Wie funktioniert die South-Beach-Diät? Welche Vor- und Nachteile hat sie? Ist sie wirklich empfehlenswert, um dauerhaft abzunehmen? Diese und viele weitere Fragen haben wir für Sie im folgenden Beitrag beantwortet.
Prinzip der Diät
Ist die South-Beach-Diät empfehlenswert?
Gleich vorne weg: Was als x-te Diät-Sensation aus USA verkauft wird, ist alter Wein in neuen Schläuchen. Denn es ist ein Neuaufguss der Atkins-Diät. Erfunden hat diese leichte Variation der Kardiologe Arthur Agatston. Er übt seinen Beruf in Miami South Beach aus. Die Legende will es, dass Agatston seinem Herzpatienten einige wenige Ratschläge für seine Ernährung gab, auf deren Basis dann das entsprechende Buch entstand.
Die Modifikation von Atkins: gute und schlechte Fette
Während Atkins in seinem Low-Carb-Konzept Fetten fast uneingeschränkt das OK gab, unterscheidet Agatston zwischen guten und schlechten Fetten. Dabei gibt er Fetten pflanzlichen Ursprungs den Vorzug, vor allem pflanzlichen Ölen und Nüssen. Tierische Fette sind verboten, außer Fischöl.
Bei Kohlenhydraten gibt es bestimmte Einschränkungen, es sollen vor allem viel Obst, Gemüse und auch Hülsenfrüchte verzehrt werden. Auch Vollkornprodukte stehen auf dem Programm. Gebackenes mit weißem Mehl, zuckerhaltige Lebensmittel und Kartoffeln sind verboten. Dahinter steckt das Konzept des glykämischen Index. Das bedeutet, dass nur solche Kohlenhydrate erlaubt sind, die den Blutzucker nur langsam ansteigen lassen.
Die drei Phasen der South-Beach-Diät
In der ersten Phase sind Backwaren, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Obst und Süßigkeiten verboten. Ebenso Eiscreme, Fruchtsäfte und Alkohol. Die zweite Phase lässt bestimmte Kohlenhydrate dann zaghaft wieder zu. Erst die dritte Phase erlaubt eine Einstellung auf eine gesunde, ausgewogene Mischkost.
Vorteile und Nachteile
Warum ist die South-Beach-Diät nicht empfehlenswert?
Die South-Beach-Diät hat nur wenige Vorteile, die schnell umrissen sind.
- Eine Kost mit pflanzlichem Fett kann eine gute Sättigungswirkung erzielen.
- Auch Obst und Gemüse sind natürlich empfehlenswert, ebenso Fisch.
- Die dritte Phase kommt gängigen Ernährungsregeln entgegen – aber die Phasen vorher sind strittig.
Der glykämische Index
Das Konzept des glykämischen Index ist umstritten. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass man schneller abnimmt, bloß weil man Kohlenhydrate zu sich nimmt, die den Blutzucker nur langsam ansteigen lassen.
Die radikale Phase 1
Seien Sie vor allem mit dieser Phase sehr vorsichtig, hier können eine Menge Risiken und Probleme bei der Durchführung lauern:
- Ohne Obst entwickeln Sie schnell einen Mangel an Vitaminen und ohne Vollkornprofukte ein Zuwenig an Ballaststoffen.
- Die erlaubten großen Mengen Fett und Eiweiß sind höchst umstritten. Wenn Sie deutlich mehr Eiweiß zu sich nehmen als normalerweise empfohlen, kann sich dies schlecht auf Ihre Nieren auswirken oder Gicht begünstigen. Auch die Blutfettwerte könnten sich verschlechtern.
- Manche Menschen, die eine Low-Carb-Diät probiert haben, berichten von einem wachsenden Ekel gegenüber Fett.
- Das allgemeine Befinden kann bei dieser einseitigen Kost leiden.
- Es kann ein Jod-Mangel auftreten.
- Für Vegetarier ist diese Diät nicht durchführbar.
- Die South-Beach-Diät ist sehr teuer.
Quellen:
- Diäten unter der Lupe. 2023. Herausgeber: Techniker Krankenkasse. Webseite: www.tk.de.
- Schröder E-M. South Beach und LOGI – aktuelle Low-Carb-Diäten. Herausgeber: Deutsche Apotheker Zeitung. DAZ 2005, Nr. 20, S. 86, 15.05.2005