Man stellt sich Asthma ja meist so vor, dass die Atemwege verkrampfen und sich dadurch verengen. Das stimmt auch, ist aber trotzdem nur die halbe Wahrheit. Es kommt nämlich auch noch ein zweiter Verengungs-Faktor hinzu, und das ist Schleim. Der entsteht, wie die Verkrampfung auch, durch die chronische Entzündung der Atemwege.
Alles beginnt mit einer übergroßen Alarmbereitschaft
Wir versuchen mal, das etwas anschaulicher zu erläutern. Alles beginnt damit, dass die Schleimhaut der Atemwege übersensibel ist. Warum es dazu überhaupt kommt, ist bis heute nicht klar, aber das ist der Kern der Asthma-Erkrankung. Die Schleimhaut befindet sich in einer ständigen Alarmbereitschaft und reagiert schon auf kleinste Reize mit heftigen Abwehrattacken. Sogar auf harmlose Reize.
Wie bei jeder gereizten Schleimhaut äußert sich diese ständige Überaktivität in einer vermehrten Durchblutung und Rötung. Außerdem wird, ähnlich wie beim Schnupfen, vermehrt Schleim gebildet und ausgeworfen. Und dieser zähe Schleim verursacht Hustenreiz und Atemnot. Hinzu kommt, dass die chronische Entzündung auch zu einer Verkrampfung der Atemwegsmuskulatur führt. Das sind kleine, von uns nicht willkürlich steuerbare Muskeln, die sich rund um die Bronchien und kleineren Atemwege befinden und deren Weite regulieren. Bei einer asthmatischen Reaktion verkrampfen sie und verengen damit den Durchmesser der Bronchien.
Beides zusammen, die vermehrte Schleimbildung und die Verkrampfung der Atemwegsmuskulatur, führt zu den typischen Beschwerden bei Asthma: Husten, pfeifende Atmung und Luftnot.
Quellen:
- Deutsche Atemwegsliga e.V., online unter www.atemwegsliga.de (abgerufen am 08.07.2019)
- Nationale Versorgungsleitlinie Asthma, online unter www.awmf.org (Zugriff am 08.07.2019)
- Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma. Stand 12.09.2017. Online unter www.awmf.org (Zugriff am 09.07.2019)