Ibuprofen gehört zur Gruppe der sogenannten NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika). Es wirkt schmerzlindernd, fiebersenkend und in höheren Dosen entzündungshemmend.
Wirkung
Auf welche Weise wirkt Ibuprofen schmerzlindernd?
Der Wirkmechanismus von Ibuprofen: Das Arzneimittel hemmt die Cyclooxygenase I und II. Diese beiden Enzyme werden vom Körper benötigt, um Prostaglandine, und damit die entscheidenden Schmerz- und Entzündungsbotenstoffe zu produzieren. Die Wirkformel von Ibuprofen lautet also: weniger Prostaglandine = weniger Schmerz und weniger Entzündung.
Ein Wirkstoff, unterschiedliche Präparate
Welche Medikamente enthalten Ibuprofen?
- Aktren
- Alges-X (Schweiz)
- Algifor-L forte (Schweiz)
- Anco
- Brufen
- Dismenol
- Dolgit
- Dolocyl (Schweiz)
- Dolormin
- Esprenit
- Eudorlin
- Grefen (Schweiz)
- Gyno-Neuralgin
- Ibubeta
- Ibuflam
- IbuHEXAL
- Ibumetin (Österreich)
- Ibutop
- Imbun
- Irfen (Schweiz)
- Kontragripp
- Migränin Ibuprofen
- Movone (Österreich)
- Neuralgin extra
- Nurofen
- Opturen
- Pedea
- RatioDolor akut (Österreich)
- Saridon (Schweiz)
- Spalt Flüssigkapseln
- Spedifen (Österreich, Schweiz)
- Spidifen
- Tispol
- Urem
Was für Schmerzmittel sind IbuHEXAL, IBU-ratiopharm und weitere Ibu's?
Sämtliche Präparate mit dem Vornamen "Ibu" enthalten den Wirkstoff Ibuprofen (200, 400, 600 oder 800 mg). Ibuprofen wirkt schmerzlindernd, fiebersenkend und in höherer Dosierung entzündungshemmend.
In den Dosierungen von 200-400 mg wird es bei leichten bis mäßig starken Schmerzen (z.B. Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen) und Fieber eingesetzt. In den höheren Dosierungen (600-800 mg) wird es bei stärkeren entzündlich-rheumatischen Schmerzen verschrieben.
Was ist das Besondere am Ibuprofen-Präparat Dolormin?
Dolormin®, aber auch andere Ibuprofen-Präparate wie z.B. IBU-ratiopharm® Lysinat enthalten das Schmerzmittel als Lysinat. Das ist ein Salz aus Ibuprofen und der Aminosäure Lysin.
Die Zubereitung als Lysinat soll zu einer besseren Löslichkeit im Magen und damit einer rascheren Wirkung führen. Die o.g. Lysinat-Präparate werden also mitunter dann verschrieben oder empfohlen, wenn eine sehr schnelle Schmerzbekämpfung erreicht werden soll.
Arg lange dauert es aber auch bei den Alltags-Präparaten nicht bis zum Wirkungs-Eintritt.
Stimmt es, dass man Ibuprofen in anderen Ländern im Supermarkt bekommt?
Ja. In einigen Ländern wird die Medikamentenabgabe generell freizügiger gehandhabt als in Deutschland. So bekommt man z.B. in den USA, Polen, den Niederlanden, Großbritannien und Norwegen Ibuprofen auch im Supermarkt – teilweise mit Mengenbeschränkung.
Anwendungsgebiete
Wie unterscheidet sich die Wirkung von Ibuprofen bei unterschiedlicher Dosierung?
Es gibt Ibuprofen-Tabletten mit unterschiedlichem Wirkstoffgehalt. Am gebräuchlichsten sind Tabletten mit 200 mg, 400 mg, 600 mg und 800 mg Ibuprofen. Dabei wird mit einer Dosierung von 200-400 mg bei Erwachsenen normalerweise bereits eine Schmerzlinderung und Fiebersenkung erreicht. Eine entzündungshemmende Wirkung ist dagegen erst bei Dosierungen ab 800 mg zu erwarten.
Anwendungsgebiete bei verschiedenen Erkrankungen
Wie wirkt Ibuprofen gegen Kopfschmerzen?
Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt u.a. den Einzel-Wirkstoff Ibuprofen zur Eigenbehandlung des episodischen Kopfschmerzes vom Spannungstyp als Mittel der ersten Wahl.
Ibuprofen steht Ihnen in verschiedenen Wirkstärken zur Verfügung. Die frei verkäuflichen, niedriger dosierten Präparate (bis 400 mg) werden vorzugsweise bei leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber eingesetzt. So auch bei Kopfschmerzen. Tabletten bis 400 mg bekommt man ohne Rezept in der Apotheke.
Nicht mehr als 3 Tage in Folge
In der Selbstmedikation der akuten Kopfschmerzbehandlung liegt die maximale Tagesdosis für Erwachsene bei 1200 mg Ibuprofen. Das entspricht dreimal täglich 400 mg Ibuprofen etwa alle 6 bis 8 Stunden. In der Eigenbehandlung des Spannungskopfschmerzes sollten Sie das Arzneimittel außerdem maximal an drei aufeinanderfolgenden Tagen und nicht häufiger als zehnmal im Monat einnehmen.
Das gilt übrigens auch für das seit Ende 2018 in Deutschland verfügbare Kombinationspräparat Thomapyrin® Tension Duo. Das ab dem 18. Lebensjahr zugelassene, rezeptfreie Medikament enthält 400 mg Ibuprofen plus 100 mg Coffein und soll laut Hersteller vor allem bei Kopfschmerzen mit Schulter- und Nackenverspannungen wirksam sein.
Hilft Ibuprofen bei Rückenschmerzen?
ASS, Ibuprofen und Diclofenac können bei Rückenschmerzen unterstützend wirksam sein. Sie sollten jedoch nicht leichtfertig und möglichst nur für kurze Zeit eingenommen werden.
Obwohl sie (zumindest bis zu einer bestimmten Dosierung) in der Apotheke frei verkäuflich sind, sind diese Medikamente keine harmlosen Brausetabletten. Sie greifen maßgeblich in bestimmte Körperprozesse ein und können dabei auch erheblichen Schaden anrichten, vor allem bei einer langfristigen Einnahme.
Bei nicht-spezifischen Rückenschmerzen, die also keine bestimmte Ursache wie etwa einen Bandscheibenvorfall oder eine Fraktur haben, kann Ibuprofen manchmal hilfreich sein. Die Behandlung ist in folgenden Fällen sinnvoll:
- um aktivierende, nicht-medikamentöse Maßnahmen zu ermöglichen bzw. zu unterstützen
- wenn nicht-medikamentöse Maßnahmen alleine nicht ausreichen, die Schmerzen zu beheben
Über eines sollten Sie sich im Klaren sein: Ibuprofen wirkt rein symptomatisch, d.h. es blockiert zwar den Schmerz, behebt jedoch nicht die Ursache. Bei der Ursachenbekämpfung sind in der Regel primär Sie gefragt. Greifen Sie daher bei Rückenproblemen nicht leichtfertig zu Schmerzmitteln, sondern wenden Sie sich an Ihren Arzt. Er kann Ihnen Ratschläge erteilen und ggf. gezielt Medikamente verordnen.
Nicht zu lange einnehmen
So lange wie nötig, so kurz wie möglich! Ibuprofen wirkt bei Rückenschmerzen rein symptomatisch. Es bekämpft die Beschwerden, behebt aber nicht die Ursachen dahinter.
Für den Einsatz von solchen Schmerzmedikamenten bei nicht-spezifischen Rückenschmerzen gelten folgende Grundsätze:
- Es sollte die niedrigste wirksame Dosis gewählt werden.
- Die Behandlung sollte so kurz wie möglich erfolgen.
Behandlung immer wieder hinterfragen
Wenn Sie in Absprache mit Ihrem Arzt Schmerzmittel einnehmen, werden der Erfolg der Behandlung sowie mögliche Nebenwirkungen nach 2-4 Wochen überprüft. Nur bei guter Wirksamkeit und Verträglichkeit sollte die medikamentöse Therapie überhaupt fortgeführt werden – wenn überhaupt noch Bedarf besteht. Wenn es Ihnen bereits besser geht und Sie wieder aktiver sind, kann die Therapie schrittweise "deeskaliert" werden, wie die Mediziner so schön sagen. Andernfalls wird die Behandlung fortgesetzt und die Diagnostik ggf. erweitert.
