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Der Wirkstoff Interferon alpha-2b wird zur Behandlung zahlreicher Erkrankungen genutzt. Zu diesen gehören:

Basiswissen

Bei welchen Krankheiten hilft Interferon alpha-2b (IntronA®)?

Wirkung beim Melanom

Wie wirkt IntronA® (Interferon alpha-2b) beim Malignen Melanom?

Das künstlich hergestellte Interferon alpha-2b ist ähnlich aufgebaut wie die immunstimulierenden Botenstoffe in unserem Körper und unterstützt sie im Kampf gegen den Krebs:

  • Blockade der gesteigerten Zellteilungsrate des Melanoms
  • gleichzeitig Aktivierung natürlicher Killerzellen in unserem Körper
  • infolgedessen Angriff und somit Zerstörung der Krebszellen

Vielseitig einsetzbar

Interferone wie das Arzneimittel IntronA® werden seit vielen Jahren erfolgreich in der adjuvanten (unterstützenden) Therapie des Malignen Melanoms eingesetzt. Die im Labor produzierten Eiweiße können aber nicht nur das Wachstum bestimmter Tumorzellen wie die des schwarzen Hautkrebses hemmen. Sie stimulieren vor allem unser Abwehrsystem und wirken auch gut gegen manche Virusinfektionen. Aufgrund des sehr komplexen Wirkmechanismus der Interferone ist bis heute allerdings noch nicht komplett geklärt, wie genau diese Botenstoffe die Zellen beeinflussen.

Innovatives statt Altbewährtes

Übrigens: Die früher beim metastasierten Melanom gerne verwendete Kombination aus einer Mehrfach-Chemotherapie mit Interferon alpha und Interleukin 2 (auch Biochemotherapie genannt) soll heute nicht mehr eingesetzt werden. Die hohe Giftigkeit dieses Medikamenten-Cocktails steht in keinem Verhältnis zu den möglichen Vorteilen eines längeren Überlebens.

Alternativ stehen den meisten Betroffenen im fortgeschrittenen Stadium des Malignen Melanoms inzwischen moderne, besser verträgliche Immuntherapeutika sowie weitere zielgerichtete Therapeutika ("targeted therapies") zur Verfügung.

Anwendung

Wie wird IntronA® (Interferon alpha-2b) beim Malignen Melanom angewendet?

Die Hochdosistherapie mit Interferon alpha-2b (IntronA®) wird in der Anfangsphase über die Vene verabreicht, im Verlauf wird das Medikament nur noch subkutan (unter die Haut) gespritzt.

Die Dosierung und Anwendung von IntronA® variiert stark, sowohl individuell als auch abhängig von der Behandlungsphase:

  • Induktions- bzw. Einleitungstherapie: Die Dosis wird in Abhängigkeit von Ihrer Körpergröße festgelegt (20 Mio. I. E. pro m2 Körperoberfläche täglich).
  • Die Anfangsdosierung bekommen Sie jeweils an fünf Tagen in der Woche über einen Zeitraum von insgesamt vier Wochen.
  • Sie erhalten das Medikament während dieser Zeit in Form einer 20-minütigen Kurzinfusion über die Vene.
  • Erhaltungstherapie: Ab der fünften Woche reduziert sich die Einzeldosis auf 10 Mio. I. E. pro m2 Körperoberfläche.
  • Interferon alpha-2b wird in dieser Behandlungsphase nur noch dreimal wöchentlich gegeben, und zwar als subkutane Injektion.
  • Der Wirkstoff sollte bevorzugt ins Unterhautfettgewebe des Bauches gespritzt werden.
  • Die Erhaltungstherapie wird in der Regel über 11 Monate durchgeführt.

So läuft's praktisch

Wie der Name "Hochdosistherapie" schon verrät, erhalten Sie Interferon alpha-2b in einer weitaus höheren Wirkstoffkonzentration als das vergleichbare Interferon alpha-2a (Roferon-A®). Deshalb ist es auch leider unvermeidbar, die hochdosierte Initialtherapie anfangs über die Vene zu verabreichen.

Dazu müssen Sie während der ersten vier Wochen an je fünf Tagen in die zuständige Hautarztpraxis bzw. ambulant in das zuständige Haut-Tumor-Zentrum gehen. Obwohl Sie für die Infusion mit IntronA® immer nur kurzzeitig für 20 Minuten an den Tropf gelegt werden, sollten Sie dennoch ausreichend Zeit einplanen.

Neben dem ärztlichen Vorgespräch (evtl. nicht bei jeder Therapieeinheit) und gelegentlichen Blutabnahmen bedeutet dies, jedes Mal auch die obligatorische Nachbeobachtungszeit mit einzurechnen. Nur so können mögliche Unverträglichkeiten rechtzeitig erkannt und ggf. erforderliche Gegenmaßnahmen zügig in die Wege geleitet werden.

Im Verlauf deutlich entspannter

Sobald Sie die vierwöchige Einleitungsphase weitestgehend problemlos überstanden haben, können Sie in der Regel entspannter auf die nächsten elf Behandlungsmonate blicken. Vor allem wenn Sie sich mit dem Gedanken anfreunden könnten, sich das Medikament alle zwei Tage selbst in den Bauch zu spritzen, erspart Ihnen das viel Zeit und Umstände.

Angst müssen Sie davor nicht haben. Nach einer kurzen Anleitung durch Ihren Arzt werden Sie sehen, dass diese Prozedur (ähnlich den Anti-Thrombose-Spritzen) ganz einfach in der Handhabung ist – man braucht nur ein wenig Überwindung und Übung.

Wenn nötig, Dosis anpassen

Es kann durchaus passieren, dass Ihnen die Hochdosistherapie mit Interferon alpha-2b insbesondere in der Anfangsphase Probleme bereitet. Die Nebenwirkungen sind zwar zahlreich, aber viele auch gut zu handhaben.

Sie werden während des gesamten Behandlungszeitraumes engmaschig betreut und kontrolliert. Sollte es dennoch zu Unverträglichkeiten des Arzneimittels kommen, wird sofort gehandelt. Hierbei ist es nicht unüblich, die Therapie zunächst zu pausieren, um dann nach einer gewissen Auszeit mit einer niedrigeren Dosierung weiterzumachen.

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quellen:

  • IntronA® Gebrauchsinformation. www.msd.de.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare

Kommentare: Archiv

Osteoporose und Roferon
Samstag, den 01. Februar 2020 um 11:47 Uhr, hans true
Ich spritze seit 12 Jahren - interferenz und niedrig dosiert - gegen HZL. Trotz vierteljähriger Verlaufskontrollen stellte sich bei mir eine manifeste Osteoporose ein, die erst nach einer LWS-Fraktur bemerkt wurde. Nie wurde eine Knochendichtemessung veranlasst. Geschweige denn eine Verlaufskontrolle. Da ich nur die Standardtherapie für Betroffene o h n e Roferon erhalte, habe ich die Befürchtung, dass die Alendron-Tablette (70 mg, 1x wöchentlich) zu niedrig dosiert ist - ich also mit weiteren Frakturen auch an anderen Körperteilen rechnen muss?

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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