Ist die Fruchtwasseruntersuchung so gefährlich, wie immer zu hören ist? Mehr dazu in diesem Beitrag.
Nützliche Informationen
Ab welchem Alter haben Frauen einen Anspruch auf Pränataldiagnostik (Fruchtwasseruntersuchung)?
Da mit zunehmendem Alter der Mutter das Risiko für angeborene erblich bedingte Erkrankungen beim Kind steigt, haben in Deutschland Frauen ab 35 Jahren Anspruch auf eine abklärende Pränataldiagnostik in Form einer Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) oder einer Gewebeprobe (Chorionzottenbiopsie).
Gefahren
Wie gefährlich ist eine Fruchtwasseruntersuchung?
Die Frage bewegt viele werdende Eltern: Soll man eine Fruchtwasseruntersuchung machen oder nicht? Bestimmte Fehlbildungen des Kindes kann man damit ausschließen, zugleich ist die Untersuchung aber auch nicht völlig ungefährlich für das Baby im Bauch. Empfohlen wird die Fruchtwasseruntersuchung von vielen Gynäkologen, wenn die werdende Mutter über 35 Jahre alt ist.
Schwierige Entscheidung: Abwägung der Risiken
Die Zahlenangaben der Fachliteratur zum Risiko schwanken etwas, liegen aber letztlich im Bereich von 0,3-0,5% (bis zu 1%). So hoch ist also etwa die Wahrscheinlichkeit, dass die Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) zu einer Fehlgeburt führt. Während damit bei jungen Frauen das Risiko einer Fehlgeburt durch die Untersuchung höher ist als deren Risiko, ein Kind mit Chromosomenschaden zu gebären, nähern sich die Werte im Lauf der vierten Lebensdekade einander an. Jenseits der Altersgrenze von 35 Jahren gilt der diagnostische Eingriff als weniger riskant im Vergleich zum Risiko für die Geburt eines Kindes mit Down-Syndrom.
Nach positiven Vorbefunden werden ab diesem Alter auch die Kosten einer Amniozentese von den Krankenkassen übernommen. Das ändert aber nichts daran, dass Sie die Entscheidung für oder gegen eine Fruchtwasseruntersuchung in Ruhe abwägen sollten. Die Empfehlung des Frauenarztes oder der Frauenärztin kann dabei hilfreich sein, aber am Ende ist Ihre persönliche Einschätzung oder auch Ihr Bauchgefühl womöglich wichtiger.