Auf welche Weise wirkt Fampridin (Fampyra) gegen Multiple Sklerose?
Fampridin (Fampyra®) ist ein neueres MS-Medikament, das vor allem bei Schwierigkeiten mit dem Gehen eingesetzt wird. Fampridin kann solche Geh- und Gangstörungen nachweislich positiv beeinflussen.
Biochemisch handelt es sich bei Fampridin um einen Kaliumkanalblocker. Der Wirkmechanismus ist relativ kompliziert. Das Medikament hindert Kalium-Ionen daran, Nervenzellen zu verlassen. Dadurch stehen die Kalium-Teilchen länger im Nervengewebe zur Verfügung. Und das sorgt vor allem bei geschädigten Nerven im Muskelgewebe dafür, dass sie besser arbeiten können. Soweit die Theorie, gänzlich geklärt ist das alles noch nicht.
Bessere Muskelkraft durch Kalium-Ionen
Was hat das mit dem Gehen zu tun? Die Gehschwierigkeiten bei der Multiplen Sklerose gehen auf eine gestörte Erregungsleitung in den Beinmuskeln zurück. Diese Erregungsleitung wird durch Fampridin und die länger verbleibenden Kalium-Ionen gestärkt.
Aufgrund des Wirkmechanismus im Nervengewebe kann Fampridin allerdings auch diverse Nebenwirkungen haben, unter anderem Gefühlsstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit.
Quellen:
- Neue Arzneimittel - Fampyra® (Fampridin) (2011). Herausgeber: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) www.akdae.de.