Was passiert in den Wechseljahren? Leidet jede Frau unter Wechseljahresbeschwerden? Steigt mit den Wechseljahren das Thromboserisiko? Welche Alltagstipps helfen? Wie soll ich mich am besten ernähren? Was hilft gegen die Scheidentrockenheit? Auf diese und viele weitere Fragen rund um das Thema Wechseljahre antworten wir in diesem Beitrag.
Grundlagen
Was passiert in den Wechseljahren?
Von Geburt an sind bei jeder Frau in den Eierstöcken (Ovarien) rund eine Million unreifer Eizellen vorhanden. Aus diesen entwickeln sich im Laufe des Lebens ungefähr 400 bis 500 fruchtbare Eizellen.
Wenn die Eizelle unter dem Einfluss von Hormonen ausgereift ist, platzt das Eibläschen. Diesen Vorgang bezeichnet man als Eisprung. Die Eizelle wird von einem der Eileiter aufgenommen. Die Eizelle kann dann ungefähr 24 Stunden lang befruchtet werden.
Ist der Vorrat an Eizellen allmählich verbraucht, kommt eine Frau in die Wechseljahre. Dann reifen keine Eizellen mehr heran, wodurch der monatliche Zyklus und somit auch die fruchtbare Phase der Frau endet.
Ist der Östrogenmangel in den Wechseljahren normal?
Ja. Allerdings ist die Bezeichnung falsch. Denn es handelt sich nicht um einen Mangel. Der absinkende Östrogenspiegel ist vielmehr völlig normal und aus Sicht des Körpers auch richtig so. Denn ab einem bestimmten Alter ist es biologisch unsinnig, noch Kinder zu bekommen. Und dafür dient das Östrogen ja maßgeblich.
Wo das Östrogen herkommt
Die Hauptquelle für die Bildung des körpereigenen Östrogens liegt in den weiblichen Eierstöcken. Genauer in den Eibläschen (Follikeln), die sich dort bereits in der Kindheit in voller Anzahl versammelt befinden. Mit dem Eintritt in die fortpflanzungsfähige Lebensphase reifen sie nach und nach zu reifen Eizellen heran, die über die Eileiter in die Gebärmutter zur potenziellen Befruchtung entlassen werden.
Mit der Abnahme der Eibläschen nimmt logischerweise ab einem gewissen Zeitpunkt – bereits einige Jahre vor der letzten Regelblutung – auch die Östrogen-Produktion ab. Das ist ein natürlicher Vorgang und auch biologisch sinnvoll – zumindest das darf man das trotz noch bestehender wissenschaftlicher Fragezeichen guten Gewissens annehmen.
Relative Mangelerscheinungen durch vorübergehende Ungleichgewichte möglich
Insofern ist fraglich, ob überhaupt von einem Mangel gesprochen werden sollte, auch wenn Umfragen zufolge zwei von drei Frauen bei uns – im Gegensatz etwa zu asiatischen Verhältnissen – die Wechseljahre anscheinend mit mehr oder weniger starken Beschwerden erleben. Eine gesunde Verfassung vorausgesetzt, ist jedenfalls weniger die erniedrigte Östrogenmenge das Problem als vielmehr das vorübergehende Ungleichgewicht zwischen den schwankenden Hormonspiegeln.
Bis zum Ende der Wechseljahren pendelt sich das auf einem zwar tieferen, aber wieder ausgeglichenen Niveau ein.
Vieles hängt von einem selbst ab
Ob und wie stark ein solcher relativer Mangel am Ende in Erscheinung tritt, hängt unter anderem von Ihrem Verhalten ab. Eine gesunde Ernährung und ein ebensolcher Lebensstil sind die Grundlage. Weitere gezielte Maßnahmen in Eigenregie können dabei helfen. Auch eine naturheilkundliche Unterstützung durch pflanzliche Mittel kommt in Frage. Und als individuelle Option schließlich auch eine Hormontherapie.
Begriffsklärung
Was ist die Menopause?
Menopause ist definiert als die letzte Regelblutung. Das gilt nur, wenn ein Jahr lang keine weitere Monatsblutung mehr stattfindet. Der Zeitpunkt der Menopause lässt sich deshalb nur im Nachhinein festlegen. Das durchschnittliche Alter zur Menopause liegt bei 51 Jahren. Die Schwankungsbreite ist aber enorm.
Was ist die Perimenopause?
Die Vorsilbe „Peri“ bedeutet „um … herum“. Als Perimenopause bezeichnet man den Zeitraum zwei bis drei Jahre vor bis ein Jahr nach der Menopause, also die Phase um die letzte Menstruation herum.
Dauer Perimenopause
Die Perimenopause endet 12 Monate nach der letzten Regelblutung. Sie ist, das sei hier auch noch einmal betont, ein völlig natürlicher Vorgang. Die Phase der Perimenopause ist in der Regel auch die Zeit, in der erstmals ausgeprägtere Wechseljahresbeschwerden auftreten können. Typisch sind:
- Hitzewallungen
- Schlafstörungen
- Abgeschlagenheit
- Stimmungstiefs
Welchen Sinn haben die Wechseljahre eigentlich?
Die Wechseljahre leiden bei uns unter einem chronisch schlechten Image. Man verbindet sie instinktiv mit Altwerden und Niedergang. Aber das ist Unsinn. Medizinisch betrachtet handelt es sich einfach um das Ende der fortpflanzungsfähigen Lebensperiode. Dabei sind die Wechseljahre ein ganz natürlicher Vorgang, der nichts mit Krankheit zu tun hat, sondern durch eine Hormonumstellung verhindert, dass noch Babys entstehen.
Sinnvolle Einrichtung der Natur
Aus Sicht der Natur ist das sinnvoll, denn ab einem gewissen Alter ist es für die Familie (oder die Sippe oder den Stamm) besser, man widmet sich den Kindern und Enkeln als dass man sich durch weitere Geburten in Lebensgefahr bringt. Das mag aus heutiger, moderner Sicht merkwürdig klingen, aber biologisch betrachtet ist das alles nur richtig so.
Nach der Menopause erleben Frauen noch etliche kinderlose Jahrzehnte. So können sich Großmütter, die noch fit sind aber selbst keine Kinder mehr bekommen, um die Enkel kümmern. Auf diese Weise tragen sie dazu bei, dass die eigenen Gene überleben.
Eine weitere Hypothese besagt, dass die Menopause die Frau vor riskanten Spätgeburten schützt. Denn je älter eine Schwangere ist, desto größer wird ihr Risiko, durch Schwangerschaftskomplikationen oder bei der Geburt zu sterben. Ohne die Mutter reduziert sich aber für die bereits lebenden kleinen Kinder die Überlebenschance. Vom Standpunkt der Evolution aus betrachtet ist es also ein Vorteil, diese Risiken durch Unfruchtbarkeit im höheren Lebensalter zu minimieren.
