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Wenn Sie eine Hormontherapie bei Brustkrebs vorzeitig beenden, erhöht das – zumindest statistisch – die Wahrscheinlichkeit, dass der Krebs erneut ausbricht. Es ist daher sehr wichtig, die Behandlung konsequent durchzuziehen.

Die Hormontherapie ist eine wichtige Säule in der Behandlung von Brustkrebs. Genau genommen ist es eine Antihormontherapie, da Hormone entzogen bzw. die Bildung dieser Botenstoffe verhindert wird. Ziel des Ganzen ist es, Tumoren, die hormonabhängig wachsen, eine wichtige Lebensgrundlage zu entziehen.

Auch die letzte Tumorzelle ausmerzen

Operation und gegebenenfalls Strahlentherapie sind fürs "Grobe" zuständig. Wenn der sichtbare Tumor entfernt ist, wird zwar im Labor genau überprüft, ob der Arzt ihn auch wirklich komplett erwischt hat; kleinste Überbleibsel und einzelne Zellen, die sich womöglich gut versteckt eingenistet haben, können jedoch unbehelligt bleiben und irgendwann wieder zuschlagen.

Um dieses Risiko zu minimieren, schließt sich bei vielen Frauen an die Operation eine weitere Behandlung an, die systemisch, also im ganzen Körper wirkt. Dazu gehören u.a. Hormon- und Chemotherapie.

Allerdings ist die Hormontherapie nur bei Betroffenen geeignet, deren Tumoren auch darauf ansprechen. Denn nicht alle Arten von Brustkrebs wachsen abhängig von Geschlechtshormonen. Insofern können Sie es als Chance sehen, wenn die Behandlung bei Ihnen in Frage kommt und sich Ihnen diese weitere Therapiemöglichkeit bietet. Denn mit dem Hormonentzug lässt sich das Risiko für einen Rückfall deutlich senken.

Langwierige Behandlung

Wie jede Behandlung hat aber auch die Hormontherapie ihre Schattenseiten. Zu den Nebenwirkungen, die darunter auftreten können und vielen Frauen zu schaffen machen, kommt die lange Therapiedauer von mindestens fünf Jahren. Manchmal wird die Behandlung sogar noch verlängert.

Das ist deshalb so wichtig, weil der Krebs einen langen Atem hat und durchaus warten kann. Auch noch nach Jahren kann er aus seinem Dornröschenschlaf erwachen und Ihnen das Leben schwermachen. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie länger durchhalten als er und nicht zu früh das Handtuch werfen.

Aber es lohnt sich!

Ärgerlich ist, dass Sie die Nebenwirkungen der Behandlung durchaus spüren können, während Sie von der Arbeit, die die Medikamente im Stillen verrichten, nichts mitbekommen. Das dämpft die Motivation verständlicherweise.

Wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an. Oft kann er etwas dagegen unternehmen oder ggf. das Präparat wechseln. Und wenn Sie wissen, dass die Nebenwirkungen irgendwann vorübergehen, Ihre Erkrankung jedoch weitaus hartnäckiger sein kann, auch wenn Sie aktuell nichts davon merken, können Sie manches vielleicht auch leichter hinnehmen.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Letrozol
Aufgrund eines kleinen Mamma-CA von 0,5 cm nehme ich seit August 23 Letrozol ein. Lymphknoten waren frei. Zwei OPs folgten im Juli und August 2023. Auch kein suspekter Befund im MRT 2024. Dennoch weiterhin Letrozol. Enorme Nebenwirkungen: Beim Aufwachen deutliche Gelenkschmerzen in den Fingern und ausgetrocknete Mundschleimhaut, tags ständige Hitzewallungen, papierdünne Vaginalschleimhaut. Hätte ich noch Sex, den ich sehr vermisse, wäre der unmöglich!! Meine Frauenärztin hat mir keine Alternative zu Letrozol genannt. Ich pausiere jetzt eigenmächtig für drei Monate. Ich versuche, Rat zu finden in einer personalisierten Praxis, die mir eine Alternative zu Letrozol anbietet. In Hamburg werde ich sie nicht finden. Vielleicht aber in Göttingen?
Viel Erfolg euch!! Petra
Unrealistisch
Die Antihormontherapie verursacht so starke Nebenwirkungen (Schmerzen der Gelenke/Muskeln, Müdigkeit etc.), dass man unter der Therapie nur noch an "guten Tagen" arbeiten kann. Von den Spätfolgen mal ganz abgesehen. Das gilt vor allem für prämenopausale Frauen. Daher brechen die meisten Frauen die Therapie ab, oder bleiben erwerbslos. Das ist eine recht schlechte Perspektive.
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Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Autorin
Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

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