Ein generelles Flugverbot besteht für Menschen mit Glaukom nicht, auch wenn manche augenärztliche Auskunft dies zu suggerieren scheint. Da in den Druckkabinen der Passagierflugzeuge üblicherweise Normaldruckverhältnisse herrschen, ist dort nach heutigem Kenntnisstand nicht mit gefährlichen Druckproblemen zu rechnen.
Wenn Sie Ihre Druckverhältnisse im Auge therapeutisch gut im Griff haben und Ihr Sehnerv keine durchblutungsbedingten Schäden aufweist, sollte – auch längeren und öfteren – Flügen nichts im Wege stehen. Jedenfalls nicht von Seiten des Glaukoms.
Augeninnendruck reagiert individuell unterschiedlich
Lassen Sie sicherheitshalber nach der Wiederkehr den Augeninnendruck messen. Regelmäßige Druckkontrollen gehören ja ohnehin zu einem gewissenhaften Glaukom-Management. Die Ergebnisse fallen durchaus individuell unterschiedlich aus. Von erniedrigt – vermutlich durch den Erholungs- und Urlaubseffekt – über unverändert bis erhöht, möglicherweise bedingt durch Aufregung und Flugstress oder massivere Vorschädigungen.
Das Einzige, was ich gemerkt habe, war, dass bei der Landung, als der Flieger im Sinkflug war, der Druckausgleich (über mehrmaliges Schlucken ) nicht richtig funktionierte und der Druck auf den Ohren nicht nachlies. Viele Grüße.
habe seit 18 Jahren einige nicht behandlungsbedürftige periphere Netzhautdegenerationen (Myopie, 7,5 dpt.). Vor 18 Jahren hatte ich ein Netzhautloch, das gelasert wurde. 2 Jahre später bekam ich Glaskörpertrübungen beidseitig – nach einem Langstreckenflug (lange Fäden, netzartig), die seitdem in der Anzahl konstant geblieben sind.
Diagnose: eine teilweise hintere Glaskörper-Abhebung. Netzhaut unverändert. Mein Augenarzt sagt, ich kann fliegen.
Können durch den Druckunterschied beim Flug mehr Trübungen entstehen? Hat der Druck im Flugzeug einen Einfluss auf die Netzhaut? Besteht in meinem Fall insgesamt ein Risiko durch den Flug? Vielen Dank und Grüße.
der Druckunterschied während eines Fluges sollte theoretisch keinen direkten Einfluss auf die Anzahl oder das Erscheinungsbild der Glaskörpertrübungen haben. In Flugzeugen wird der Kabinendruck zwar reduziert, aber immer noch auf ein Niveau gehalten, das für den menschlichen Körper gut tolerierbar ist. Es gibt keine starken Hinweise darauf, dass diese Druckunterschiede zu einer Zunahme von Glaskörpertrübungen führen.
Was die Netzhaut betrifft, könnte ein plötzlicher Abfall des Drucks, wie er z.B. bei einer raschen Dekompression auftreten könnte, theoretisch eine Rolle spielen, aber in modernen Passagierflugzeugen ist das ein extrem seltenes Szenario. Der normale Kabinendruck sollte keine signifikanten Auswirkungen auf deine Netzhaut haben, vor allem, wenn deine Netzhaut derzeit stabil ist und keine neuen Läsionen oder Veränderungen zeigt.
Viele Grüße vom Navigator-Team