Raum für neue Lebensschwerpunkte
Mit dem Ende der reproduktiven Phase verschieben sich körperlich, geistig und seelisch die Schwerpunkte. Das kann sehr befreiend und sinnstiftend sein, wenn Sie sich bewusst und mit Lebensfreude darauf einlassen. Das kann man auch als Vorteil gegenüber den anderen Säugetieren betrachten, bei denen – abgesehen von Grind- und Schwertwal – bislang keine Menopause beobachtet wurde.
Natürliche Entwicklung oder gesundheitliches Problem?
Warum haben die Wechseljahre so ein schlechtes Image?
Die Idealvorstellung einer Frau ist hierzulande mit den Attributen "jung und attraktiv" besetzt. Das ist zwar oberflächlicher Unsinn, dennoch haben psychologisch betrachtet Frauen in der Mitte ihres Lebens einen schweren Stand, weil sie das auch von den Medien kultivierte Idealbild der Frau gerade verlassen. Bestes Gegenmittel: Selbstbewusstsein. Führen Sie sich immer wieder vor Augen, dass für das persönliche Glück nicht "Jungsein" oder "Schönsein", sondern völlig andere Dinge entscheidend sind.
Leidet jede Frau unter Wechseljahresbeschwerden?
Nein! Bei etwa einem Drittel aller Frauen setzt lediglich die Regelblutung unregelmäßig ein und bleibt schließlich ganz aus. Ansonsten fallen ihnen keinerlei Veränderungen auf. Ein weiteres Drittel hat nur mäßige Symptome, und wiederum ein Drittel leidet schließlich unter ausgeprägten klimakterischen Beschwerden.
Interessant an den Untersuchungen zur Häufigkeit von Beschwerden ist folgendes:
Je weniger sich Frauen um die Wechseljahre Sorgen machen, umso weniger treten dann auch Symptome auf. So haben berufstätige Frauen oft kaum Beschwerden. Das gilt aber auch für Frauen mit einem ausgefüllten Privatleben. Offenbar sind Aktivitäten und Ziele, die "einen in Anspruch nehmen", ein gutes Mittel gegen die Beschwerden.
Sind Wechseljahresbeschwerden weltweit bei allen Frauen gleich?
Nein. Im Vergleich von verschiedenen Kulturen finden sich in epidemiologischen Studien klare Unterschiede: Sowohl zu klimakterischen Symptomen als auch zu Folgeerkrankungen kommt es in westlichen Industrienationen deutlich häufiger! In vielen asiatischen, afrikanischen, mittel- und südamerikanischen sowie arabischen Kulturen ist das Selbst- und Fremdbild ganz anders geprägt. Dort werden den Frauen im Klimakterium Freiheiten eingeräumt, die sie in jüngeren Jahren nie hatten. Und auch der soziale Status steigt vielerorts mit zunehmendem Alter.
Leben z.B. Asiatinnen jedoch im Westen, gleichen sich die Auswirkungen der Wechseljahre spätestens ab der zweiten Generation der Migrantinnen denen der einheimischen Frauen an. Deshalb geht man davon aus, dass die Unterschiede nicht auf genetischen Ursachen beruhen, sondern durch das kulturell unterschiedlich geprägte Rollenverständnis, sowie differenten Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten entstehen.
Warum leiden Frauen in Südostasien angeblich weniger unter Wechseljahresbeschwerden?
Weil sie im Vergleich zu uns Westeuropäern so viel mehr Soja zu sich nehmen. Sagen einige Experten – und sagen vor allem die Hersteller von Soja-Extrakten gegen Wechseljahresbeschwerden. Die positive Wirkung auf die klimakterischen Beschwerden wird dabei den in Soja enthaltenen Flavonoiden zugesprochen. Bewiesen ist das nicht.
Das Gegenteil ist auch nicht bewiesen
Weder die Beschwerdearmut in Südostasien noch der positive Effekt von Soja. Allerdings ist auch nicht bewiesen, dass Soja nichts bringt. Es liegen einfach noch zu wenige objektive Daten vor, um eine allgemeingültige Aussage zu treffen. Wenn Sie das Gefühl haben, Sojaextrakte helfen Ihnen, spricht auch nicht viel dagegen, sie einfach weiter einzunehmen.
Haben die Wechseljahre auch positive Effekte?
Ja, durchaus! Beispielsweise entfallen die lästigen monatlichen Schmerzen, wenn die Menstruation ausbleibt. Auch die Beschwerden eines prämenstruellen Syndroms (PMS) oder durch Endometriose lassen in vielen Fällen nach. Mitunter schrumpfen auch gutartige Knoten in der Gebärmutterschleimhaut (sogenannte Myome) während der Wechseljahre.
Beim Arzt
Was untersucht der Arzt, wenn ich mit Wechseljahresbeschwerden zu ihm komme?
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Sie zunächst einmal gründlich nach dem Beginn und der Art Ihrer Beschwerden befragen. Dann folgt eine gynäkologische Untersuchung, bei der auch die äußere Beschaffenheit (u.a. der Schleimhäute) des Genitalbereiches begutachtet wird. Auch ein Abstrich des Vaginalgewebes gehört meist zur Basisdiagnostik. Eine Blutabnahme zur Bestimmung der Geschlechtshormone ist meistens nicht erforderlich.
Wenn ein entsprechender Verdacht oder Risikofaktoren vorliegen, kann mit einer sogenannten Knochendichtemessung außerdem untersucht worden, ob Anzeichen für eine Osteoporose bestehen.
Kann durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden, ob die Wechseljahre begonnen haben?
Theoretisch ja, in der Praxis ist das aber meistens nicht notwendig, weil Alter und typische Beschwerden zur "Diagnose" genügen und es sich zudem um einen völlig normalen Vorgang handelt, der nicht unbedingt "gesichert" werden muss.
Würde man auf Blutuntersuchungen zurückgreifen, wäre ein Abfall von Östrogen bzw. Estradiol (eine bestimmte Östrogen-Variante) und ein Anstieg von FSH (follikelstimulierendes Hormon) typisch.
Ist es sinnvoll, in den Wechseljahren die Hormonspiegel zu messen?
Die Konzentrationen der Sexualhormone im Blut zu bestimmen, ist weitgehend überflüssig! Denn die Intensität von klimakterischen Beschwerden hängt nicht von der Höhe dieser Werte ab.
Verschiedene Frauen haben zum einen nämlich recht unterschiedliche Hormonwerte. Außerdem reagieren sie individuell auch ganz unterschiedlich auf gleiche Hormonspiegel. Hinzu kommt, dass in der Umstellungsphase der Wechseljahre die Werte ständig schwanken. Folglich gilt ein solches Untersuchungsergebnis immer nur für einen Moment; schon Stunden später können die Hormonlevel wieder ganz anders sein.
Komplikationen
Ernstere Folgen der Wechseljahre
Steigt in den Wechseljahren das Risiko für einen Herzinfarkt?
Ja, allerdings nicht so, dass Sie in Panik verfallen müssen.