Um das zu beurteilen, sollten Sie immer Ihren Arzt zu Rate ziehen und nicht eigenmächtig in die Apotheke gehen. Nur weil sie frei verkäuflich sind, sind Ibuprofen & Co. nicht harmlos und ungefährlich. Sie können im Gegenteil erhebliche Nebenwirkungen haben, vor allem längerfristig.
Auf welche Weise wirkt Ibuprofen gegen Rheuma?
Ibuprofen gehört zur Gruppe der sogenannten NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika). Es wirkt schmerzlindernd, fiebersenkend und in höheren Dosen entzündungshemmend. Damit ist Ibuprofen gerade in höheren Dosen ein häufig verschriebenes Medikament bei Rheuma.
Symptomlinderung, keine Heilung
Schmerzmittel wie Ibuprofen heilen die Erkrankung nicht, sie helfen aber die Beschwerden zu lindern. Da es sich bei Rheuma in den meisten Fällen ursächlich um eine entzündliche Veränderung an den Gelenken handelt, die ohne äußere Erreger (Bakterien, Viren) entsteht, sind die Medikamente aus der Gruppe der NSAR wie Diclofenac, Ibuprofen oder Naproxen zielgenaue Arzneimittel. Denn sie wirken über eine Hemmung der sogenannten Prostaglandine eben nicht nur schmerzlindernd, sondern auch entzündungshemmend.
Die rheumatische Erkrankung an der Wurzel packen können sie leider nicht. Dafür müsste die Wurzel auch erst einmal bekannt sein. Aber noch weiß keiner so genau, warum Rheuma überhaupt entsteht. Wir müssen uns also bis auf weiteres mit Medikamenten begnügen, die zumindest die Beschwerden effektiv lindern.
Alzheimer-Schutz mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen?
Schmerzmittel wie Ibuprofen scheinen das Risiko zu senken, eine Alzheimer-Demenz zu bekommen. Das ist das Ergebnis einer US-amerikanischen Studie an der Universität Boston.
Die Wissenschaftler verglichen die Krankenakten von 50.000 ehemaligen Soldaten, die an Alzheimer erkrankt waren, mit denen von knapp 200.000 Veteranen ohne Demenz. Dabei ergab sich für mehrere Schmerzmittel aus der Familie der NSAR ein Schutzeffekt auf die Alzheimer-Demenz. Am ausgeprägtesten war das bei Ibuprofen: Veteranen, die über Jahre regelmäßig Ibuprofen eingenommen hatten (z.B. gegen rheumatische Beschwerden), erkrankten um 40% seltener an der Alzheimer-Demenz.
Diese Ergebnisse decken sich mit denen früherer Studien, in denen bei Rheuma-Patienten ein niedrigeres Alzheimer-Risiko nachgewiesen wurde. Aber Schmerzmittel gegen Demenz? Was zunächst etwas befremdlich klingt, wird klarer, wenn man sich vor Augen führt, dass Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Diclofenac nicht nur schmerzlindernd, sondern auch antientzündlich wirken. Ibuprofen wird ja z.B. auch häufig zur Fiebersenkung verschrieben. Und auch bei der Alzheimer-Demenz finden im Gehirn entzündliche Prozesse statt. Der Zusammenhang ist also durchaus plausibel.
Für Standardvorbeugung zu nebenwirkungsreich
Das Haar in der Suppe: Solche Schmerzmittel regelmäßig einzunehmen, um sich vor einer Demenz zu schützen, ist sehr problematisch wegen der erheblichen Nebenwirkungen, die Arzneimittel wie Ibuprofen auf Dauer verursachen können. Vor allem im Magen. Auf der anderen Seite haben dieses Problem auch Rheuma-Patienten und behelfen sich mit zusätzlich eingenommenen Säureblockern. Spannend und zukunftsträchtig ist diese Entdeckung also allemal.
Kontraindikationen
Wann sollte man Ibuprofen nicht einnehmen?
