Ropinirol ist ein sogenannter Dopamin-Agonist. Wie so viele andere Parkinson-Wirkstoffe auch aktiviert Ropinirol also die Dopamin-Rezeptoren im Gehirn und sorgt auf diese Weise zu einem Anstieg des fehlenden Botenstoffs.
Wirkung
Damit lindert Ropinirol die typischen Parkinson-Symptome wie Bewegungssteifigkeit u.a. Im Gegensatz zu anderen Dopamin-Agonisten wie Bromocriptin, Lisurid oder Pergolid ist Ropinirol aber kein Abkömmling des Mutterkorns, einem Getreidepilz. Es handelt sich um eine synthetisch hergestellte Substanz.
Ropinirol kann zwar auch allein gegen Parkinson eingesetzt werden, meist wird es aber in Kombination mit L-Dopa verschrieben. L-Dopa selbst hat ganz ähnliche Effekte, wirkt aber stärker. Dennoch kann eine Kombination mit einem anderen Dopamin-Agonisten mitunter sinnvoll sein, auch im Hinblick auf die Verträglichkeit.
Ropinirol wird auch gegen die unruhigen Beine verschrieben, das sogenannte "Restless-Legs-Syndrom".
Der Wirkstoff ist unter folgenden Handelsnamen erhältlich:
- Adartrel®
- Requip®
- Rolipexa® (nur Österreich)
- Ropinal®
- Ropinirol
Wann nicht
Wann darf man Ropinirol nicht einnehmen?
Es gibt eine ganze Reihe an Situationen, in denen man Medikamente mit dem Wirkstoff Ropinirol (z.B. Adartrel®, Requip®) nicht einnehmen sollte. Oder zumindest nur nach gründlicher Abstimmung mit dem Arzt, der dann auch über evtl. bestehende Begleiterkrankungen Bescheid wissen sollte.
Zu den wichtigsten dieser "Gegenanzeigen" gehören:
- schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- schwere Psychosen
- frühere allergischen Reaktion bei Einnahme starker Psychopharmaka
- Schwangerschaft und Stillzeit (kann ein Thema sein, wenn der Therapiegrund nicht eine Parkinson-Erkrankung, sondern ein Syndrom der "unruhigen Beine" ist, das Restless-Legs-Syndrom)
- Kinder und Jugendliche
- schwere Nierenfunktionsstörungen
- schwere Leberfunktionsstörungen
- hormonbildender Tumor in der Nebenniere (Phäochromozytom)
Was ist bei Ropinirol im Hinblick auf andere Medikamente zu beachten?
Ropinirol greift im Gehirn in den Dopamin-Stoffwechsel ein und erhöht die Konzentration dieses Botenstoffs. Das erklärt, warum das Parkinson-Mittel mit zahlreichen anderen Medikamenten interagieren kann.
Im folgenden sind die wichtigsten dieser möglichen Wechselwirkungen zusammengefasst:
- Kommt es unter der Behandlung mit Ropinirol zu Übelkeit, sind Anti-Übelkeits-Mittel mit dem Wirkstoff Domperidon okay, auf Metoclopramid (MCP, Paspertin®) sollte aber verzichtet werden.
- Werden noch andere Parkinson-Mittel eingenommen, kann deren Wirkung erhöht sein. Das kann vor allem bei den Wirkstoffen Selegilin und Amantadin passieren, weshalb hier besondere Vorsicht geboten ist, vor allem zu Beginn der Behandlung.
- Bei Einnahme von Antidepressiva sollte in jedem Fall vorher Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.
- Das gilt auch für Psychopharmaka, vor allem bestimmte Neuroleptika.
- Eisen-Präparate können die Wirksamkeit von Ropinirol einschränken. Sie sollten mit mindestens zweistündigem Abstand eingenommen werden.
- Hormon-Tabletten bei Frauen (Wechseljahre, Pille) können die Wirksamkeit von Ropinirol ungewollt verstärken.
- Vorsicht geboten ist auch bei der Einnahme blutdrucksenkender Mittel, weil auch Ropinirol den Blutdruck erniedrigen kann.
- Bestimmte Antibiotika können die Wirkdauer von Ropinirol verlängern, was eine Dosisanpassung notwendig macht.
- Bei Einnahme von Blutverdünnern wie Warfarin müssen die Gerinnungswerte regelmäßig überprüft werden.
- In Kombination mit bestimmten Magensäurehemmern wie Cimetidin können die Nieren stärker gefährdet sein als unter Ropinirol allein.
Quellen:
- Maucher IV. Ropinirol (2017). www.gelbe-liste.de.