Östrogen hat einen gewissen gefäßschützenden Effekt, weil es den Anteil des HDL-Cholesterins im Blut erhöht, also des "guten" Cholesterins. Da der Östrogen-Level im Blut während der Wechseljahre sinkt, entfällt dieser Schutzfaktor. Die Folge: Frauen vor den Wechseljahren erleiden viel seltener einen Herzinfarkt als Männer der gleichen Altersgruppe. Nach den Wechseljahren gleichen sich die Zahlen bei beiden Geschlechter an.
Außerdem führt der Östrogenmangel zu einer Zunahme des Bauchfetts. Und das wiederum schwemmt mehr "schlechte Fette" direkt in die Leber, die die dann nicht mehr komplett verarbeiten kann.
Also ja, der Östrogenmangel ist ein Problem für das Herz. Aber das ist ein völlig natürlicher Prozess und bei halbwegs gesundem Lebensstil sollten Sie sich darum nicht zu viele Gedanken machen.
Sinn oder Unsinn von Hormonpräparaten
Oftmals werden als Lösung Hormon-Präparate gegen die Wechseljahresbeschwerden verschrieben. Der Schutzeffekt kann dabei aber auch ins Gegenteil kippen: Denn diese Hormon-Präparate erhöhen nachweislich das Herzinfarkt-Risiko (und auch das Krebsrisiko). Und deshalb gibt es auch eine Fraktion unter den Frauenärzten, die dem Herzschutz durch Östrogen sehr skeptisch gegenübersteht. Die leugnen keineswegs, dass die Herzinfarktgefahr nach den Wechseljahren zunimmt. Aber sie schreiben das nicht dem Östrogenmangel zu.
Steigt mit den Wechseljahren das Thromboserisiko?
Ja, die sich verändernde Hormonlage in den Wechseljahren macht Frauen anfälliger für Thrombosen und die mögliche Folge einer Lungenembolie. Doch das Risiko ist nicht für jede Frau gleich hoch. Denn auch der Lebensstil – also insbesondere die Ernährung und das Ausmaß der Bewegung – sowie die genetische Veranlagung beeinflussen das Risiko.
Versuchen Sie langes Sitzen und Stehen grundsätzlich zu vermeiden. Bei bekannten Krampfadern ist dies besonders bedeutsam. Daneben sind Bewegung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr der beste Schutz. Und auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen schützt vor Thrombosen.
Vorsicht bei Hormontabletten
Der Griff zu Hormontabletten ist dagegen eher mit Vorsicht zu genießen. Denn eine Hormontherapie kann das Thromboserisiko erhöhen. Deshalb sollten Frauen ihr individuelles Risiko durch eine Blutuntersuchung checken lassen.
Erhöht ein früher Beginn der Wechseljahre (frühe Menopause) das Osteoporose-Risiko?
Ja. Frauen, bei denen die Menopause relativ früh auftritt, haben ein erhöhtes Risiko, eine Osteoporose zu entwickeln. Das hängt damit zusammen, dass dann auch die hormonelle Umstellung mit dem Abfall des Östrogens früher einsetzt.
Alltagsprobleme und Selbsthilfe
Mit welchen "Alltagsaktivitäten" lassen sich Wechseljahresbeschwerden am besten lindern?
Ernährung und Bewegung. Klingt simpel, ist aber wahr.
Frauen, die sich gut und ausgewogen ernähren, haben im Schnitt deutlich weniger mit Wechseljahresbeschwerden zu kämpfen. Dasselbe gilt für Frauen, die sich regelmäßig bewegen bzw. Sport treiben.
Auch der Verzicht auf Nikotin und Koffein (oder zumindest die Reduktion) hat einen sehr positiven Einfluss auf das Wohlbefinden während der Wechseljahre.
Noch mehr Tipps für den Alltag mit Wechseljahren
Kalte Duschen gegen Hitzewallungen – ist das sinnvoll?
Schon Pfarrer Kneipp empfahl, bei Hitzewallungen regelmäßig Wechselduschen oder Wechselgüsse zu machen. In der Naturheilkunde wird diese Maßnahme auch häufig angeraten.
Training für die Wärmeregulaton
Eine kalte Dusche löst einen Temperaturreiz aus, der besonders intensiv ist, wenn man das Wasser im Schwall über den Körper rinnen lässt. Solche Temperaturreize trainieren die Gefäße und können dadurch die Wärmeregulation verbessern, was sich günstig auf Hitzewallungen auswirkt.
Wichtig ist aber:
Das Wasser sollte richtig kalt sein! Denn wenn es lauwarm ist, entsteht kein ausreichender Reiz. Außerdem sollte man kaltes Wasser nur wenige Sekunden anwenden. Danach muss zu spüren sein, dass sich die Haut wieder erwärmt. Wer danach fröstelt, hat sich dem kalten Wasser zu lange ausgesetzt!
Kaltes Armbad bei Hitzewallungen: Wie mache ich es richtig?
Die Durchführung ist ganz einfach, was den Vorteil hat, dass man ein kaltes Armbad fast überall machen kann – auch auf Reisen, etwa am Flughafen, im Zug oder in Raststätten. Gehen Sie folgendermaßen vor:
Füllen Sie das Waschbecken mit kaltem Wasser. Wenn möglich, sollten Sie sich einen Stuhl vor das Becken stellen, so dass Sie sich völlig entspannen können. Legen Sie nun beide Arme bis zum Oberarm etwa zehn Sekunden lang ins Wasserbad, wobei Sie die Hände leicht bewegen sollten. Anschließend lassen Sie das Wasser abtropfen und trocknen sich ab.
Kaltes Wasser ist mir ein Graus! Gibt es Alternativen für bekennende Warmduscherinnen?
Wer vor kalten Duschen und Güssen zurückschreckt, um Hitzewallungen loszuwerden, kann auf eine mildere Varianten der Hydrotherapie ausweichen:
- Machen Sie Wechselbäder der Arme und der Füße. Auch morgendliches Tautreten hat sich bei vielen Frauen bewährt: Einfach zehn Minuten barfuß im taunassen Gras herumgehen.
- Saunagänge trainieren ebenfalls die Wärmeregulation.
- Warme Bäder härten den Körper zwar nicht ab; sie entspannen aber und wirken dadurch mittelbar auch gegen Hitzewallungen und Schweißausbrüche.
Hilft Akupunktur gegen Hitzewallungen?
Ja. Dass Akupunktur gute Erfolge erzielen kann, haben diverse Untersuchungen gezeigt: Sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität von Hitzewallungen lässt sich dadurch bei vielen Frauen deutlich reduzieren.
Noch mehr Effekte
Ja, Akupunktur-Behandlungen lindern nachweislich auch klimakterisch bedingte Beschwerden in den Harn- und Geschlechtsorganen sowie psychische Leiden.
Sport und Entspannung
Lindert Sport die Wechseljahresbeschwerden?
