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Das lässt sich leider weder pauschal beantworten noch mit individuellen Messungen durch den Augenarzt berechnen. Die Geschwindigkeit, mit der die Linsentrübung und ihre Auswirkungen beim Grauen Star voranschreiten, kann sehr unterschiedlich sein und hängt neben den Ursachen und Begleitfaktoren auch von der Lokalisation der Trübung ab.

Tritt die Trübung an der Hinterseite der Linse unter ihrer Kapsel auf, wird meist ein rasches  Fortschreiten beobachtet. Dann kann es zu einer spürbaren Verschlechterung der Sehkraft innerhalb einiger Wochen kommen. Viel häufiger aber dauert es etliche Monate oder sogar Jahrzehnte, bis die Betroffenen ihre abnehmende Sehschärfe überhaupt bemerken. Studien und Umfragen zufolge nimmt in Deutschland nur die Hälfte der Menschen mit Erreichen des 75. Lebensjahres eine Sehverschlechterung wahr, obwohl schätzungsweise über 90% von ihnen bereits vom Grauen Star betroffen sind.

Bremsende Effekte meist nur vorübergehend

Nach gegenwärtigem Erkenntnisstand lässt sich eine Zunahme der Linsentrübung auf Dauer nicht aufhalten oder gar umkehren. Es wird zwar von manchen Maßnahmen berichtet, dass sie das Voranschreiten verlangsamen oder sogar unterbinden können. Die Effekte sind aber in aller Regel nur vorübergehend. Zur Behebung dieses Augenleidens ist die Operation mit Ersatz der getrübten Linse nach wie vor unumgänglich.

Letztlich kommt es also auf zwei Dinge an, wenn es um die Frage geht, ob schon operiert oder noch abgewartet werden soll:

  • Zum einen auf den augenärztlichen Befund, der eventuell einen raschen Eingriff nahelegt.
  • Zum anderen auf das Ausmaß der Einschränkung Ihrer Lebensqualität oder spezielle Anforderungen an Ihr Sehvermögen, beispielsweise als Autofahrer.

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

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Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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