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Nach der TUR-B erfolgt die Stadieneinteilung des Blasenkrebses (TNM-Klassifikation und Grading). Sollte sich hierbei zeigen, dass der Tumor noch nicht tief in die Blase eingewachsen ist, das Risiko für ein Wiederauftreten oder eine Ausbreitung des Krebses aber recht hoch ist, wird Ihnen Ihr Arzt die Instillationstherapie empfehlen. Hierbei wird ein Medikament über einen Katheter eingefüllt und verbleibt in der Blase für eins bis zwei Stunden.

Hiernach wird der Katheter entfernt und der Wirkstoff mit dem Urin ausgeschieden. Die beiden Substanzen, die hierbei zum Einsatz kommen, sind Mitomycin C oder BCG (Bacille-Calmette-Guerin). Der Unterschied zwischen beiden Therapeutika liegt in der Wirksamkeit und ihrem Nebenwirkungsprofil: BCG ist zwar effektiver als Mitomycin C, geht allerdings mit mehr negativen Begleiterscheinungen einher.

Was ist Mitomycin C?

Mitomycin C wirkt zellschädigend und ist somit ein Zytostatikum. Die Substanz wird im Rahmen der örtlichen Chemotherapie beim oberflächlichen Blasenkarzinom eingesetzt, wenn ein mittelgradiges Rückfall- und Ausbreitungsrisiko besteht.

Wie effektiv ist die Instillationstherapie mit Mitomycin C?

Auch wenn bei Ihnen ein Harnblasenkarzinom mit einem höheren Rückfall- oder Ausbreitungsrisiko festgestellt wurde, bestehen gute Chancen, mithilfe der Instillationstherapie den Krebs dauerhaft zu beseitigen.

So zeigte eine Auswertung zahlreicher Studien, dass sich unter einer langfristigen Behandlung mit BCG bei über 90% der Betroffenen der Krebs nicht weiter ausbreitete. Auch die Gefahr für einen Rückfall sank um 50%. Eine weitere Analyse mehrerer Forschungsarbeiten zum Thema Mitomycin C bei Blasenkrebs ergab, dass das Rückfallrisiko um 35% fiel, wenn im Anschluss an die TUR-B das Chemotherapeutikum mehrfach lokal verabreicht wurde.

Wie oft muss ich zur Mitomycin-C-Therapie?

Die Dauer und Häufigkeit der Chemotherapie mit Mitomycin C kann variieren. Ein häufig angewandtes Schema besteht aus der ersten Verabreichung des Zytostatikums im wöchentlichen Abstand über sechs Wochen. Der Wirkstoff wird hierbei über einen dünnen Katheter in die Blase eingefüllt und verbleibt dort für zwei Stunden. Nach diesem Zyklus wird der Behandlungserfolg mithilfe einer Blasenspiegelung (evtl. mit einer Entnahme von Gewebeproben) kontrolliert. Sollte kein Tumor mehr sichtbar sein, folgen monatlich weitere Behandlungen. Somit kann das gesamte Therapieregime etwa ein Jahr dauern. Ist jedoch erneut ein Harnblasenkrebs sichtbar, wird auf die Instillationstherapie mit BCG umgestellt.

Was muss ich bei der Mitomycin-C-Therapie beachten?

Damit die Chemotherapie Zeit hat zu wirken, muss sie für etwa zwei Stunden in der Blase verbleiben. Um diese Zeitspanne einzuhalten und Sie nicht zwischenzeitlich die Blase entleeren müssen, sollten Sie einige Stunden vor und während der Behandlung nichts trinken.

Mitomycin C mag es nicht sauer

Der Wirkstoff Mitomycin C entfaltet seine Wirkung am besten, wenn der Urin basisch ist. Deshalb sollten sie sowohl am Abend vor der Behandlung als auch 30 Minuten vor der Instillationstherapie ein Medikament einnehmen, das den pH-Wert des Urins erhöht (z. B. 1,5 mg Natriumbikarbonat).

Wer darf kein Mitomycin C erhalten?

Sollten Sie aktuell unter einem Harnwegsinfekt leiden, der noch nicht behandelt wurde, ist auf eine Instillationstherapie mit Mitomycin C zu verzichten. Dasselbe gilt, wenn eine tiefe Blasenverletzung z. B. nach einer TUR-B noch nicht verheilt ist.

Quellen:

  • Manski, D. (2019): Urologielehrbuch.de, 14. Aufl., Stadtbergen, Deutschland: Manski, Dr. Dirk.
  • Schmelz, H.U. Sparwasser, C & Weidner, W. (2014): Facharztwissen Urologie, 3. Aufl., Heidelberg, Deutschland: Springer.
  • Leitlinie Früherkennung, Diagnose, Therapie und Nachsorge des Harnblasenkarzinoms (S3-Leitlinie) (2020). Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU). AWMF-Registernr.: 032/038OL [online] www.register.awmf.org.
  • Apogepha. Patientenpass Mitomycin. [online] www.apogepha.de.
  • Medac. Gebrauchsinformation: Information für Anwender-BCG-medac® (2010). [online] www.portal.dimdi.de.
  • Trojan, L. Zystektomie mit Ileum-Conduit (Totale Blasenentfernung mit künstlichem Urinausgang) (2019). [online] www.urologie.umg.eu.
  • Padcev® (Enfortumab-Vedotin):Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels. [online] www.ema.europa.eu.

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Kommentare  
Schmerzmittel
Darf der Arzt während der Infusion ein Schmerzmittel verabreichen?
Schmerzmittel und Mitomycin
Ja, ein Arzt darf während der Infusion von Mitomycin ein Schmerzmittel verabreichen, wenn dies medizinisch notwendig ist. Die Gabe von Schmerzmitteln kann notwendig sein, um mögliche Schmerzen oder Beschwerden, die durch die Infusion oder die Nebenwirkungen des Mitomycins verursacht werden, zu lindern.
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