Wenn man stärkere Schlafmittel nach längerer Einnahme absetzt (was grundsätzlich gut ist), kann sich der Schlaf zunächst deutlich verschlechtern. Die Schlaflosigkeit kann dann kurzfristig schlimmer sein als jemals zuvor. Aber eben nur kurzfristig. Rebound nennen das die Ärzte. Es handelt sich dabei um das wichtigste Entzugssymptom bei synthetischen Schlafmitteln.
Auch Schwindel und Angstzustände möglich
Rebound bedeutet Rückschlag und so ist es auch: Nach dem plötzlichen Weglassen der Schlaftabletten kommt es Tage später zu einer Schlafverschlechterung. Und zwar häufig noch stärker als es ursprünglich der Fall war. Wenn Sie beispielsweise früher ohne Schlafmittel eine Stunde und mit Schlafmittel weniger als eine halbe Stunde zum Einschlafen brauchten, kann es sein, dass sich Ihre Einschlafzeit nach dem Tabletten-Stopp auf deutlich über eine Stunde verlängert.
Neben Schlafstörungen können auch Unruhe, Angst, Zittern, Schwindel oder Kreislaufstörungen auftreten. Häufig sind es genau solche Beschwerden, die auch mithilfe der Schlaf- und Beruhigungsmittel gelindert werden.
Besonders häufig bei Benzodiazepinen und Z-Substanzen
Die Entzugssymptome dauern meistens einige Tage und werden häufig bei den führenden Schlafmitteln wie Zopiclon und Zolpidem sowie den Benzodiazepinen (z.B. Flurazepam, Lorazepam oder Triazolam) beobachtet. Vielleicht auch deshalb, weil diese eben am meisten verordnet werden. Eine vierwöchige Einnahme reicht bei diesen Medikamenten aus, um nach dem Absetzen Schlafstörungen zu verursachen. Je länger die Tabletten eingenommen wurden, desto ausgeprägter sind die Beschwerden, die sich dann auch über Wochen hinziehen können.
Zu Absetz-Beschwerden kann es grundsätzlich bei jedem Schlafmittel kommen, weniger allerdings bei den pflanzlichen.
Woran erkenne ich, dass die Schlaflosigkeit am Absetzen der Schlaftabletten liegt?
Besonders tückisch am Rebound-Phänomen ist die Tatsache, dass viele Betroffene sie als wiederauftretende Schlafstörung fehlinterpretieren und deshalb glauben, ohne Tabletten gar nicht mehr richtig schlafen zu können. Einer der Gründe für die hohe Medikamentenabhängigkeit. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen schätzt, dass etwa 1,1 Millionen Menschen in Deutschland von Benzodiazepinen abhängig sind. Die Mehrheit von ihnen ist über 65 Jahre alt.
Eine Absetzschlafstörung zu erkennen ist eine Frage der richtigen Interpretation. Wenn Sie sich diese Frage stellen, haben Sie einen wichtigen Schritt dafür schon geschafft: sich nämlich über dieses recht häufige Phänomen bewusst zu sein.
ich nehme Zolpidem seit ca. 2 Jahren.
Anfangs ca. 1-2 Monate 5 mg pro Nacht. Dann fast 1 Jahr ca. 2-3 mal die Woche je 5-10 mg genommen. Dann Rückfal: ca. 2 Monate 10 mg pro Nacht. Dann Dosis verringert auf im Schnitt ca. 3x die Woche 5-10 mg. Jetzt bin ich seit ca. 3 Wochen auf Entzug.