Körperliche Bewegung fördert nachweislich das Wohlbefinden und beugt gesundheitlichen Problemen in der Zeit nach den Wechseljahren vor. Und zwar gleich in mehrfacher Hinsicht:
Zum einen stärkt Sport das Immunsystem. Dann verbessert regelmäßige Bewegung den Schlaf, der ja während der Wechseljahre oft beeinträchtigt ist. Hinzu kommt, dass Sport die Muskeln und Gelenke strafft, also einer Bindegewebsschwäche entgegenwirkt.
Auch Herz-Kreislauf-Problemen und Osteoporose (beides typische Erkrankungen in und nach den Wechseljahren) kann mit Aktivität und Bewegung vorgebeugt werden. Und nicht zuletzt ist Sport bzw. regelmäßige Bewegung das beste Mittel gegen Übergewicht.
In einer spanischen Studie wurde der Einfluss von Sport auf Wechseljahresbeschwerden genauer untersucht. Die Wissenschaftler der Universität Granada verglichen eine Gruppe sportlich aktiver Frauen mit einer Kontrollgruppe, die keinen Sport getrieben hatten. In der Bewegungsgruppe kam es zu signifikant weniger Beschwerden als bei den Inaktiven. Aber nicht nur das: Auch die Stimmung verbesserte sich in der Sport-Gruppe.
Es gibt also eine ganze Menge Gründe, regelmäßige Bewegung absolut zu empfehlen. Sie fühlen sich damit einfach besser.
Und falls Sie sich mit Sport generell etwas schwertun: Es muss gar nicht so viel sein. Zwei- bis dreimal pro Woche eine halbe Stunde Fahrradfahren oder auch Schwimmen wirken schon Wunder.
Helfen Entspannungstechniken gegen Wechseljahresbeschwerden?
Ja. Diverse Entspannungsverfahren lindern nicht nur klimakterische Symptome; sie verbessern auch die Qualität des Schlafes und reduzieren die Insulinresistenz.
Welche Wirkung hat Hormon-Yoga in den Wechseljahren?
Die Übungen aus dem sogenannten Hormon-Yoga lindern – so bestätigen zahlreiche Frauen, die die Methode ausprobiert haben – nicht nur Wechseljahresbeschwerden, sondern können auch Lebensfreude, Vitalität und gesunden Schlaf fördern und zudem Stress sowie Antriebsschwäche und depressiver Zustände reduzieren.
Hormonproduktion soll angeregt werden
Ein Ziel der Kombination aus Körper- und Atemübungen ist, die für die Hormonbildung verantwortlichen Drüsen (Eierstöcke, Schilddrüse und Hirnanhangdrüse) zu stimulieren und deren Hormonproduktion zu regulieren. Darüber hinaus wird der Beckenboden trainiert, die Gelenke werden beweglicher, die Verdauung wird angeregt. Als weiterer positiver Effekt wird ein ausgeglichener und gelassener Gemütszustand genannt. Manche Frauen haben durch die „Hormonelle Yoga-Therapie“ (so lautet auch der Titel eines Buches der Erfinderin von Hormon-Yoga) ihr verloren geglaubtes sexuelles Verlangen und die sexuelle Erlebnisfähigkeit wiedergefunden.
Import aus Brasilien
Hormon-Yoga ist eine Zusammenstellung von altbekannten Übungen aus dem Hatha-Yoga (der populärsten Yoga-Form im Westen), dem Kundalini-Yoga und tibetischen Energieübungen. Entwickelt hat diese Auswahl Dinah Rodriguez.
Dinah Rodrigues studierte Philosophie und Psychologie an der Faculdade de Filosofia Ciências e Letras der Universität von São Paulo, Brasilien. Später spezialisierte sie sich in Yoga-Therapie bei Swami Sarvananda.
Ernährung in den Wechseljahren
Kann ich die Wechseljahresbeschwerden durch Ernährung vermeiden?
Zunächst einmal: Zu Beschwerden muss es in den Wechseljahren nicht automatisch kommen. Etwa ein Drittel aller befragten Frauen hierzulande gibt an, die Hormonumstellung unbeschwert zu erleben. Und andernorts, etwa in Südostasien, sind Symptome oder gar Leiden wegen der Wechseljahre nahezu unbekannt. Warum ist das so?
Warum leiden Frauen in Südostasien seltener an Beschwerden?
Vieles spricht dafür, dass dies unter anderem an der überwiegend pflanzlichen Ernährung mit einem hohen Soja-Anteil liegt. Den in richtigen Sojasprossen (weniger in Mungbohnensprossen) reichlich enthaltenen Isoflavonen werden positive Wirkungen gegen Wechseljahresbeschwerden nachgesagt.
Sojasprossen – Geheimrezept für die Wechseljahre
Leider nicht unbedingt. Einen entscheidenden Effekt können sie nur ausüben, wenn sie als regelmäßiger Ernährungsbestandteil in ausreichender Menge zugeführt werden, und das ab der Pubertät.
Vorsicht vor Soja-Präparaten
Isoliert und in hoher Dosis wie in entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln kann der Schuss nicht nur vorbei (unbewiesene Wirksamkeit), sondern auch nach hinten losgehen (Gefahr der Schilddrüsenunterfunktion, vermutlich erhöhtes Brustkrebsrisiko). Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät deshalb gegenwärtig von der Einnahme solcher Soja-haltigen Nahrungsergänzungsmittel ab.
Nahrungsmittel gegen Hitzewallungen & Co.
Sie können sich auch über reichlich Getreide und Ballaststoffe aus Obst und Gemüse mit Phyto-Östrogenen versorgen. Achten Sie auf mehr Vollgetreide sowie Produkte daraus und greifen Sie auch öfters zu Hülsenfrüchten oder Leinsamen. Mit diesem Ernährungsansatz beugen Sie nicht nur Hitzewallungen und Schweißausbrüchen in den Wechseljahren ein Stück weit vor, sondern auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.
Gibt es für Frauen in den Wechseljahren spezielle Ernährungsempfehlungen?
Ja und nein. Ja, weil in den Wechseljahren das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch Osteoporose etwas ansteigt. Und dagegen kann man sich mit gesunder, ausgewogener Ernährung sehr gut schützen.
Nein, weil man all diese Ernährungstipps auch jedem anderen geben kann. Eine "Wechseljahres-Diät" ist also schon per se Unsinn, weil man sie genauso gut einem 30jährigen Mann empfehlen könnte. Aber klar ist: Abwechslungsreiche und gesunde Ernährung beugt Erkrankungen vor: etwa Bluthochdruck, Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall. Aber auch Diabetes, Osteoporose und Krebs. Und sogar Demenz. Welche Nahrungsmittel werden empfohlen?
Auf die Gesundheit wirkt sich günstig aus:
- möglichst viel Gemüse, Salat und Obst
- Kalzium (nicht im Übermaß, aber ausreichend). Kalzium ist vor allem enthalten in Milch, Joghurt und Käse.
