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Diverse Nebenwirkungen können von abführenden Substanzen ausgehen. Je nach Präparat kann der Mineralien- und Wasserhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten. So kann z.B. ein Kaliummangel die Folge sein. Auch ist ein Gewöhnungseffekt keine Seltenheit, besonders wenn die Arzneimittel oder pflanzlichen Präparate dauerhaft eingenommen werden.

Von Quellstoffe wie Leinsamen oder Flohsamen geht kaum eine Gefahr an Nebenwirkungen aus, vorausgesetzt, Sie trinken ausreichend dazu.

Krebsgefahr durch Abführmittel

Studien haben gezeigt, dass Menschen, die dauerhaft Abführmittel nehmen, häufiger an Krebs erkranken als andere. Aber Vorsicht! Wie bei vielen Studien ist es wichtig, genau hinzuschauen. Denn unklar bleibt, ob das Krebsrisiko tatsächlich mit den Abführmitteln zusammenhängt, oder ob die Übeltäter nicht eher andere sind.

Darmkrebsursachen: Abführmittel oder das, was uns zu Abführmitteln treibt?

Es ist nämlich so: Statistisch gesehen greifen vor allem die Menschen zu Abführmitteln, die sich nicht genügend bewegen, zu wenig Obst und Gemüse, dafür aber umso mehr Fett und Fleisch essen. Es kann also gut sein, dass es dieser Lebensstil ist, der letztlich zum Krebs führt – und dass die Abführmittel dabei gar keine oder eine wesentlich geringere Rolle spielen.

Abführmittel sollten nicht zur Gewohnheit werden

Und noch etwas: Sie sollten Abführmittel als Selbstmedikation sowieso nur im Einzelfall und höchstens ein bis zwei Wochen lang verwenden. Eine Ausnahme sind sogenannte Abführhilfen wie Flohsamen oder Leinsamen, sie schaden auch bei Dauergebrauch nicht und sind nicht krebserregend.

Wenn Sie sich daran halten, müssen Sie sich sicher keine Sorgen machen, aufgrund von Abführmitteln an Krebs zu erkranken.

Sind pflanzliche Abführmittel gefährlicher als synthetische?

Wenn überhaupt, dann sind es am ehesten die pflanzlichen Abführmittel, die mit der Zeit krebserregend wirken. Das mag überraschen, aber Pflanzen sind eben nicht immer die mildere Variante. Im Fokus stehen hier die sogenannten Anthrachinone. Sie sind in Pflanzen wie Sennes, Faulbaumrinde oder Rhabarberwurzel enthalten. Nach Angaben des Krebsinformationsdienstes gelten sie als krebsverdächtig.

Aloe im Verdacht

Die Internationale Krebsforschungsagentur hat vor allem Aloe-Produkte im Blick. Sie seien „möglicherweise krebsauslösend“. Die entsprechenden Studien basieren allerdings auf Tierversuchen. Deshalb drücken sich die Organisationen sehr zurückhaltend aus.

Quellen:

  • Xing JH, Soffer EE. Adverse effects of laxatives. Dis Colon Rectum. 2001 Aug;44(8):1201-9. doi: 10.1007/BF02234645. PMID: 11535863.
  • Hirsch W. 1998. Abführmittel-Mißbrauch erhöht Krebsrisiko. Informationsdienst Wissenschaft e. V. Online unter https://idw-online.de.
  • Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ). 2017. Produkte aus ganzen Blättern: Krebsrisiko Aloe. www.krebsinformationsdienst.de.

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Autorin
Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

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