Bei phobischen Störungen hat sich die klassische Expositionsbehandlung mit systematischer Desensibilisierung als Therapie der Wahl bewährt. Dabei wird der Betroffene direkt mit dem angstauslösenden Objekt bzw. einer bestimmten Situation konfrontiert. Er geht also (zunächst in Begleitung mit dem Therapeuten) beispielsweise in die belebte Innenstadt mitten in die Menschenmenge, vor der er sich fürchtet. Oder er besteigt mit seiner Höhenangst einen Turm. Oder er stellt sich im Zoo vor das Spinnenterrarium.
Angst langsam abbauen
Das Ziel dabei ist es, die aufkommende Angst auszuhalten und zu merken, dass sie nicht ewig anhält, sondern irgendwann von alleine wieder abklingt. Die Betroffenen neigen nämlich verständlicherweise dazu, solche gefürchteten Situationen zu meiden bzw. sich ihnen so schnell wie möglich wieder zu entziehen. Dadurch bleibt die Angst jedoch mit ihrem Auslöser verbunden und wird zu gegebenem Anlass immer wiederkehren.
Wer sich der Situation dagegen aussetzt und merkt, wie die Angst währenddessen immer weiter abklingt, wird sie nach und nach verlieren. Die Angstreaktion wird bei stetiger Wiederholung immer weniger stark sein und immer kürzer andauern. Man spricht auch von einer systematischen Desensibilisierung.
Quellen:
- Gleixner C, Müller M, Wirth S et al. Neurologie und Psychiatrie. 2006/07. Medizinischer Verlags- und Informationsdienste, Breisach.