- Omega-3-Fettsäuren (enthalten in fettem Seefisch, Oliven-, Raps- und Leinöl)
Und hiervon sollte es eher weniger sein:
- tierische Fette
- gesättigte Fettsäuren (enthalten beispielsweise in Fleisch und Wurstwaren, Käse, Butter, Schmalz, Eigelb, Kokos- und Palmfett)
Die ungünstigen Wirkungen dieser Fette und Fettsäuren auf den menschlichen Körper: Sie erhöhen den Spiegel des („schlechten“) LDL-Cholesterins, senken den Level des („guten“) HDL-Cholesterins und treiben diverse Bluttfettwerte in die Höhe.
Seit Beginn der Wechseljahre bekommt mir Essen häufig nicht mehr. Was kann ich tun?
Der Verdauungstrakt wird mit zunehmendem Alter empfindlicher, viele Nährstoffe werden dann nicht mehr so gut vertragen wie in jüngeren Jahren. Besonders ab dem Beginn der Wechseljahre entwickeln Frauen mitunter Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, beispielsweise gegen Zucker, Milchprodukte oder Hefe, manchmal auch gegen Getreide. Bemerkbar macht sich dies durch Blähungen und Verstopfung, durch ein Druckgefühl im Oberbauch oder auch Übelkeit nach dem Essen. Dann kann es sich lohnen, für einige Zeit einen der verdächtigen Bestandteile (etwa Zucker) wegzulassen und darauf zu achten, ob die Beschwerden nachlassen.
Es kann auch nur Luft sein
Natürlich können solche Nahrungsunverträglichkeiten aber auch ganz andere Ursachen haben und längst nicht immer haben sie mit den Wechseljahren zu tun. Auch Stress und Nervosität sind zum Beispiel typische Auslöser von derartigen Verdauungsproblemen. Dann ist meist gar nicht ein bestimmtes Nahrungsmittel schuld an den Beschwerden, sondern eher das eigene Essverhalten. Zu hastiges und unaufmerksames Essen, unter Stress nichts ungewöhnliches, führt zum Beispiel oft dazu, dass man auch viel Luft schluckt. Und Luft im Darm tut selten gut.
Nahrungsergänzungsmittel
Was ist von Nahrungsergänzungsmitteln mit Soja oder Rotklee gegen Wechseljahresbeschwerden zu halten?
Es gibt eine unüberschaubare Anzahl an Produkten, die Soja, Rotklee oder andere Pflanzenextrakte enthalten und deren positive Wirkung in den Wechseljahren auf deren Gehalt an Flavonoiden oder Isoflavonen zurückgeführt wird. Wohlgemerkt von den Anbietern oder Apothekern, die damit Geld verdienen.
Tatsache ist: Da es sich dabei um sogenannte Nahrungsergänzungsmittel handelt, die vor Markteinführung nicht in gleicher Weise geprüft werden wie Medikamente, ist weder eine positive noch eine negative Wirkung gesichert. Wenn es Ihnen hilft, spricht nichts gegen eine Verwendung, aber lassen Sie sich von niemanden erzählen, die Wirkung sei bewiesen.
Krebsgefahr durch Isoflavone?
Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor der Einnahme solcher Mittel eher, weil noch so wenig Daten darüber vorliegen. Zudem gäbe es auch unter diesen Präparaten mitunter Nebenwirkungen wie Übelkeit, Verstopfung oder allergische Reaktionen.
Noch wichtiger aber: In Laboruntersuchungen zeigte sich, dass auch die pflanzlichen Isoflavone möglicherweise eine fördernde Wirkung auf Brustkrebszellen haben. Also genau das, warum man die klassischen Hormon-Präparate nicht allzu lange einnehmen sollte. Da die Soja- und Rotklee-Extrakte so ähnlich wirken wie Östrogen, das ja auch einen krebsstimulierenden Effekt haben kann, ist das auch durchaus denkbar.
Aber nichts Genaues weiß man derzeit. So gilt denn für die Soja- und Rotklee-Präparate bis auf weiteres im Prinzip das Gleiche wie für die Hormontherapie: Nur wenn nötig, und wenn ja, dann nur für begrenzte Zeit.
Empfehlungen aus der Apotheke
Wenn Sie an die positiven Wirkungen von Soja, müssen Sie ähnlich wie Südostasiaten etwa 50 mg Isoflavone täglich zu sich nehmen. Das gelingt z.B. mit 200 g Tofu oder ½ Liter Sojamilch.
Wenn Ihnen eine solche Ernährungsumstellung dann doch etwas zu weit geht, können Sie alternativ auf sogenannte Nahrungsergänzungsmittel mit Soja zurückgreifen. Die gibt es in der Apotheke oder auch Reformhäusern und gut sortierten Drogerien. Dort wird man Ihnen aus gutem Grund auch bestätigen, dass die Isoflavone gut wirken.
Heilpflanzen gegen Wechseljahresbeschwerden
Helfen Pflanzenmittel gegen Wechseljahresbeschwerden?
Die Naturheilkunde hält mit zahlreichen Heilpflanzen ein breites Repertoire an Hilfsmöglichkeiten bei Wechseljahresbeschwerden bereit. Für manche pflanzlichen Arzneistoffe (z.B. Rhabarberwurzel oder Traubensilberkerze) liegen wissenschaftliche Nachweise für ihre Wirksamkeit vor, bei anderen das überlieferte Erfahrungswissen.
Hier eine alphabetische Auflistung bewährter pflanzlicher Arzneimittel zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden:
Baldrian
- bei nervös bedingten Unruhezuständen und Schlafstörungen
- ausgleichend und beruhigend
- fördert die natürliche Einschlafbereitschaft
Hopfen
- bei Einschlafstörungen, Unruhe- und Angstzuständen
- mild beruhigend
Johanniskraut
- bei leichten und mittelschweren Depressionen, innerer Unruhe und Angst, Nervosität, Schlafstörungen
- stimmungsaufhellend
Melisse
- bei Schlafstörungen, Unruhezuständen und nervös bedingten Magen-Darm-Störungen
- beruhigend, krampflösend und schlaffördernd
Passionsblume
- bei nervösen Unruhezuständen und Ängsten
Rhabarberwurzel (Sibirischer Rhabarber)
- bei Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Schlafstörungen, depressiver Verstimmung und Ängstlichkeit
- wirksam wie niedrig dosierte Hormontherapie, aber ohne deren Nebenwirkungen
Echter Salbei
- bei Hitzewallungen und übermäßiger Schweißbildung
Traubensilberkerze
- bei Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche und depressiver Verstimmung
- verbessert die Schlafqualität
Was sollte man zu Heilpflanzen gegen Wechseljahresbeschwerden wissen?
Dass manche Heilpflanzen so gut gegen Wechseljahresbeschwerden helfen, liegt daran, dass sie Stoffe enthalten, die in ihrer Wirkung dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen ähneln. Mediziner sprechen deshalb gern von "Phytohormonen".
