Es gibt mittlerweile Geräte (Tonometer) auf dem Markt, mit denen eine relativ präzise Selbstmessung des Augeninnendrucks zuhause oder unterwegs möglich ist. Zur eigenen Orientierung, Beruhigung oder Warnung bei höherer Druckentwicklung kann die Selbstmessung durchaus beitragen.
Damit kann und soll die augenärztliche Betreuung nicht ersetzt werden. Der Augendruck ist ja nur ein Teilfaktor des Krankheitsgeschehens beim Glaukom. Zur Verlaufskontrolle bedarf es deshalb auch der wiederholten augenärztlichen Überprüfung von Sehnerv und Gesichtsfeld. Die Druckkontrolle kann durch begleitende Selbstmessungen engmaschiger erfolgen und ergibt ein genaueres Profilbild.
Leider sehr teuer
Eingesetzt werden diese Geräte bisher vor allem vom medizinischen Personal in Kliniken und Praxen sowie in besonderen Fällen, etwa bei der Teilnahme an Telemedizin-Projekten. Die Anwenderzahl im Patientenbereich dürfte derzeit noch überschaubar sein. Zum einen wegen des Preises, der auch für die günstigeren Varianten noch im vierstelligen Bereich liegt. Zum anderen ist mit Zurückhaltung bis Ablehnung bei vielen Augenärzten zu rechnen. Die Patientenkultur des Selbstmanagements ist hierzulande ja noch nicht sehr ausgeprägt.
Es gibt aber auch durchaus Augenärzte, die ihren Patienten im passenden Fall zum Gebrauch der Selbstmess-Geräte raten. In einschlägigen Patientenforen finden sich jedenfalls zahlreiche Beiträge, in denen sich die Anwender positiv zur Selbstmessung äußern, trotz der hohen Anschaffungskosten.
Kostenübernahme: unwahrscheinlich, aber einen Versuch wert
Die Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist eher unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Wenn Sie mit dem Gedanken der Anschaffung spielen, sollten Sie es mit einem gut begründeten Antrag dennoch versuchen.
Als mögliche Alternative kommt übrigens noch die Messung bei einem Augenoptiker infrage, der ein geeignetes Tonometer besitzt.