Der gegenwärtige (freiwillige) Nichtschlafrekord liegt bei 266 Stunden, aufgestellt 2007 von dem Briten Tony Wright. Das sind 2 Stunden mehr als die berühmten 264 Stunden Schlaflosigkeit des Amerikaners Randy Gardner aus dem Jahr 1964, die im Guiness Buch der Rekorde verzeichnet sind. Inzwischen werden dort keine Wettkämpfe mehr aufgenommen, die eine potenzielle Lebensgefahr darstellen. Ob die bei einem lang andauernden Schlafentzug tatsächlich droht, ist nicht erwiesen.
Alleine ist es allerdings auch schwer bis unmöglich, sich überhaupt dauerhaft wachzuhalten. Denn wenn niemand massiv nachhilft, sorgt der Körper schon ab der zweiten durchwachten Nacht mit aller Kraft dafür, dass sich das Gehirn erholen kann. Das tut er mit schlagartigen Mini-Schlafattacken, die kurzzeitig in den Tiefschlaf führen.
Die "gefühlte" Schlaflosigkeit
Mehr praktische Relevanz als die künstlichen Schlafrekorde hat die gefühlte Schlaflosigkeit. Darunter leiden viele Menschen mit Schlafproblemen. Sie haben das Gefühl, die ganze Nacht wachzuliegen. Und das über Wochen. Das entspricht zwar fast nie den Tatsachen, denn in Wirklichkeit schläft man fast immer deutlich mehr als man glaubt. Das Gefühl ist aber gleichwohl äußerst bedrückend und beängstigend.
Das unangenehme Phänomen erklären Wissenschaftler so: Bei Menschen mit Schlafproblemen gibt es oft viele Leichtschlafphasen und in den kurzen Tiefschlafphasen kommt es zudem zu vielen Aufwach- Episoden. Das führt dazu, dass die ganze Nacht durchgängig wie im Wachzustand empfunden wird. Denn im Gegensatz zum Einschlafen kann das Aufwachen bewusst wahrgenommen werden. Und auch in den Leichtschlafphasen ist die Gedanken- und Geräuscherfassung noch möglich.
EEG-Messungen im Schlaflabor zeigen den Betroffenen dann zu deren Erstaunen, dass sie in Wirklichkeit durchaus mehrere Stunden pro Nacht schlafen. Das subjektive Beschwerdebild besteht freilich trotzdem und muss auch als solches ernst genommen und behandelt werden.