Unter Schirmherrschaft der
Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.
Navigator-Medizin.de
   X   

[Krankheiten von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Der Wirkstoff Selegilin (z.B. Movergan®, Antiparkin®) erhöht den Dopamin-Gehalt im Gehirn. Und genau an diesem Botenstoff mangelt es bei der Parkinson-Erkrankung. Dopamin ist unter anderem wichtig für die Koordination der Bewegungsabläufe. Ist zu wenig Dopamin vorhanden, werden die Bewegungen ungeordneter, langsamer und steifer.

Somit ist eine Erhöhung des Dopamin-Spiegels bei Morbus Parkinson der direkteste Weg, die Beschwerden zu lindern. Fast alle Parkinson-Medikamente beruhen auf diesem Wirkprinzip. Speziell an Selegilin ist allerdings die Art und Weise, wie die Verfügbarkeit von Dopamin verbessert wird. Während viele andere Parkinson-Mittel im Prinzip auf einer Zufuhr an Dopamin beruhen, hemmt Selegilin den Abbau des im Gehirn vorhandenen Dopamins. Dies gelingt, in dem ein bestimmtes Enzym blockiert wird: die Monoaminooxidase B, die der Einfachheit halber auch MAO-B genannt wird.

In der Regel Kombination mit Levodopa notwendig

Selegilin unterbindet also die Arbeit des Enzyms MAO-B, und auf diese Weise ist das bei der Parkinson-Krankheit zu wenig produzierte Dopamin länger als normalerweise aktiv (weil es kaum noch abgebaut wird). Entsprechend wird Selegilin den sogenannten MAO-B-Hemmern zugeordnet.

In der Regel genügt die alleinige Einnahme von Selegilin aber nicht, die Parkinson-Symptome ausreichend einzudämmen. Deshalb wird der Wirkstoff meist mit Levodopa kombiniert, dem klassischen Parkinson-Medikament, das als Dopamin-Vorstufe zu einer direkten Erhöhung von Dopamin führt (allein aber auf Dauer auch meist nicht genügt).

Außerdem darf man sich von dem Medikament keine Heilung erhoffen, Selegilin kann lediglich die Beschwerden lindern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

Quellen:

  • Beipackzettel Selegilin-neuraxpharm® 10 mg Tbl. (2015). Herausgeber: Neuraxpharm Arzneimittel GmbH. www.gelbe-liste.de.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare

Kommentare: Archiv

Prophylaxe mit Selegilin
Gerhard Ischebeck 12.06.2023 15:03
Von Beruf bin ich Neurologe + Psychiater. Als ich 75 wurde, begann ich vorbeugend Selegilin einzunehmen und bin bis heute (93) fast frei von Parkinson Symptomen. Levodopa habe ich noch nie benötigt. Wegen einer monophasischen endogenen Depression benötige ich einmal im Jahr für mehrere Wochen Escitalopram. Die begleitende Schlafstörung bewältige ich mit autogenem Training. Selten 10 mg Doxepin. Vielleicht gibt dies anderen Patienten und ihren Ärzten Mut, trotz Depression Selegilin zu verwenden.
MfG Ischebeck / gerhard.ischebeck@t-online.de

Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

mehr Informationen

Navigations-Menü & weitere Artikel zum Thema Top

Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Autor
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

mehr Informationen