Zur groben Orientierung kann der Augeninnendruck mit den Fingern gemessen werden. Dazu übt der Arzt vorsichtig mit beiden Zeigefingern leichten Druck auf das geschlossene Auge aus, während er sich mit den übrigen Fingern an der Stirn des Patienten abstützt, der ihm gegenüber sitzt. Erfahrene Untersucher sollen damit bis auf etwa 2 mmHg genau den Augendruck erspüren können.
Bevor es die wesentlich exakteren modernen Messgeräte gab, wurde der Druck mithilfe dieser Methode ermittelt. In der Fachsprache wird eine solche händische Untersuchung durch Abtasten als Palpation bezeichnet.
Hinweis auf akuten Glaukom-Anfall
Auch heute noch hat das Handanlegen eine praktische Relevanz. Vor allem zur Feststellung eines akuten Glaukom-Anfalls (Glaukom ist die Fachbezeichnung für den Grünen Star). Dann ist der Augapfel bretthart und kann nicht eingedrückt werden.
Mit dieser Diagnostikmaßnahme sollten auch Nichtaugenärzte vertraut sein. Wichtig dabei ist der Seitenvergleich, da ein Druckunterschied zwischen linkem und rechtem Auge den Verdacht auf einen Grünen Star bestärkt.