Die Arthrose ist eine chronische Erkrankung, bei der sich der Gelenkknorpel langsam aber fortlaufend abbaut. Die schützende Knorpelschicht wird immer dünner und kann nicht mehr als „Stoßdämpfer“ fungieren.
Der Verlauf einer Arthrose ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Das heißt, bei manchen baut sich die Knorpelsubstanz früher ab und bei anderen später. Im Endeffekt jedoch führt eine unbehandelte Arthrose dazu, dass sich die Knorpeloberfläche vollständig ablöst. Es entsteht eine sogenannte Knorpelglatze, bei der die Knochenenden direkt aufeinander reiben. Das Knie zu bewegen oder auszustrecken ist dann meist nur noch unter großen Schmerzen möglich. Zudem kann sich das Gelenke versteifen und verformen.
Nicht nur der Gelenkknorpel in Gefahr
Eine Arthrose betrifft aber nicht nur den Gelenkknorpel. Auch die umliegenden Gewebe des Gelenks können durch die Verschleißerscheinungen geschädigt werden. Durch den Knorpelabbau verliert das Gelenk seine natürliche Form und Fehlstellungen können auftreten. Auch der Knochen kann sich verändern. Zudem kann der chronische Gelenkverschleiß zu einer Entzündung (Gelenkschleimhautentzündung) führen und die Bänder und Sehnen schädigen, die das Gelenk umgeben.
Darüber hinaus kann ein versteiftes Gelenk auch andere (benachbarte) Gelenke des Körpers schädigen: Man spricht dann auch von einer Begleitarthrose.
Prothese: Der letzte Ausweg
Ist der Gelenksknorpel ganz abgebaut und kann das Knie nur mehr unter großen Schmerzen bewegt werden, ist eine Gelenkprothese (Knie-TEP) der letzte Ausweg. Das künstliche Kniegelenk (Endoprothese) kann das verschlissene menschliche Kniegelenk vollständig oder teilweise ersetzen. Die Haltbarkeit des Kunstgelenks ist allerdings begrenzt: Eine Knie-Endoprothese hält durchschnittlich etwa 15 bis 20 Jahre. Danach kann sie gegen eine neue Endoprothese ausgetauscht werden. Ein erneuter Austausch kann jedoch nicht immer problemlos erfolgen und ist meist mit gewissen Risiken verbunden.
Fazit: Eine Arthrose zu behandeln und durch geeignete Alltagsmaßnahmen zumindest aufzuhalten ist besser als abzuwarten.
Quellen:
- S2k-Leitlinie: Gonarthrose (2018). Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC). www.awmf.org.