ein größerer Teil an Ergebniswerten fehlt.
Spezielle Fragen können Sie immer stellen, wenn Sie in die Praxis gehen, um das Messgerät anlegen zu lassen. Die Fachangestellte erklärt ihnen dann in der Regel die wichtigsten Punkte direkt vor Ort.
die Manschette sollte immer auf Herzhöhe angebracht sein, idealerweise am Oberarm.
Das Hauptgerät (falls es ein separates Kästchen gibt) kann am Gürtel, in einer Tasche oder quer über die Schulter getragen werden. Es ist weniger relevant, dass sich dieses Gerät exakt in Brusthöhe befindet – entscheidend ist die Manschettenposition.
Achten Sie darauf, dass der Schlauch nicht abgeknickt ist und ausreichend Bewegungsfreiheit gewährleistet ist.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn