Ein Harnwegsinfekt hat leider die unangenehme Eigenschaft, es häufig nicht bei einem Mal zu belassen. Mindestens ein Drittel, eher die Hälfte aller Betroffenen bekommt nach einer überstandenen Blasenentzündung irgendwann eine weitere. Vor allem Frauen haben manchmal alle paar Jahre damit zu kämpfen – wenn nicht noch öfter.
Der Grund für diese hohe Rückfallquote ist im Prinzip der gleiche wie für wiederholte Erkältungen: Ist man generell empfindlich für solche Infekte, können die Bakterien auch immer wieder zuschlagen. Insbesondere bei regem Geschlechtsverkehr lohnt es sich, die Hygiene "davor" und allem "danach" hoch zu halten. Dazu gehört auch ein Wasserlassen nach dem Sex, denn dadurch werden möglicherweise eingeschleppte Keime meist wieder hinausgespült.
Übrigens kommen die Bakterien dabei gar nicht vom Partner. Es handelt sich vielmehr um Darmbakterien, die durch eine "Schmierinfektion" vom After an eine falsche Stelle gelangt sind.
Rückfall oder noch der gleiche Infekt?
Kommt es innerhalb von zwei Wochen nach der ersten Infektion erneut zu einer Blasenentzündung, handelt es sich de facto allerdings gar nicht um einen Rückfall, sondern um das erneute Aufflammen des gleichen Infekts. Dann haben die Behandlungsmaßnahmen nicht gefruchtet, möglicherweise waren die auslösenden Bakterien resistent gegen das eingenommene Antibiotikum. Diese Resistenzentwicklung ist ein zunehmendes Problem, mitverursacht durch einen zu maßlosen Einsatz von Antibiotika.
Die Gefahr eines Rückfalls lässt sich übrigens durch pflanzliche Medikamente senken. Für die Kombination aus Liebstöckel, Tausendgüldenkraut und Rosmarin ist das sogar wissenschaftlich nachgewiesen.
Quellen:
- Ivanov et al., 2004