Tilidin (Valoron®) kann vor allem bei längerer Einnahme zu körperlicher und psychischer Abhängigkeit führen. Durch den schnellen Wirkungseintritt und den stark schmerzstillenden Effekt gewöhnen sich Körper und Psyche an das Medikament. Zum Teil werden immer höhere Dosen benötigt, um die gewünschte schmerzstillende Wirkung zu erzielen. Bleibt diese aus, werden schon leichte Schmerzen als unerträglich empfunden. In der Folge entwickelt sich eine psychische Sucht, die durch die stimmungsaufhellende Eigenschaft von Tilidin zusätzlich gefördert wird.
Tilidin (Valoron): Wie kann das Suchtrisiko vermindert werden?
Um das Abhängigkeitspotenzial zu reduzieren, sollte Tilidin (Valoron®) nur in der kleinstmöglichen Dosierung verabreicht werden, mit der noch eine ausreichende Schmerzkontrolle erreicht werden kann. Außerdem sollte die Behandlung nur so lange erfolgen, wie es für die Schmerzbekämpfung wirklich notwendig ist, und eine Langzeittherapie sollte möglichst vermieden werden. Außerdem sollten nicht mehr Tilidin-Tropfen oder -Tabletten eingenommen werden, als vom Arzt verordnet.
Tilidin: Was tun bei Abhängigkeit?
Bei einer Suchterkrankung sollte schnellstmöglich eine Entzugsbehandlung eingeleitet werden. Dies geschieht am besten in einer spezialisierten Suchtklinik, wo Sie rund um die Uhr betreut werden und Entzugserscheinungen medikamentös gelindert werden. Im Rahmen der Entwöhnung wird Tilidin langsam ausgeschlichen, was besser verträglich sein soll als ein plötzlicher „kalter“ Entzug.
Quellen:
- Fachinformation Tilidin-ratiopharm plus Retardtabletten. 2020. Herausgeber: ratiopharm GmbH.
- Suchtstoffe: Tilidin. Herausgeber: living in balance GmbH. [online] https://dassuchtportal.de.