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HFrEF, HFmrEF und HFpEF sind Abkürzungen für eine Gradeinteilung der Herzschwäche (Herzinsuffizienz), in die klinische Beschwerden wie Luftnot, Pumpkraft (LVEF) sowie Labor- und Ultraschallkriterien einfließen, die auf eine Herzbelastung hinweisen.

Vorab: Was sich hinter der LVEF verbirgt

Bei einer Herzinsuffizienz liegen strukturelle Veränderungen der Muskulatur und Funktionsstörungen vor. Dabei kann zum einen der Druck in den Herzhöhlen ansteigen (diastolische Dysfunktion), zum anderen die Auswurfleistung der Hauptkammer leiden und abnehmen (systolische Dysfunktion).

Die Auswurfleistung, kurz LVEF (left ventricular ejection fraction), gibt prozentual an, wieviel Volumen das Herz pro Schlag pumpen kann. Im Normalfall werden von circa 100 ml frischem Blut in der linken Kammer 55-65 ml, also 55-65 %, in den Kreislauf hinausbefördert. Bei einer Herzinsuffizienz mit systolischer Dysfunktion ist dieser Anteil reduziert.

Je nachdem, wie schnell Symptome wie Luftnot auftreten, wird eine Herzschwäche in verschiedene klinische, sogenannte NYHA-Stadien (New York Heart Association) eingeteilt. Mediziner unterscheiden dabei vier Grade: Bei NYHA I sind Betroffene beschwerdefrei, bei NYHA II und III tritt Luftnot bei schwerer beziehungsweise leichter Belastung auf, bei NYHA IV bereits in Ruhe.

Seit 2016 neu: HFrEF, HFmrEF und HFpEF

2016 wurde von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) 2016 eine weitere Klassifikation der Herzinsuffizienz veröffentlicht. In sie fließen folgende Punkte ein:

  • Beschwerden und Zeichen einer Herzschwäche wie zum Beispiel Luftnot
  • Pumpkraft der linken Hauptkammer, angegeben in LVEF (left ventricular ejection fraction)
  • Blutwerte, die für eine Herzschwäche sprechen (NT-proBNP)
  • Messwerte im Ultraschall (Echokardiogramm), die für eine Herzbelastung sprechen, wie verdickte Wände (linksventrikuläre Hypertrophie LVH) und/oder ein vergrößerter linker Vorhof (left atrial enlargement LAE) oder Wandsteifigkeit mit erhöhtem Druck in den Kammern (diastolische Dysfunktion)

Stadieneinteilung im Detail

Dabei stehen die Kürzel HFrEF, HFmrEF und HFpEF für folgende Gruppen, wobei alle Betroffenen an Beschwerden einer Herzinsuffizienz (Luftnot) leiden (NYHA II-IV):

  • HFrEF (Heart Failure with reduced Ejection Fraction): Herzschwäche mit eingeschränkter Pumpkraft LVEF < 40 %
  • HFmrEF (Heart Failure with mid range Ejection Fraction): Herzschwäche mit mäßiggradig eingeschränkter Pumpkraft LVEF 40-49%; zudem Zeichen von erhöhtem Druck im Herzen (erhöhtes NT-proBNP, verdickte Herzwände und/oder vergrößerter linker Vorhof oder Wandsteifigkeit)
  • HFpEF (Heart Failure with preserved Ejection Fraction): Herzschwäche mit erhaltener Pumpfunktion LVEF > 50 %; auch hier Zeichen von erhöhtem Druck im Herzen

Therapieempfehlungen je nach Luftnot und Beschwerden

Bei der neuen ESC-Einteilung entspricht im Prinzip HFrEF der systolischen und HFpEF der diastolischen Dysfunktion.  Mit der HFmrEF wird eine Grauzone zwischen diesen beiden Gruppen neu eingeführt, um Menschen mit Herzschwäche identifizieren zu können, die schon Symptome, aber noch eine fast intakte Auswurfleistung haben.

Die Therapieempfehlungen richten sich nach der Angabe der LVEF und der Pumpkraft sowie nach den klinischen Beschwerden. Eine medikamentöse Behandlung mit ACE-Hemmern und Betablockern, gegebenenfalls Diuretika und anderen Mitteln wird bei allen Betroffenen mit einer Pumpfunktion < 40% (HFrEF) und Luftnot (NYHA II-IV) empfohlen.

Konsequente Behandlung von Risikofaktoren

Bei allen anderen, die gegebenenfalls in die Gruppe der HFpEF fallen und somit eine Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurfleistung haben, müssen Risikofaktoren wie zum Beispiel ein Bluthochdruck konsequent behandelt werden, um eine Weiterentwicklung und Verschlechterung der Herzschwäche zu verhindern.

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Autorin
Dr. med. Susanne Endres
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