Bringen Sie Geduld mit
Nachteil: der Einsatz von Heilpflanzen erfordert einiges an Geduld. Denn bei den meisten pflanzlichen Wirkstoffen dauert es zwei bis drei Wochen, bis der Effekt einsetzt. Voll entfalten kann sich die Wirkung sogar erst nach vier bis acht Wochen.
Können natürliche Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden ohne Bedenken ausprobiert werden?
Zwar gibt es mit Phytopharmaka in aller Regel keine großen Studien, wie das heutzutage für die Zulassung von Arzneimitteln erforderlich ist. Allerdings gibt es eine große Anzahl von kleineren Untersuchungen, die eine Wirksamkeit zumindest ansatzweise zeigen. Unserer Ansicht nach können Sie naturheilkundliche Verfahren oder Heilpflanzen zur Linderung Ihrer Wechseljahresbeschwerden durchaus unter eigener Regie testen.
Die längerfristige Einnahme von pflanzlichen Arzneimitteln sollten Sie aber mit Ihrem betreuenden Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen. Denn auch Phytotherapeutika können durchaus mit anderen Medikamenten interagieren. Sie können die Wirkung weiterer Arzneimittel verstärken bzw. abschwächen oder selbst verstärkt bzw. abgeschwächt werden. Außerdem gibt es – vor allem zu den Effekten nach Langzeiteinnahme vieler pflanzlicher Mittel – für viele pflanzliche Arzneimittel keine umfassenden Untersuchungen zu deren Sicherheit.
Welches pflanzliche Mittel hilft gegen Brustschmerzen in den Wechseljahren?
Infolge der Hormonschwankungen in den Wechseljahren kommt es bei einigen Frauen auch zu wiederkehrenden Brustschmerzen. Sie äußern sich meist in Form von "Ziehen" oder "Spannen" der Brust.
Für den pflanzlichen Wirkstoff Mönchspfeffer (wissenschaftlicher Name: Agnus castus) ist nachgewiesen, dass er diese Brustschmerzen lindern kann. Wichtig zu wissen: Mönchspfeffer-Präparate wirken meist nicht sofort. Es kann einige Wochen dauern, bis die positiven Effekte eintreten.
Sie bekommen Mönchspfeffer-Präparate direkt in der Apotheke. Es kann aber natürlich auch vom Arzt verschrieben werden. Pro Tag werden 30 mg Mönchspfeffer empfohlen.
Teesorten gegen Wechseljahresbeschwerden
Neben Heilpflanzen in Tablettenform gibt es auch mehrere Teesorten, die die Beschwerden während der Wechseljahre lindern können:
Gibt es einen Tee, der die Attacken von Herzklopfen abklingen lässt?
In der Naturheilkunde wird folgende Teemischung gegen Herzklopfen in den Wechseljahren empfohlen:
- 30 g Weißdornblüten
- 30 g Maiglöckchenkraut
- 20 g Melissenblätter
Verwenden Sie zwei Teelöffel dieser Mischung für eine große Tasse, lassen Sie das Gebräu zehn Minuten ziehen. Von dem Tee sollte man täglich zwei Tassen trinken.
Gibt es einen Tee, der die Nervosität in den Wechseljahren lindert?
Wirksam gegen Unruhezustände und Nervosität infolge der Hormonschwankungen während der Wechseljahre ist eine Teemischung aus:
- 30 g Melissenblätter
- 20 g Johanniskraut
- 20 g Lavendelblüten
- 10 g Pomeranzenschalen
Wie nehme ich den Tee am besten zu mir?
Verwenden Sie einen Teelöffel dieser Mischung für eine große Tasse, lassen Sie die den Tee nach dem Aufgießen zehn Minuten ziehen. Empfohlen wird, pro Tag zwei bis drei Tassen zu trinken.
Welcher Tee hilft gegen die Stimmungstiefs in den Wechseljahren?
Dafür hat sich Johanniskraut-Tee bewährt. Übergießen Sie ein bis zwei Teelöffel des Krauts mit einem viertel Liter kaltem Wasser. Dann kurz aufkochen und drei Minuten ziehen lassen und anschließend das Kraut abseihen. Empfohlen wird, vier bis sechs Wochen lang konsequent täglich zwei bis drei Tassen des Tees (ungesüßt!) zu trinken.
Pflege der Haut
Die Hautpflege ist in den Wechseljahren für viele Frauen ein größeres Thema als zuvor. Das liegt daran, dass die Haut durch den sinkenden Östrogenspiegel trockener wird. Einige Fragen und Antworten dazu finden Sie hier:
Fragen zur Hautpflege in den Wechseljahren
Welche Hautpflege empfiehlt sich in den Wechseljahren?
Grundsätzlich zu empfehlen ist eine gründliche Hautpflege, zum Beispiel mit feuchtigkeits- und fetthaltigen Cremes und Lotionen. Zum Duschen, Baden oder Händewaschen sollte man rückfettende Waschlotionen anstelle von alkoholhaltigen Tinkturen verwenden. Denn letztere entziehen der ohnehin schon trockenen Haut zusätzlich Feuchtigkeit.
Auf empfindliche Gesichtshaut empfiehlt es sich, mindestens zweimal pro Tag eine leicht fetthaltige und feuchtigkeitsreiche Gesichtscreme aufzutragen.
Sanfte Bürstenmassagen, frische Luft und Saunabesuche regen die Durchblutung der Haut an. Doch solche Anwendungen bitte nicht übertreiben! Zu intensive Gesichtsmassagen haben den gegenteiligen Effekt: Sie vertreiben Feuchtigkeit aus den Zellen.
Kosmetische Behandlungen können ein Genuss für Haut und Seele sein, haben aber nur vorübergehende Effekte.
Was kann ich selbst tun, um meine Haut in den Wechseljahren zu schonen?
In der Tat ist es sinnvoll, eine infolge des Östrogenmangels ohnehin trockene Haut nicht durch eigenes Verhalten noch zusätzlich zu strapazieren! Ausgesprochen positiv wirkt sich eine lange Nachtruhe aus, da sich im Schlaf die Hautzellen regenerieren. Zudem braucht die Haut Flüssigkeit. Zwischen zwei und drei Liter pro Tag sollte man deshalb trinken.
Gegen trockene Heizungsluft hilft ein Luftbefeuchter. Außerdem empfiehlt es sich, ein Hygrometer (Gerät zum Messen der Luftfeuchtigkeit) anzuschaffen, um die aktuelle Luftfeuchtigkeit in der Wohnung überprüfen zu können. Der Haut zuträglich ist ein Messwert von rund 60%. Mehr als 65% sollten es jedoch nicht werden, denn sonst droht Schimmelbildung.
Sind Antioxidantien – etwa die Vitamine A und E – besonders gut für die Haut in den Wechseljahren?
