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Tilidin ist ein Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide, das besonders zur Behandlung von starken bis sehr starken Schmerzen geeignet ist. Es wird z. B. zur Schmerztherapie bei Rheuma, Bandscheibenvorfällen, Krebserkrankungen, Unfällen und Operationen eingesetzt. Nicht geeignet ist es für Personen, die bereits an einer Opiatabhängigkeit gelitten haben oder leiden oder bei denen eine Unverträglichkeit gegenüber den Inhaltsstoffen bekannt ist. 

Beispielsweise in folgenden Arzneimitteln ist Tilidin enthalten:

  • Tilidin-Generika
  • Valoron® N retard
  • Tilicomp beta 100 mg/8 mg Retardtabletten
  • Tilidin AbZ Tropfen

Wirkung: Blockade der Schmerzweiterleitung

Unter den Opiaten gehört Tilidin zu den schwach wirksamen Opioiden. Es wirkt schmerzstillend, indem es an Rezeptoren im zentralen Nervensystem bindet und so die Weiterleitung von Schmerzsignalen hemmt.

Drogenabhängigkeit: Zusatz von Naloxon soll Missbrauch verhindern

Das Schmerzmittel Tilidin hat zudem einen euphorisierenden Effekt. Die Patienten fühlen sich angstfrei und entwickeln mitunter ein Überlegenheitsgefühl, das bis zum Größenwahn reichen kann. Diese Eigenschaft macht Tilidin bei Personen aus der Drogenszene beliebt, die die Arznei zum Teil auch zur Bekämpfung von Entzugserscheinungen beim Heroinentzug einsetzen. Um das Risiko eines solchen Missbrauchs zu verringern, wird Tilidin-haltigen Arzneimitteln der Wirkstoff Naloxon zugesetzt. Dies hat zur Folge, dass bei missbräuchlicher Einnahme von Tilidin mit Naloxon unangenehme Entzugserscheinungen wie Angst, Unruhe, Zittern und Schwitzen auftreten, die den Betroffenen die Einnahme verleiden sollen.

Wie schnell und wie lange wirkt Tilidin (Valoron)?

Der Wirkungseintritt von Tilidin hängt von der Dosis und der Darreichungsform ab. Der Effekt von Tilidin-Tropfen tritt schnell ein, in der Regel innerhalb von 5 bis 10 Minuten. Bei der Einnahme von Tilidin-Tabletten dauert es 15 bis 20 Minuten, bis die Schmerzen nachlassen. Die maximale Wirkung setzt je nach Einnahmemenge nach 25 bis 50 Minuten ein.

Die schmerzstillende Wirkung hält in der Regel bis zu sechs Stunden an. Noch länger wirken jedoch Retardtabletten, welche den Wirkstoff über einen längeren Zeitraum abgeben.

Leberfunktionsstörung: Warum kann eine Leberzirrhose die Wirkung von Tilidin (Valoron) abschwächen?

Bei einer ausgeprägten Leberfunktionsschwäche (beispielsweise hochgradige Leberzirrhose) kann der Naloxon-Spiegel, der der Wirkung von Tilidin entgegenarbeitet, deutlich höhere Konzentrationen erreichen. Die mögliche Folge: Eine unzureichende Schmerzlinderung trotz ausreichend hoher Einnahmedosis des Schmerzmittels.

Quellen:

  • Fachinformation Tilidin-ratiopharm plus Retardtabletten. 2020. Herausgeber: ratiopharm GmbH.
  • Maucher, I V. Tilidin. 2024. [online] www.gelbe-liste.de.
  • Suchtstoffe: Tilidin. Herausgeber: living in balance GmbH. [online] https://dassuchtportal.de

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