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Quetiapin gehört zu den atypischen Antipsychotika. Es wirkt zwar nicht ganz so stark antipsychotisch wie manche herkömmlichen Medikamente, ist aber vielfältig einsetzbar und in der Regel gut verträglich.

Wenig Einfluss auf Beweglichkeit und Hormone

Die neueren, sogenannten atypischen Substanzen wirken insgesamt zielgenauer und verursachen vor allem weitaus weniger Bewegungsstörungen als die klassischen Antipsychotika.

Unter den Neulingen (die mittlerweile auch nicht mehr ganz jung sind) sticht Seroquel® besonders positiv heraus. Das Risiko für Muskelkrämpfe, Versteifungen oder eine quälende Sitzunruhe ist hier sehr gering. Auch andere unangenehme Nebenwirkungen wie sexuelle Funktionsstörungen oder Zyklusunregelmäßigkeiten bei Frauen, die durch hormonelle Veränderungen ausgelöst werden können, kommen unter dem Medikament so gut wie nicht vor.

Ganz harmlos und unschuldig ist aber auch Quetiapin nicht. Es ist und bleibt ein Wirkstoff, der in den Gehirnstoffwechsel eingreift. Die einzelnen Wirkungen lassen sich dabei nicht eins zu eins voneinander trennen und die individuellen Reaktionen darauf schon gar nicht vorhersagen. Insofern kann manch einer auch Probleme mit dem Medikament bekommen.

An erster Stelle: Müdigkeit

Meist beklagen Betroffene eine starke Müdigkeit und Benommenheit. Dazu muss man allerdings sagen, dass dieser Effekt manchmal gerade auch gewollt ist und nicht von allen als unangenehm empfunden wird. Wer innerlich stark aufgewühlt, vielleicht auch ängstlich ist und nicht mehr gut schlafen kann, dem tut ein gewisser Abstand und eine Einschlafhilfe oft gut.

Was die einen als Nebenwirkung verstehen, ist für andere also eher segensreich. Außerdem treten Müdigkeit und Sedierung primär am Anfang der Behandlung auf. Nach zwei Wochen legen sie sich meist wieder.

Ohne an dieser Stelle das gesamte Nebenwirkungsprofil von Seroquel® aufzählen zu wollen, haben wir Ihnen eine kleine Auswahl an häufigen Begleiterscheinungen zusammengestellt.

Im Einzelnen sind das u.a.:

Das Gewicht kann zunehmen

Das leidige Thema Gewicht ist bei Quetiapin leider nicht ganz irrelevant. In 2 bis 3 Monaten bringen manche Betroffene 1,5 bis 3 kg mehr auf die Waage. Auch die Blutwerte können sich dahingehend negativ verändern, die "schlechten" Fette ansteigen und die "guten" abfallen. Für viele kommt das Medikament daher längerfristig nicht in Frage.

Im Einzelfall heißt es aber: ausprobieren. Es handelt sich bei der obigen Aufzählung lediglich um mögliche bzw. wahrscheinliche Folgen. Wie Sie persönlich auf das Medikament reagieren, lässt sich im Vorfeld nicht sagen.

Kreislaufprobleme bei Therapie mit Seroquel meist nur anfänglich

Wenn Sie von Ihrem Arzt das Medikament Seroquel verschrieben bekommen haben, sollten Sie wissen, dass es als Begleiterscheinung anfänglich nicht selten zu Blutdruckabfall und Kreislaufstörungen kommen kann. Insbesondere bei Lagewechsel – beispielsweise dem Aufstehen nach dem Sitzen – resultiert daraus häufig ein Schwindelgefühl.

Gut zu wissen, dass diese Nebenwirkung meist auf den Therapiebeginn während der Dosissteigerung beschränkt bleibt. Nichtsdestotrotz sollten Sie es während dieser Zeit bewusst ruhig angehen lassen. Ungewohnte Kreislaufprobleme können ansonsten schnell zu Stürzen führen.

Quellen:

  • Beipackzettel Quetiapin - 1 A Pharma® 50 mg Retardtabletten (2020). Herausgeber: 1 A Pharma GmbH. www.gelbe-liste.de.

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Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Autorin
Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

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Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für ärztliche Fortbildung

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