Um den Abbau des "Hautweichmachers" Kollagen im Alter zu hemmen, wird mitunter Vitamin C empfohlen. Vor allem Vitamin A (Carotinoide) und das Coenzym Q10 sollen die Haut darüber hinaus dazu anregen, mehr Kollagen zu produzieren. Außerdem scheinen die Vitamine C, A und E sowie Q10 hautschädigende freie Radikale (Antioxidanzien) zu binden. Cremes und Nahrungsergänzungsmittel, die diese Substanzen enthalten, sollen demnach die Alterungsprozesse der Haut bremsen.
Allerdings sind freie Radikale keineswegs nur destruktiv! Auf freie Radikale angewiesen sind nämlich beispielsweise der Energiestoffwechsel (Atmungskette) und die Abwehr von Krankheitserregern. Demnach ist zu erwarten, dass durch die Zufuhr von Antioxidantien auch unerwünschte Wirkungen in der Haut und im Organismus ausgelöst werden können. Außerdem ist bekannt, dass einige Antioxidantien – etwa Beta-Karotin oder Vitamin C – unter bestimmten Bedingungen auch pro-oxidative Wirkungen zeigen.
Fazit: Lassen Sie sich von sogenannten Wundermitteln gegen Hautalterung nicht zu sehr beeindrucken. In Maßen ist das alles okay (wenn auch kein Wunder), im Übermaß ist es im Zweifel sogar kontraproduktiv.
Trockene Haut und Schleimhaut in den Wechseljahren: Ist es sinnvoll, Öl zu verwenden?
Wem die Anwendung nicht zu „ölig“, also zu klebrig ist, und wen der fettige Film nicht stört, kann Haut und Schleimhäute durchaus mit Ölen pflegen. Olivenöl beispielsweise wurde lange bevor es seinen Platz in der Küche einnahm, vor allem zur Körperpflege verwendet. Die alten Griechen rieben sich nach dem Bad mit Olivenöl ein, um die Haut vor Austrocknung zu schützen.
Der hohe Lecithingehalt in Sojaöl unterstützt ebenfalls die Hautbefeuchtung. Das Öl emulgiert Wasser und bindet es in der Hornschicht. Demzufolge eignet es sich sowohl für fettende und Mischhaut wie auch für trockene Haut. Wer Bedenken hat wegen genmanipulierter Sojapflanzen, sollte auf native Lebensmittelöle aus kontrolliert biologischem Anbau zurückgreifen.
Ebenfalls zur Körperpflege verwenden kann man Öle aus Sonnenblumen, Erdnüssen, Sesam, Avocado, Walnüssen oder Mandeln.
Behandlung der trockenen Scheide
Warum kommt es in den Wechseljahren zu Scheidentrockenheit?
In den Wechseljahren nimmt die Durchblutung der Schamlippen und der Vagina ab. Dies führt dazu, dass die Haut und Schleimhäute im Intimbereich weniger elastisch und trockener werden, was beim Geschlechtsverkehr Probleme bereiten kann (Brennen, leichte Schmerzen beim Verkehr).
Mittel und Tipps gegen die trockene Vagina
Was kann man gegen die trockene Scheide tun?
Einerseits gibt es eine ganze Reihe an östrogenhaltigen Cremes, Tabletten oder Zäpfchen, die der Trockenheit des Scheidenbereiches entgegenwirken. Alternativ gibt es auch einen Vaginalring, der für drei Monate eingesetzt wird und Östrogen freisetzt. Bei der örtlichen Östrogengabe (Cremes, Zäpfchen, Vaginalring) ist nicht mit ernsteren Nebenwirkungen zu rechnen.
Und wenn ich keine Hormonpräparate verwenden möchte?
Wenn Sie aber lieber auf Hormone verzichten möchten, weil man deren Einsatz ja durchaus kritisch sehen kann, helfen in den meisten Fällen auch normale Gleitmittel (bekommen Sie in der Drogerie).
Welche pflanzlichen Mittel helfen bei Scheidentrockenheit?
Leinsamen und Rotklee. Beide Pflanzen haben Östrogen-artige Effekte (sogenannte Phytohormone) und wirken in den Wechseljahren den trockenen Schleimhäuten entgegen - so auch der trockenen Scheide.
Leinsamen enthält Lignane und andere Phytohormone, die ähnlich wirken wie Östrogen. Zusätzlich soll Leinsamen auch gut sein gegen Schweißausbrüche, Depressionen und Osteoporose.
Ebenfalls über die Phytohormone soll Rotklee (Wiesenklee) die Scheidentrockenheit lindern. Daneben setzt man die Pflanze gegen Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Nervosität, Libidoverlust und Osteoporose ein.
Was versteht man unter einer „lokalen Hormontherapie“ gegen eine trockene Scheide?
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr durch eine trockene Scheide bessern sich bei 80-90% der Frauen durch eine lokale Hormonbehandlung. "Lokal" bedeutet hier, dass man keine Tabletten schluckt, sondern die Hormone nur örtlich in Form einer Salbe aufträgt. Dafür genügt eine sehr niedrige Dosis.
Der in diesen Produkten meist enthaltene Wirkstoff Östriol hat in der ausgesprochen geringen Dosierung – soweit bislang bekannt – keine Auswirkungen auf den Gesamtorganismus. Auch sexuelle Lust, Erregung und Orgasmusfähigkeit werden durch die Hormontherapie nicht beeinflusst.
Zahlreiche verschiedene Varianten
Möglich ist die Verabreichung von Östrogenen in Form von Vaginaltabletten, Vaginalzäpfchen, Vaginalcremes oder auch durch einen Vaginalring, der permanent eine geringe Hormonmenge abgibt. Diese hormonhaltigen Mittel sind allesamt rezeptpflichtig.
Wer keine Hormone nehmen möchte, auch nicht als Salbe, kann es aber auch durchaus mit einem simplen Gleitmittel probieren.
Trockene Scheide: Was kann ich tun, um Entzündungen im Genitalbereich zu vermeiden?
Gerät die Vaginalflora infolge der Veränderungen während der Wechseljahre aus dem Gleichgewicht, wird die Schleimhaut im gesamten Genitalbereich empfänglicher für Infektionen mit Bakterien und Pilzen. Übertriebene Sauberkeit kann dieses Risiko noch erhöhen.
Was bedeutet übertriebene Sauberkeit?
Zu eifriges Waschen, zu viele Feuchttücher, zu häufige Nutzung des Bidets. Das kann Haut wie Schleimhaut stark schädigen, besonders im sensiblen Genitalbereich. Der Hintergrund: Ein Übermaß an Reinlichkeit ruiniert das natürliche Milieu im Genitalbereich. Häufiges Waschen oder Duschen, besonders mit aggressiven Seifen oder Gelen, zerstört das saure Klima und damit den Schutzwall der Vagina. Krankmachende Keime können dann viel leichter eindringen.
Was Sie selbst tun können
Verzichten Sie daher lieber auf zu intensive Intimpflege. Vaginal-Spülungen sollte man auf jeden Fall unterlassen. Auch von Intimsprays ist nachdrücklich abzuraten. Denn im günstigsten Fall sind diese überflüssig, im schlimmsten gar schädlich.
