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Das Bild betrunkener Männer oder Frauen, die auf der Straße leben und obdachlos sind, stimmt vermutlich bei den meisten Menschen mit der üblichen Vorstellung von einem Alkoholiker überein. Es gibt aber nicht den bestimmten Typ, der Alkoholiker ist oder zum Alkoholiker wird. Wie gesagt, hier ist jede Gesellschaftsschicht betroffen und die Ausprägungen von Alkoholismus können sehr unterschiedlich sein.

Oft ist es jemandem lange Zeit nicht oder auch überhaupt nicht anzusehen, dass er ein Alkoholproblem hat. Oder es ist ihm selbst noch gar nicht bewusst. Wenn es Sie selbst betrifft, merken Sie aber, dass die Menge Alkohol, die Sie trinken, über die Zeit immer größer wird. Ihr Körper gewöhnt sich nämlich an regelmäßigen Alkoholkonsum und vielleicht wird der Pegel deshalb immer höher, der erreicht werden muss.

Drei grobe Unterteilungen: riskanter Alkoholkonsum

Von riskantem Alkoholkonsum kann man – ganz grob gesagt – sprechen, wenn Sie öfter als fünfmal pro Woche zum Beispiel einen halben Liter Bier trinken. Oder aber, wenn Sie jeden Abend ein Glas Wein trinken. Die Menge kommt Ihnen vielleicht in diesem Moment gerade lächerlich vor. Und Sie sind bei dieser Menge wahrscheinlich auch kein Alkoholiker. Aber vielleicht sind Sie schon an den täglichen Alkohol gewöhnt und können nicht mehr ohne? Oder Sie gehören zu denjenigen, die zwar nicht täglich, aber regelmäßig gewisse Mengen trinken.

Deshalb spricht man hier von „riskant“. Weil die Frage im Raum steht, ob es denn auch noch ganz ohne Alkohol geht.

Schädlicher Alkoholkonsum

Bei schädlichem Alkoholkonsum handelt es sich um Mengen, die vielleicht schon körperliche oder psychische Schäden angerichtet haben. Dazu können Probleme mit der Leber gehören oder typischer hoher Blutdruck. Oder auch Probleme damit, dass Sie sich Dinge immer schlechter merken können, sich schlechter konzentrieren, zunehmend Fehler machen bei dem, was Sie tun.

und abhängiger Alkoholkonsum

Bei der Frage nach schon bestehender Alkoholabhängigkeit geht es darum, ob Sie nicht mehr ohne Alkohol klar kommen, also eben alkoholabhängig sind. Dabei können Ihnen weitere Fragen wie die folgenden helfen:

  • Wie stark ist Ihr Verlangen nach dem täglichen oder regelmäßigen Glas? Spüren Sie einen starken Wunsch oder sogar Zwang danach, Ihr gewohntes Maß zu trinken?
  • Wie ist es, wenn Sie einmal angefangen haben zu trinken? Können Sie die Menge begrenzen oder können Sie nicht mehr aufhören, wenn die Flasche Wein einmal auf ist?
  • Fangen Sie an, sich Gedanken darüber zu machen, Ihren Alkoholkonsum zu verbergen? Oder zumindest die Menge nicht so sichtbar werden zu lassen?

Wie ist es, wenn Sie auf Alkohol verzichten?

Ein ganz deutliches Zeichen eine Abhängigkeit besteht in der körperlichen Reaktion, wenn Sie das Trinken versuchsweise mal ganz lassen oder die gewohnte Menge verringern.

Hier kann eine Art inneres oder äußerlich sichtbares Zittern ein Zeichen sein. Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen können weitere Hinweise sein – im Zusammenhang mit Alkoholreduzierung oder dem Versuch, gar nicht zu trinken. Das könnten dann sogenannte Entzugserscheinungen sein. Diese sind vielleicht auch noch deutlicher erkennbar in Schweißausbrüchen, in Herzrasen oder Kopfschmerzen. Auch Übelkeit oder Krampfanfälle können dazugehören, wenn Sie versuchen, die Alkoholmenge zu reduzieren, die Sie sonst gewohnt sind.

