Wie wirkt Bromocriptin bei der Parkinson-Krankheit? Beeinträchtigt das Medikament die Sicherheit beim Autofahren? Was ist bei der Einnahme zu beachten? Und bei welchen Erkrankungen sollte man besser auf Bromocriptin verzichten? Diese und andere Fragen beantworten wir in folgendem Beitrag.
Wirkung
Was bewirkt Bromocriptin bei Morbus Parkinson?
Bromocriptin ist ein sogenannter Dopamin-Agonist. Das bedeutet, das Arzneimittel wirkt ähnlich wie Dopamin, also dem körpereigenen Botenstoff, an dem es bei Morbus Parkinson fehlt.
Bromocriptin war der erste Dopamin-Agonist, der auf den Markt kam (1974). Mittlerweile gibt es zahlreiche weitere Wirkstoffe, die zur Gruppe der Dopamin-Agonisten gehören.
Medikamente, die Bromocriptin enthalten, sind z.B.:
- Bromocriptin AbZ
- Bromocriptin beta®
- Bromocriptin-CT 2,5 Tabletten
- Bromocriptin Hexal®
- Bromocriptin ratiopharm®
- Kirim®
- Pravidel®
Tipps zur Einnahme
Kann man Bromocriptin auch mit Levodopa kombinieren?
Man kann. Levodopa (L-Dopa) ist eine Dopamin-Vorstufe, Bromocriptin ein sogenannter Dopamin-Agonist, also ein Nachahmer des Dopamins. Beide Wirkstoffe arbeiten also in die gleiche Richtung, nämlich gegen den Dopamin-Mangel.
Da Levodopa häufig nach einiger Zeit der Anwendung in seiner Wirkung nachlässt, ist eine Kombination mit Bromocriptin dann eine mögliche Option. Allerdings sollte dann die Dosis von Levodopa etwas reduziert werden, um das vermehrte Auftreten von Nebenwirkungen zu vermeiden.
Darf man noch Autofahren, wenn man Bromocriptin einnimmt?
Bromocriptin vermindert die Reaktionsfähigkeit und beeinträchtigt damit auch die Verkehrstüchtigkeit. Es wird deshalb zur Vorsicht und Zurückhaltung beim Autofahren, aber auch beim Benutzen von Maschinen oder Geräten geraten.
Darf man Alkohol trinken, wenn man Bromocriptin-Tabletten einnimmt?
Davon wird abgeraten. Der Grund: Der Wirkstoff Bromocriptin kann die Verträglichkeit von Alkohol herabsetzen.
In manchen Fällen kann es dann z.B. zu Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen und Übelkeit, aber auch zu stärkeren Blutdruckschwankungen kommen. Warum das so ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Möglicherweise hat Alkohol einen direkten Einfluss auf die Empfindlichkeit der Dopamin-Rezeptoren.
Wann nicht?
Wann darf Bromocriptin nicht eingenommen werden?
Die Hinweise, wann Bromocriptin nicht eingenommen werden darf ("Gegenanzeigen"), schwanken in den Details von Präparat zu Präparat. Achten Sie deshalb unbedingt auch auf den Beipackzettel.
Nicht angewendet werden sollte Bromocriptin:
- bei einer Überempfindlichkeit gegen Mutterkornalkaloide (Bromocriptin wird aus Mutterkornalkaloiden gewonnen)
- bei Schwangerschafts-Gestose
- bei unkontrolliertem Bluthochdruck
- bei arteriellen Durchblutungsstörungen
- bei schweren psychischen Leiden
- bei Magen- oder Zwölffingerdarm-Geschwüren (in Ausnahmefällen und unter großen Vorsichtsmaßnahmen erlaubt)
- in Schwangerschaft und Stillzeit
- bei Kindern
Quellen:
- Fachinformation Bromocriptin ratiopharm® (2016). Herausgeber: Ratiopharm GmbH. www.gelbe-liste.de.