Sie trinken nicht selbst, aber Sie leiden unter dem Trinken des Alkoholikers. Sie versuchen sein Trinken zu kontrollieren und Sie sorgen sich sehr. Sie erleben Streitereien und heftige Auseinandersetzungen um das Thema. Sie spüren Stress und körperliche Erschöpfung, Sie werden schließlich seelisch und körperlich krank am Trinken des anderen oder sind es bereits.
Die Frage, warum das Co-Abhängigkeit heißt, beantwortet sich damit fast von selbst. Aber ich möchte es noch genauer benennen, auch wenn ich mich wiederhole. Sie leiden massiv mit und Sie versuchen aus Ihrer Not heraus, das Trinken des Alkoholikers zu kontrollieren, zu verändern. Sie erschöpfen dabei immer wieder Ihre Kräfte.
Sie können ihn oder sie nicht stoppen
Warum ist das so? Weil Sie sich mit aller Kraft wünschen, dass das aufhört. Deshalb versuchen Sie, das Trinken des Alkoholikers zu stoppen. Aber Sie können es nicht verändern. Das bedeutet Frust und Enttäuschung, immer wieder. Es bedeutet, dass Versprechen gebrochen werden und Lügen hinzukommen.
Die Wahrheit ist, Sie können das Trinken des Alkoholikers einfach nicht verändern. Er kann es nur selbst. Sie können ihn auch nicht dazu bringen, mit dem Trinken aufzuhören. Auch das kann und wird er nur selbst entscheiden. Sie können aber eines ganz sicher tun: etwas für sich selbst. Das kann am Ende auch dem Alkoholiker helfen.
Symptomatik einer Co-Abhängigkeit
Sie verlieren Ihr eigenes Leben aus dem Blick. Der Alkoholismus Ihres Angehörigen bestimmt mehr und mehr Ihren Alltag. Sie sind seelisch stark belastet, machen sich Sorgen, grübeln ständig, schlafen schlecht, spüren eine ständige Angst oder auch Wut und Ärger oder Verzweiflung und Hilflosigkeit, entwickeln eine Depression.
Auch körperliche Beschwerden sind nicht selten wie Krankheiten des Magen-Darm-Traktes oder Hautkrankheiten, Herz- oder Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, auch Krebserkrankungen können dazu gehören. Wie bereits erwähnt, nicht selten sterben Co-Abhängige vor dem Alkoholiker.
Quellen:
- Angehörige und Co-Abhängigkeit. Herausgeber: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Online auf: www.kenn-dein-limit.de.