Unter bestimmten Voraussetzungen ist Ibuprofen auch in der kurzzeitigen, niedrig dosierten Anwendung nicht erlaubt. Zu den Kontraindikationen, die eine Therapie mit Ibuprofen ausschließen, gehören u.a.:
- bekannte Magen- und/oder Darmgeschwüre
- eine erhöhte Blutungsneigung sowie aktive Blutungen
- schwere Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen
- eine schwere Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
- eine Überempfindlichkeit gegenüber Ibuprofen bzw. weiteren Bestandteilen der entsprechenden Darreichungsform
- eine bekannte Analgetika-Intoleranz – betroffene Menschen reagieren auf NSAR u. a. mit einer Verkrampfung der Atemmuskulatur oder anderen starken allergischen Reaktionen
- das letzte Schwangerschaftsdrittel
Weitere Vorsichtsmaßnahmen beachten
Ibuprofen sollte ebenfalls nur unter genauer Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses eingenommen werden, wenn:
- Sie unter einer mäßigen Leber- und/oder Nierenfunktionsstörung leiden.
- bei Ihnen ein schlecht eingestellter Bluthochdruck oder eine leichte bis mittelschwere Herzinsuffizienz vorliegt.
- Sie vor kurzem noch einen größeren chirurgischen Eingriff hatten.
- Sie generell zu Störungen bzw. Erkrankungen des Verdauungstraktes neigen.
- bei Ihnen eine angeborene Störung des Porphyrin-Stoffwechsels (Störung der Produktion des roten Blutfarbstoffes) vorliegt.
- Sie unter einer Autoimmunerkrankung (z. B. systemischer Lupus erythematodes (SLE), Mischkollagenose) leiden.
- Sie generell zu Überempfindlichkeits- bzw. allergischen Reaktionen (u. a. auch Asthma bronchiale) neigen.
Vorsicht bei der Einnahme
Was muss ich bei Nurofen & Co beachten?
Bei Schmerzen und Fieber gehören Tabletten mit dem Wirkstoff Ibuprofen (z.B. Nurofen®) zu den am häufigsten verwendeten Schmerzmitteln. Obwohl in der Regel auch sehr gut verträglich, muss man in jedem Fall die maximale Dosierung beachten, da sonst unangenehme oder sogar gefährliche Nebenwirkungen auftreten können.
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren sollten bei den Ibuprofen-Tabletten (z.B. den Nurofen®-Filmtabletten), welche in Dosierungen von 200 bis 400 mg angeboten werden, die Tageshöchstdosis von 1.200 mg Ibuprofen auf keinen Fall überschreiten. Im letzteren Fall also höchstens 3 Tabletten – wobei nach der Gabe der maximalen Einzel-Dosis von 400 mg bis zur nächsten Einnahme auch eine Zeitspanne von mindestens 6 Stunden abgewartet werden sollte.
Und bitte beachten Sie dabei: Wir sprechen hier über die Höchstdosis, 1.200 mg Ibuprofen am Tag sind keineswegs die anzustrebende Normalmenge.
Sollten die Beschwerden auch bei der maximalen Dosierung nicht ausreichend gelindert sein, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, ob ggf. ein anderes Medikament sinnvoll wäre.
Was muss ich bei Aktren in höheren Dosen beachten?
Aktren Forte enthält den Wirkstoff Ibuprofen und ist ein häufig gekauftes Arzneimittel zur Schmerzlinderung, zur Entzündungshemmung oder zur Fiebersenkung. Wer das Mittel häufiger verwendet, sollte wissen, dass gerade bei höherer Dosis das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr beeinträchtigt werden kann. Auf unerwartete Ereignisse kann man dann oft nicht mehr gewohnt zügig reagieren.
Auch Alkohol kann mögliche Begleiterscheinungen wie Schwindel noch deutlich verstärken und sollte bei Einnahme von Ibuprofen nicht oder nur mit entsprechender Vorsicht genossen werden. Dasselbe gilt natürlich für alle Präparate, welche Ibuprofen enthalten wie z.B. auch Dolormin, Ibuprofen AL, Ibu-ratiopharm etc.
ASS gegen Herzinfarkt: Warum sollte dann Ibuprofen nicht eingenommen werden?
