Ist ein Familienmitglied, der Freund, die Freundin oder der Partner von Schizophrenie betroffen und nimmt die verordneten Psychopharmaka nicht ein, hilft es oft, den Betreffenden direkt darauf anzusprechen, möglicherweise auch Hilfe anzubieten. Man könnte z.B. zu gegebener Zeit auch an die nötige Medikamenteneinnahme erinnern.
Nein und Ja. Das Verhalten von Menschen mit einer Schizophrenie mag manchmal befremdlich und für andere beängstigend sein – gefährlich sind schizophrene Patienten aber in der Regel selten. Allerdings kann die Erkrankung zeitweise zum Kontrollverlust führen, was durchaus mit erhöhter Gewalttätigkeit einhergehen kann, und zwar sowohl gegen andere als auch gegen sich selbst. Zudem haben Studien gezeigt, dass ein eventueller Drogenkonsum der Betroffenen eine wichtige Rolle spielt. Denn der Substanzmißbrauch erhöht das Risiko für Gewalt.
Das ist nicht pauschal zu beantworten. Es kommt sehr auf die jeweilige Form der Erkrankung, das Stadium und die individuellen Symptome an. Meist ist es aber schwierig, den Betroffenen deutlich zu machen, dass sie eine Erkrankung haben.
Haupt-Autorin des Artikels
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin
Ja, soweit nicht gerade ein akuter Krankheitsschub mit ausgeprägten Wahnvorstellungen u.ä. vorliegt, können Menschen mit Schizophrenie problemlos arbeiten. Sie sollten dies auch tun, um einer sozialen Ausgrenzung von vornherein entgegenzuwirken. Denn sozialer Rückzug ist tendentiell eher ein Krankheitsverstärker, während täglicher gesellschaftlicher Kontakt wie z.B. im Beruf eher gut tut.
Menschen mit Schizophrenie sollten mit ihrer Krankheit akzeptiert und nicht ausgegrenzt werden. Der Umgang sollte grundsätzlich kein anderer sein als dies vor der Krankheit der Fall war.
Haupt-Autor des Artikels
Dr. med. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor
Angehörige und Freunde können an der Krankheit selbst vielleicht wenig ändern, doch können sie den Betroffenen unterstützend zur Seite stehen. Sie können z.B. aufmerksam beobachten, ob sich die Krankheit möglicherweise verschlechtert und dafür sorgen, dass die Betroffenen schnell Hilfe erhalten.
Es ist nicht leicht, mit Menschen, die unter einem Wahn bzw. Wahnvorstellungen leiden, umzugehen. Denn häufig ist der Wahn für Außenstehende nicht versteh- und nachvollziehbar, ja geradezu absurd.
Ja, etwa ein Drittel der Betroffenen kann mit einer vollständigen Heilung rechnen. Gelingt keine komplette Heilung, also kein dauerhaftes Verschwinden der Symptomatik, kann die Schizophrenie durch die Behandlung zumindest oft erheblich gebessert werden.
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