Der CDR-Wert ist ein Kriterium, um das Ausmaß eines Glaukoms zu beurteilen. Der Wert kann bei einer Untersuchung des Augenhintergrunds ermittelt werden. Dabei geht es um die sogenannte Papille. Das ist die Stelle am hinteren Auge, durch die der Sehnerv aus dem Auge tritt.
Leider wird es jetzt noch komplizierter. Die Papille hat eine Art Vertiefung (Cup). CDR steht für Cup-Disc-Ratio. Damit wird das Verhältnis der Vertiefung in der Papille zur Gesamtfläche der Papille beschrieben.
Beim Glaukom ist CDR-Wert höher
Der normale CDR-Wert ist von der Größe der Papille abhängig. Ein CDR-Wert von 0,3 gilt als gesund, bis 0,5 kann er noch normal sein.
Beim Glaukom vergrößert sich durch die Schädigung des Sehnervens die Vertiefung, so dass der CDR-Wert größer wird. Ein funktioneller Schaden, der sich als Gesichtsfeldausfall bemerkbar macht, wird für den Betroffenen frühestens spürbar, wenn 40-50% der Sehnervenfasern bereits zerstört sind. Der schlechtestmögliche Wert 1,0 bedeutet, dass der Sehnervenkopf komplett ausgehöhlt ist. Mit Blindheit ist der Wert allerdings nicht automatisch gleichzusetzen.
Der CDR-Wert ist nur ein grobes und subjektives Maß, es gibt wesentlich genauere Untersuchungsmethoden. Dafür ist die Augenhintergrundspiegelung schnell durchführbar für den Arzt, wenig belastend für den Patienten und kostengünstig.
Cup = Vertiefung (Exkavation) in der Papille, Disc = Gesamtfläche der Papille, Ratio = Verhältnis