Reicht die übliche Menge immer seltener? Wird es immer schwieriger, nicht zu trinken?

Eine Richtschnur ist sicherlich, wenn Sie spüren, dass Sie die Alkoholmenge immer weiter erhöhen müssen, um die gewünschte Wirkung zu spüren. Und wie sieht es mit ihrem sozialen Umfeld aus?

  • Wird der Alkohol immer mehr zum Thema?
  • Vernachlässigen Sie spürbar Partner, Freunde, Verwandte, Ihre Kinder?
  • Erhalten Sie derartige Rückmeldungen von Ihrem Umfeld?
  • Gehen Sie immer weniger Ihren Hobbys, Ihren Interessen nach?
  • Wird es Ihnen unangenehmer, Alkohol zu beschaffen?
  • Hat Ihr Alkoholkonsum schon kritische oder zerstörerische Folgen für Ihr tägliches Leben oder Ihr Familienleben oder ihre Arbeitsfähigkeit?
  • Vernachlässigen Sie sich oder andere in irgendeiner Form im Zusammenhang mit Ihrem Alkoholkonsum?

Die grobe Richtschnur ist, dass ab drei der zutreffenden Merkmale eine Alkoholabhängigkeit besteht.

Weitere Anzeichen

Ich trinke und keiner weiß es

Es kann auch sein, dass Sie regelmäßig trinken und Sie haben mit keiner Auffälligkeit zu kämpfen. Sie funktionieren trotzdem nahezu einwandfrei. Keiner merkt etwas. Trotzdem kann eine Alkoholabhängigkeit bestehen – und Sie sind der einzige, der es ahnt. Fragen Sie sich, wie offen oder versteckt Sie mit Ihrem Alkoholkonsum umgehen – und in welchem Zusammenhang Sie trinken oder trinken müssen. Fragen Sie sich, wie es mit der Menge aussieht, die Sie konsumieren.

Suchttypische Verhaltensweisen

Einige der suchttypischen Verhaltensweisen finden Sie bereits in den vorangegangenen Texten, wie körperliche Symptome, psychische Symptome oder kritisches Erleben im sozialen Umfeld. Ganz deutliche suchttypische Verhaltensweisen sind zum Beispiel der erfolglose Versuch oder mehrere davon, das Trinken zu lassen. Oder auch, Entzugserscheinungen zu dämpfen durch andere Substanzen. Auch der Versuch, das Trinken zu verbergen, was sich im typischen Flaschen verstecken zeigt oder im heimlichen Trinken, ist ein ganz deutliches Symptom. Offensichtlich ist auch, wenn es unter Alkoholeinfluss oder wegen des Trinkens zu massiven Streitereien oder körperlichen Auseinandersetzungen kommt.

Ich schäme mich so, weil ich trinke – ist das normal?

Ja, das ist so. Alkoholabhängigkeit ist in der Regel mit starken Scham- und Schuldgefühlen verbunden. Wenn Ihre Schamgefühle Sie davon abhalten, sich Hilfe zu holen, ist das mehr als verständlich. Hinzu kommt noch, dass Sie sich schuldig fühlen, weil Sie trinken und dann trinken Sie vielleicht wiederum, weil Sie sich schuldig fühlen.

Es ist ein Kreislauf, der Sie gefangen hält … Wie kommen Sie da raus? Gibt es Hilfe für Sie?

Sie wissen sicher, dass jetzt die typische Antwort kommt, eine Suchtberatung zu kontaktieren. Weil Alkoholismus eine Suchtkrankheit ist – und eine Familienkrankheit dazu. Ohne Hilfe ist es kaum möglich oder selten möglich, diesem Kreislauf aus Schuld und Scham, aus Trinken-müssen und Nicht-Trinken-wollen – oder den Streitereien mit Angehörigen darüber – zu entkommen.

Quellen:

  • Risikofaktor Alkohol Abhängigkeit. Herausgeber: Stiftung Gesundheitswissen. Online auf: www.stiftung-gesundheitswissen.de.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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