Acetylsalicylsäure (ASS) ist nicht nur ein potentes Schmerzmittel, es wird auch als Gerinnungshemmer zum Schutz vor Herzinfarkt und Schlaganfall eingesetzt. Ist das der Fall, sollte auf die Schmerzbehandlung mit Ibuprofen lieber verzichtet und auf ein anderes Analgetikum zurückgegriffen werden.
Der Grund: Ibuprofen entfaltet seine schmerzlindernde Wirkung über den gleichen biochemischen Kanal wie ASS seine gerinnungshemmenden Effekte. Es verdrängt dabei die Acetylsalicylsäure, so dass die Gerinnungshemmung teilweise oder komplett ausbleibt.
Wer es biochemisch mag:
Und nun für die, die wollen, etwas genauer: Sowohl Ibuprofen als auch ASS hemmen das Enzym Cyclooxygenase-1 (COX-1). Die Hemmung von COX-1 führt an verschiedenen Orten zu verschiedenen Effekten.
Einerseits zur Schmerzlinderung (weil COX-1 für die Produktion des Schmerzbotenstoffes Prostaglandin benötigt wird), andererseits zur Gerinnungshemmung (über die COX-1-Hemmung in den Blutplättchen, den Thrombozyten).
Das erklärt auch, warum ASS beides kann: sowohl den Schmerz senken als auch das Blut verdünnen. Ibuprofen kann im Prinzip auch beides, allerdings ist hier der gerinnungshemmende Effekt geringer ausgeprägt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Bei Menschen, die ASS als Blutverdünner einnehmen, wirkt Ibuprofen wie ein Konkurrent – und zwar wie der stärkere. ASS kommt nicht mehr an seine COX-1-Rezeptoren heran, und eine Gerinnungshemmung findet nicht mehr (ausreichend) statt.
Vorsicht bei Digoxin & Phenytoin
Ähnliches gilt übrigens auch für die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit Digoxin- oder Phenytoin-Präparaten. Ibuprofen kann den Blutspiegel dieser Arzneimittel ebenfalls erhöhen.
Digoxin wird sowohl zur Behandlung der chronischen Herzmuskelschwäche als auch bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Phenytoin wird in der Therapie der Epilepsie und bei Herzrhythmusstörungen verordnet.
Bei diesen Medikamenten sollten Sie ebenfalls aufpassen
Besondere Vorsicht ist außerdem geboten u. a. bei der Kombination von Ibuprofen mit folgenden Medikamenten:
- Diuretika (Entwässerungsmittel)
- ACE-Hemmer, Betablocker, Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten (werden beispielsweise bei Bluthochdruck und Herzschwäche eingesetzt)
- Glukokortikoide (Kortisonpräparate)
- andere blutgerinnungshemmende Medikamente
- Antidepressiva (SSRI, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer)
- Methotrexat, Ciclosporin, Tacrolimus (Immuntherapeutika)
- Zidovudin (HIV-Medikament)
- Urikosurika (Medikamente, die in den Harnsäurestoffwechsel eingreifen, z. B. Sulfinpyrazon, Probenecid)
Warum sollte Ibuprofen nach Möglichkeit nicht zusammen mit dem Depressions-Mittel Lithium eingenommen werden?
Weil Ibuprofen die Ausscheidung von Lithium über die Nieren verringert. Das ist normalerweise kein Problem, doch wenn parallel größere Mengen Lithium (Arzneimittel gegen Depressionen) eingenommen werden, kann es theoretisch zu einer Lithium-Vergiftung kommen.
Warum lieber kein Ibuprofen bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa?
Das Schmerzmittel Ibuprofen kann bei Menschen mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa schubauslösend wirken. Das ist zwar nur selten der Fall, trotzdem sollten Sie bei Anwendung dieses Medikaments Vorsicht walten lassen bzw. im Zweifel von vornherein auf ein Alternativpräparat zurückgreifen.
Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.
Quellen:
- Rote Liste Service GmbH, Fachinformation Ibuprofen
- Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e. V.
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (2008): Therapie des episodischen und chronische Spannungskopfschmerzes und anderer chronischer täglicher Kopfschmerzen
- www.schmerzklink.de