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Ob Sie nach einer Gebärmutterentfernung überhaupt Hormone einnehmen müssen, und welche Art von Hormontherapie notwendig ist, hängt zum einen von Ihrem Alter ab, zum anderen davon, ob die Eierstöcke (Ovarien) bei dem Eingriff ebenfalls entfernt wurden oder nicht. 

  • Frauen, denen ausschließlich die Gebärmutter entfernt wurde, und die noch nicht in den Wechseljahren sind, benötigen nach der Operation keine Hormontherapie. Denn die Eierstöcke produzieren die Geschlechtshormone ja weiterhin wie vor dem Eingriff.
  • Wenn eine Frau ohne Gebärmutter in die Wechseljahre kommt und mittelstarke oder starke klimakterische Beschwerden hat (beispielsweise Hitzewallungen und Schweißausbrüche), ist die Einnahme von Östrogen-Präparaten zu erwägen.
    Eine kombinierte Einnahme von Östrogenen und Gestagenen (Gestagene bilden die zweite Gruppe der weiblichen Geschlechtshormone) ist jedoch nicht erforderlich. Der Grund: Bei Frauen mit Gebärmutter sorgt die Einnahme von Gestagen-Präparaten in den Wechseljahren für eine regelmäßige Regelblutung. Dabei wird die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) jeden Monat abgebaut und abgestoßen, was einen gewissen Schutz vor der Entwicklung von Tumoren bietet. Bei Frauen ohne Gebärmutter erübrigt sich dieses Bestreben.
  • Werden die Gebärmutter und die Eierstöcke chirurgisch entfernt, kommt die Betroffene – unabhängig vom Alter – sofort in die Menopause. Die Regelblutungen hören auf. Sie überspringt quasi die Wechseljahre, in denen die Hormonproduktion normalerweise langsam abnimmt. Dann ist eine Hormontherapie mit einem Östrogen und einem Gestagen notwendig.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Gebärmutterentfernung, Hormone
Ich hatte im Februar 2024 eine Gebärmutterentfernung (Eierstöcke noch da). Seit August habe ich starke psychische und körperliche PMS-Beschwerden:
Starke Schlafstörungen, Zittern, Nervosität, Angst, Appetitlosigkeit, usw.
Meine Frauenärztin meinte, ich soll entweder Gynokadin Gel nehmen oder durchgehend die Pille. Macht das Sinn? Was ist die beste Lösung? Ich leide wirklich sehr.
Hormone nach Gebärmutterentfernung
Hallo Vivi,
ja, das macht Sinn.
Was die beste Lösung ist, können wir aus der Ferne aber nicht beurteilen, vertrauen Sie ruhig Ihrer Frauenärztin.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
Hysterektomie
Sehr geehrtes Team,
ich hatte in früheren Jahren Endometriose und nun, 12 Jahre später, eine Hysterektomie. Die Eierstöcke sind erhalten. Ich hatte ein großes Myom. Seltsamerweise haben sich dieses Mal weder Adenomyose noch Endometriose bestätigt. Ich litt unter massiven Schmerzen. Leider habe ich zeitweise immer noch starke Schmerzen.
Zum Beispiel hatte ich letzte Woche einen sehr schmerzhaften Eisprung und war notfallmäßig im Krankenhaus. Außerdem habe ich Wechseljahrsbeschwerden. Oder PMS? Ich habe seit Jahren Unruhe und Ängste.
Nun hat mir meine Frauenärztin Progesteron 100 mg durchgehend verschrieben.
Ist es sinnvoll, das einzeln zu nehmen? Oder Estradiol?
Progesteron bei Endometriose
Hallo Camills,
das mit dem Progesteron klingt erstmal vernünftig. Es kommt aber auch darauf an, wogegen es eingesetzt wird. Endometriose? Wechseljahresbeschwerden? PMS? Wenn es um die Schmerzen aufgrund der Endometriose geht, ist das alles gut nachvollziehbar. Estradiol wäre eher etwas gegen typische Wechseljahresbeschwerden.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
LASH
Hallo,
nehme ich trotz LASH (mit noch vorhandenem Gebärmutterhals) Progesteron? Oder nur Gynokadin?
Viele Grüße – Annette
Progesteron nach LASH
Hallo Annette,
nach einer Laparoskopisch Assistierten Suprazervikalen Hysterektomie (LASH), bei der der Gebärmutterhals erhalten bleibt, kann die Hormontherapie variieren. Die Notwendigkeit von Progesteron neben Gynokadin (Östradiol) hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich Ihrer individuellen gesundheitlichen Situation und des Grundes für die OP.
Progesteron wird üblicherweise gegeben, um das Risiko einer Endometriumhyperplasie (Verdickung der Gebärmutterschleimhaut) und damit einhergehend das Risiko von Gebärmutterkrebs zu vermindern. Da der Gebärmutterhals bei Ihnen erhalten geblieben ist, ist dieses Risiko zwar sehr gering, aber auch nicht gleich null, das kann also der Grund sein.
Viele Grüße vom Navigator-Team
Wechseljahre
Hallo,
meine Frage ist: Muss ich nach einer Total-OP der Gebärmutter und Eierstockentfernung [2015] jetzt immer noch Gynokadin nehmen? Habe nur Hitzewallungen. Sonst geht es mir gut.
LG – Claudia
Gynokadin ja oder nein
Hallo Claudia,
es hängt von den Beschwerden und von Deinem Alter ab. Da Du ohne Eierstöcke praktisch keine Hormonproduktion mehr hast, kann es sein, dass ohne jede Tablette die Beschwerden zunehmen. Aber das muss nicht so sein, Frauen nach den Wechseljahren nehmen ja auch nicht alle Hormone.
Am besten wäre, in Deiner zuständigen Praxis nachzufragen. Alternativ vielleicht die Dosis mal probehalber leicht verringern, aber das ist ohne Gewähr, wir kennen ja nicht alle Begleitumstände.
LG vom Navigator-Team
Progesteron
Hallo, ist eine Progesteroneinnahme ohne Gebärmutter möglich?
Vielen Dank.
Mit freundlichem Gruß
Anke Beinling
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Kommentare Archiv:  

 

Hormone

24. Januar 2020 um 08:59 Uhr, Karin Woelflein
Hatte eine T.O.-Unterleib. Nehme Femoston. Hatte jetzt eine O.P.-Schilddrüse. Nehme L-Thyroxin 100. Ist das zu viel?
 
Gebärmutterentfernung
02. September 2019 um 12:52 Uhr, käthi busiello
Ich hatte heftige Störungen. Und meine Frage: Warum sollen Eierstöcke Hormone produzieren, wenn die Gebärmutter weg ist?
 
Meine Erfahrung
09. November 2018 um 11:46 Uhr, bleibt Anonym
Dass Frauen nach einer Gebärmutterentfernung keinen Hormonersatz benötigen, kann ich leider nicht bestätigen. Ich hatte unmittelbar danach Hitzewallungen, Herzrasen und - meine Gynäkologin stellte fest, dass mein Hormonspiegel viel zu niedrig war. Nehme den Hormonersatz nun seit vier Monaten nicht mehr, um zu testen, ob es auch ohne geht. Nun stelle ich fest, dass ohne den Hormonersatz keine sexuelle Lust mehr besteht und das Allgemeinbefinden auch nicht so gut ist - obwohl die Eierstöcke noch vorhanden sind und nur die komplette Gebärmutter vor 23 Jahren entnommen wurde.
 
 
 
 

Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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Dr. med. Jörg Zorn
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