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Interferon alfa-2a (Roferon-A®) war 30 Jahre lang ein wichtiges Arzneimittel zur Behandlung verschiedene Virus- und Krebserkrankungen. Mittlerweile gibt es aber bessere Therapien. Deshalb wird das Medikament nicht mehr von Ärzten verschrieben und die Produktion wurde vom Hersteller Roche eingestellt.

Einsatzgebiete

Welche Krankheiten wurden mit Interferon alpha-2a (Roferon-A®) behandelt?

Der Wirkstoff Interferon alpha-2a wurde zur Therapie zahlreicher Erkrankungen genutzt. Zu diesen gehörten:

Wirkung beim Melanom

Wie wirkt Roferon-A® (Interferon alpha-2a) beim Malignen Melanom?

Interferon alpha-2a (Roferon-A®) ist ein gentechnisch hergestelltes Eiweiß, das in der adjuvanten bzw. unterstützenden Therapie des Malignen Melanoms folgende Wirkungen hat:

  • Es hemmt die gesteigerte Teilungsaktivität der Tumorzellen.
  • Gleichzeitig stimuliert es die natürlichen Killerzellen in unserem Körper.
  • Durch die aktivierten Killerzellen kommt es zum Angriff und zur Vernichtung des Melanoms.

Die Natur als Vorbild

Die im Labor entstandenen alpha-Interferone sind unseren körpereigenen Eiweißstrukturen nachempfunden. Diese werden vorwiegend von unseren weißen Blutkörperchen (Leukozyten) produziert und haben u. a. eine schützende, immunstimulierende Wirkung. Ihre natürliche Funktion besteht nicht nur darin, Krebszellen, sondern auch Virusinfektionen zu bekämpfen.

Roferon-A® ist als INF-α2a (Interferon alpha-2a) übrigens ein Medikament, das im Rahmen der sogenannten "niedrigdosierten Interferon-Behandlung" eingesetzt wird. In der "hochdosierten Interferon-Behandlung" verwendet man stattdessen das Präparat IntronA® (INF-α2b).

Moderne Präparate als Alternative

Die Arzneimittelgruppen der Interferone (INF-α2a und -α2b) waren über viele Jahre die einzigen zugelassenen Medikamente in der adjuvanten Behandlung des Malignen Melanoms. Seit 2018 hat nun auch der PD-1-Antikörper Opdivo® (Nivolumab) eine Erweiterung seiner Zulassung erhalten. Das moderne Immuntherapeutikum Nivolumab kann jetzt ebenfalls in der unterstützenden Therapie des schwarzen Hautkrebses mit Lymphknotenbeteiligung oder Metastasierung nach vollständiger chirurgischer Entfernung verordnet werden.

Anwendung

Wie wird Roferon-A® (Interferon alpha-2a) beim Malignen Melanom angewendet?

Interferon alpha-2a (Roferon-A®) wird in der Therapie des Malignen Melanoms dreimal in der Woche in den Bauch gespritzt.

RFolgende Dosierung und Anwendung von Roferon-A® wird dabei empfohlen:

  • Das Medikament muss streng subkutan (unter die Haut) verabreicht werden.
  • Das Unterhautfettgewebe des Bauches eignet sich am besten für die Injektion.
  • Roferon-A® wird dreimal wöchentlich in einer Einzeldosis von 3 Mio. I. E. gespritzt.
  • Die Therapie sollte innerhalb von sechs Wochen nach der Melanom-Operation starten.
  • Der Behandlungszeitraum beträgt in der Regel 18 Monate.

"Piekser" statt Tablette

Interferon alpha-2a steht Ihnen in Form einer Fertigspritze zur Verfügung, so dass Sie sich den Wirkstoff (nach entsprechender Anleitung) auch selbst injizieren können. Das spart Zeit und Mühe, da Sie für die Behandlung nicht jedes Mal zu Ihrem Arzt fahren müssen und dadurch unabhängiger in Ihrer Planung sind.

Das Arzneimittel gibt es leider nicht als Tablette, sondern nur als parenterale Darreichungsform (unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes). Der Grund dafür ist, dass Interferon alpha ein Eiweiß ist, das ansonsten durch die Magensäure zersetzt und damit wirkungslos würde.

Im Falle einer Unverträglichkeit

Sollte es unter der Behandlung mit Roferon-A® zu nicht tolerablen Nebenwirkungen kommen, wird empfohlen, das Medikament von 3 Mio. auf 1,5 Mio. I. E. dreimal die Woche zu reduzieren. Diese Dosisreduktion dürfen Sie auf keinen Fall eigenständig durchführen, sondern immer nur in Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt. Es kann ggf. auch erforderlich sein, die Therapie kurzzeitig zu unterbrechen oder gar abzusetzen.

Quellen:

  • Roferon-A®: Ein Medikament hat ausgedient. www.pharmazeutische-zeitung.de.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Autorin
Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie / medizinische Fachautorin

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