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Bei BCG (Bacille-Calmette-Guerin) handelt es sich um ein abgeschwächtes Tuberkulose-Bakterium. Der Erreger wird zur Therapie beim oberflächlichen Harnblasenkarzinom mit mittlerem bis hohem Rückfall- und Ausbreitungsrisiko eingesetzt.

Wirkung: Entzündung tötet Krebszellen ab

Die BCG-Lösung wird über einen dünnen Katheter in die Blase eingefüllt und verbleibt dort für zwei Stunden. Die enthaltenen Bakterien aktivieren das Immunsystem und führen zu einer Blasenentzündung. Die Folge: Durch die lokale Entzündungsreaktion werden noch vorhandene Tumorzellen in der Harnblase zerstört.

Wie oft muss ich zur BCG-Therapie?

Leider ist es mit einer Sitzung BCG nicht getan. Die Instillationstherapie muss mehrfach erfolgen, um auch wirklich alle Krebszellen zu erreichen. Rechnen Sie also mit sechs Behandlungen im wöchentlichen Abstand. Je nach Verträglichkeit und Risiko der Tumorausbreitung können sich weitere BCG-Gaben alle drei bis sechs Monate anschließen. Somit ist eine Therapiedauer von bis zu drei Jahren möglich.

Was muss ich bei der Therapie beachten?

Die BCG-Lösung sollte für etwa zwei Stunden in der Blase verbleiben. Damit diese Zeitspanne eingehalten werden kann und Sie keinen vorzeitigen Harndrang verspüren, sollten Sie vor der Behandlung die Blase entleeren; auch ist eine Flüssigkeitsaufnahme innerhalb der vier Stunden vor der Instillationstherapie zu vermeiden.

Wer darf kein BCG erhalten?

Es gibt Situationen, in denen die Instillationstherapie BCG ausgesetzt werden sollte. Dies gilt vor allem, wenn Sie Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems nehmen (z. B. Kortison). Auch wenn die letzte Blasen-OP (TUR-B) weniger als 21 Tage her ist, sollte auf die Therapie verzichtet werden. Dasselbe gilt bei einer aktiven Tuberkulose, Harnwegsinfektion oder unverheilter Blasenverletzung (Blasenperforation z. B. nach TUR-B).

Quellen:

  • Manski, D. (2019): Urologielehrbuch.de, 14. Aufl., Stadtbergen, Deutschland: Manski, Dr. Dirk.
  • Schmelz, H.U. Sparwasser, C & Weidner, W. (2014): Facharztwissen Urologie, 3. Aufl., Heidelberg, Deutschland: Springer.
  • Leitlinie Früherkennung, Diagnose, Therapie und Nachsorge des Harnblasenkarzinoms (S3-Leitlinie) (2020). Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU). AWMF-Registernr.: 032/038OL [online] www.register.awmf.org.
  • Apogepha. Patientenpass Mitomycin. [online] www.apogepha.de.
  • Medac. Gebrauchsinformation: Information für Anwender-BCG-medac® (2010). [online] www.portal.dimdi.de.
  • Trojan, L. Zystektomie mit Ileum-Conduit (Totale Blasenentfernung mit künstlichem Urinausgang) (2019). [online] www.urologie.umg.eu.
  • Padcev® (Enfortumab-Vedotin):Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels. [online] www.ema.europa.eu.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
BCG Instill.
Ich hatte kürzlich die 2. Gabe – 2 Tage später spielt meine Blase verrückt: Halbstündliches Wasserlassen verbunden mit einem starken Brennen. Kann ich bedenkenlos die 3. Gabe bekommen. Ich denke an die zwei Stunden!
Wasserlassen nach BCG
Hallo,
nach der zweiten BCG-Gabe bei Blasenkrebs sind Symptome wie häufiges Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen und Reizungen der Blase recht häufig. Diese Beschwerden treten normalerweise innerhalb weniger Tage nach der Behandlung auf und klingen in der Regel nach einer Woche ab.
Allerdings gibt es einige Fälle, in denen diese Symptome auf ernstere Komplikationen hindeuten könnten, wie z. B. eine Blasenentzündung oder eine systemische BCG-Infektion. Vor der dritten BCG-Gabe ist es daher wichtig, die Beschwerden mit deinem Arzt zu besprechen. Dieser kann entscheiden, ob eine Pause, eine symptomatische Behandlung oder eine Anpassung des Behandlungsplans notwendig ist. Manchmal wird eine Urinprobe entnommen, um sicherzustellen, dass keine Infektion vorliegt, bevor die nächste Gabe erfolgt.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
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