Und wie reinige ich meinen Genitalbereich am besten?
Waschen sollte man seine Genitalien am besten mit klarem Wasser – eventuell mit einer Intimwaschlotion mit Milchsäure. Danach trocken tupfen, anstatt reiben! Jedes Rubbeln und Scheuern reizt die Schamlippen unnötig und macht die Haut rissig.
Auch enge Hosen oder Piercings eher vermeiden
Empfehlenswert ist auch, keine engen Hosen zu tragen. Knappsitzende Kleidung presst den Schambereich zusammen und drosselt dadurch die Durchblutung. Außerdem unterbinden enge Hosen die nötige Belüftung der Intimzone, was Infektionen zusätzlich fördert.
Unnötig reizen kann auch Intimschmuck. Grundsätzlich sollten Intimpiercings kein Nickel oder Kobalt enthalten, auf die viele Menschen allergisch reagieren. Zu Reizungen und Hautläsionen kann es dennoch kommen. Denn das Schmuckstück reibt mitunter bei jeder Bewegung, ganz besonders beim Gehen.
Scheidentrockenheit und wiederholt Infektionen: Welche Unterwäsche soll ich tragen?
Frauen, die mehrfach eine Genitalinfektion hatten, sollten besonders darauf achten, was sie „darunter“ anziehen:
String-Tangas
Sie stehen im Ruf, als Keimfähren zu dienen. Beim Bewegen kann der Stoffstreifen Bakterien und Pilze aus der Analregion in Richtung Scheide transportieren und so Infektionen Vorschub leisten. Reibt der String gar die Po-Ritze oder die Scheide wund, sind Krankheitserregern Tür und Tor geöffnet.
Auch das Material spielt eine Rolle. Unterwäsche aus synthetischen Fasern fördert zwar das Schwitzen, transportiert Feuchtigkeit aber kaum ab. Als Folge stauen sich Wärme und Nässe und bieten Pilzsporen & Co. ein ideales Klima.
Frauenärzte empfehlen daher oft, Unterwäsche aus Baumwolle zu tragen. Nach Modellen aus Baumwolle, die nicht aussehen wie aus Großmutters Zeiten, muss man mittlerweile im Handel gezielt suchen. Fündig wird man beispielsweise bei der Fa. Mey. Belohnt wird die Mühe der Suche durch das angenehme Tragegefühl und die Möglichkeit, die Wäsche heiß (60-90 Grad) zu waschen, was wiederum der Hygiene zu Gute kommt.
Auch – wenn möglich – vermeiden:
Eine feuchtwarme Atmosphäre lösen übrigens auch Slipeinlagen aus, besonders solche, die mit einer Kunststoff-Folie beschichtet sind. Deshalb: Einlagen ohne Folie wählen, oder gleich ganz auf sie verzichten.
Im Zweifelsfall: Ärztliche Hilfe suchen
Sprechen Sie über das Thema Scheidentrockenheit am besten auch mit Ihrem Frauenarzt und scheuen Sie sich nicht, hier ganz offen Ihre Probleme anzusprechen.
Nach Brustkrebs
Wechseljahresbeschwerden nach Brustkrebs: Was bringen Antidepressiva?
Antidepressiva können Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind und in die Wechseljahre kommen, helfen, die Beschwerden effektiv zu lindern.
Für viele Betroffene klingt es erstmal seltsam: Antidepressiva? Habe ich jetzt auch noch Depressionen, die behandelt werden müssen? Tatsächlich sind Stimmungsschwankungen und depressive Phasen nicht selten bei Brustkrebs. Es ist nicht leicht, die Erkrankung zu verarbeiten und mit den oft belastenden Therapien zurechtkommen.
Bei Wechseljahresbeschwerden stehen die antidepressiven Effekte der Medikamente jedoch gar nicht unbedingt im Mittelpunkt. Die Arzneimittel können nämlich noch mehr als die Stimmung aufhellen.
Die "Heizung" wird runtergedreht
Das liegt an ihrer Wirkung im zentralen Nervensystem. Substanzen aus der Gruppe der SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) oder SNRI (selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer) erhöhen die Konzentration bestimmter Botenstoffe im Gehirn. Diese machen uns nicht nur glücklich, sondern spielen auch eine Rolle bei der zentralen Temperaturregulation.
Der Östrogenabfall am Übergang zur weiblichen Menopause wirkt sich auch auf den Serotonin- und Noradrenalinspiegel aus. Das wiederum bringt den Wärme-Kälte-Regler durcheinander und kann zu unkontrollierten Hitzeschüben führen. SSRI bzw. SNRI sorgen dafür, dass mehr Botenstoffe zur Verfügung stehen. Dadurch reguliert sich auch die Temperatur wieder. Viele Betroffene haben unter der Behandlung deutlich weniger Probleme mit Hitzewallungen.
Auch die Stimmung profitiert
Aber auch die eigentliche antidepressive Bestimmung der Medikamente ist bei vielen Frauen mit Brustkrebs, die in die Wechseljahre kommen, förderlich. Schon die Diagnose Krebs ist ein schwerer Schlag, der mit einem Mal das gesamte Leben durcheinanderbringt. Wenn im Zuge der Erkrankung und Behandlung auch noch frühzeitig die Menopause mit entsprechenden Beschwerden einsetzt, ist das eine zusätzliche Belastung, die die betroffenen Frauen verarbeiten müssen.
Abgesehen davon können depressive Verstimmungen auch Teil der Wechseljahressymptome sein. Kurzum: Mit Antidepressiva lassen sich viele Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Keine Angst vor Nebenwirkungen
Gefürchtet sind oft die Nebenwirkungen antidepressiver Substanzen. Die modernen Präparate sind jedoch meist recht gut verträglich, zumal, wenn sie langsam und vorsichtig eindosiert werden. Treten Beschwerden wie Übelkeit und Verstopfung auf, halten sie in der Regel nicht dauerhaft an, sondern bessern sich nach einiger Zeit. Dennoch sind Antidepressiva nicht für jeden geeignet bzw. spricht nicht jeder auf sie an.
In diesem Fall gibt es weitere Möglichkeiten, die Symptome der Wechseljahre in den Griff zu bekommen. Da sich eine Hormonersatztherapie nach Brustkrebs verbietet und auch pflanzliche Mittel nicht unproblematisch sind, bleiben allgemeine Maßnahmen, die aber durchaus erfolgversprechend sind. Versuchen Sie es doch einfach mal mit Aktivität und Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung und möglichst wenig Stress. Dabei können Entspannungstechniken und Achtsamkeitsübungen helfen. Ein bewährtes Verfahren ist zudem Yoga, das beispielsweise auch bei chronischer Erschöpfung und Müdigkeit (Fatigue) nachweislich hilft. So können kleine Änderungen im Lebensstil schon viel bewirken.
Quellen:
- Transfusionsmedizinischen Zentrum Bayreuth (TZB)
- Bundesinstitut für Risikobewertung