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Das Parkinson-Medikament Selegilin kann als Nebenwirkung unter anderem die Herzfrequenz reduzieren und Blutdruckschwankungen verursachen. Deshalb ist die Einnahme nicht erlaubt, wenn bereits Herzprobleme wie Herzrhythmusstörungen oder Angina pectoris bestehen. Dasselbe gilt für Bluthochdruck (für den Regelfall, dass Selegilin mit Levodopa kombiniert wird).

Weitere Gründe für ein Anwendungsverbot sind u.a.:

  • gleichzeitige Einnahme von Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI (Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer) oder der MAO-Hemmer
  • gleichzeitige Einnahme von Migräne-Medikamenten aus der Familie der Triptane
  • gleichzeitige Einnahme von starken Schmerzmiteln aus der Familie der Opioide
  • bestehendes Magengeschwür
  • grüner Star
  • Prostatakrebs-Erkrankung
  • eingeschränkte Nierenfunktion
  • eingeschränkte Leberfunktion
  • bekannte Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Schwangerschaft und Stillzeit

Warum darf man unter Behandlung mit dem Parkinson-Mittel Selegilin keine Antidepressiva einnehmen?

Es gibt kein generelles Verbot für die gleichzeitige Einnahme von Antidepressiva, aber es sollten zusätzlich zu Selegilin keine Medikamente eingenommen werden, die den Serotonin-Spiegel erhöhen. Und dazu gehören vor allem modernere Antidepressiva. Zu nennen sind hier insbesondere die sogenannten Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer wie Paroxetin, Sertralin und weitere mehr.

Doppelte Serotonin-Erhöhung

Zur Erläuterung: In der Depressions-Behandlung ist der Anstieg des Botenstoffs Serotonin im Gehirn erwünscht. Denn Serotonin hebt, etwas vereinfacht gesagt, die Stimmung. Werden allerdings zeitgleich Medikamente wie Selegilin eingenommen, wird der erhöhte Serotonin-Spiegel zur Gefahr. Denn auch Selegilin (und verwandte Parkinson-Medikamente) wirken intensiv auf die Botenstoffe im Gehirn ein, indirekt wird auch die Verfügbarkeit an Serotonin erhöht. So kann es zu einem sogenannten Serotonin-Syndrom kommen.

Das Serotonin-Syndrom äußert sich durch intensives Zittern, Blutdruckanstieg, Fieber und starke Erregung. Auch Krämpfe können auftreten. Ohne therapeutisches Eingreifen besteht Lebensgefahr.

Auch Vorsicht bei Migräne-Medikamenten und anderen

Außer den genannten Antidepressiva sind unter Selegilin-Behandlung auch andere Medikamente verboten, die den Serotonin-Spiegel erhöhen. Dazu zählen:

  • andere MAO-Hemmer (Selegilin ist auch ein MAO-Hemmer)
  • Migräne-Medikamente aus der Gruppe der Triptane (Sumatriptan u.a.)
  • bronchienerweiternde Asthma-Medikamente (Asthma-Sprays in der Regel ohne Gefahr)
  • bestimmte Medikamente gegen die "überaktive Blase" (Anticholinergika, auch Antimuskarinika genannt)
  • starke Schmerzmittel (Opioide)

Sprechen Sie bei Bedarf mit Ihrem Arzt über mögliche Alternativen.

Quellen:

  • Beipackzettel Selegilin-neuraxpharm® 10 mg Tbl. (2015). Herausgeber: Neuraxpharm Arzneimittel GmbH. www.gelbe-liste.de.

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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