Wie hilft Dupixent® (Dupilumab) bei Neurodermitis? Auf welche Art wird das Medikament verabreicht? Und was für Nebenwirkungen können auftreten? Mehr zu diesen Themen lesen Sie in folgendem Beitrag.
Wirkung
Wie wirkt Dupilumab (Dupixent®) bei Neurodermitis?
Das Biologikum Dupixent® (Dupilumab) wird zur innerlichen Behandlung der mittelschweren bis schweren Neurodermitis eingesetzt. Der Wirkstoff unterdrückt Teile des Immunsystems und wirkt dadurch entzündungshemmend.
Der in der EU seit Herbst 2017 zugelassene monoklonale Antikörper wird derzeit (01/2019) lediglich in der Therapie des atopischen Ekzems (Neurodermitis) bei Erwachsenen verordnet. Eine Zulassung für jüngere Menschen mit ausgeprägter Neurodermitis wird jedoch angestrebt.
Dämpfer fürs Immunsystem
Dupixent® ist ein sogenannter Interleukin-Blocker. Durch die gezielte Hemmung dieser Entzündungsbotenstoffe stoppt der Wirkstoff weitere Signalwege im Rahmen des überaktiven Immunsystems bei der Neurodermitis.
Das Medikament Dupixent® hat beim atopischen Ekzem folgende Wirkungen:
- Blockade der Andockstellen (Rezeptoren) für Interleukin-4 und -13 (IL-4, IL-13)
- Hemmung der nachfolgenden Signalwege der Entzündungsbotenstoffe IL-4 und IL-13
- Senkung des Gesamt-IgE im Blut (IgE-Antikörper sind körpereigene Eiweißstoffe, die u. a. für bestimmte allergische Erkrankungen, Asthma, Neurodermitis verantwortlich sind)
- Verringerung der Hautentzündungen
- Besserung von Juckreiz, von Schlafstörungen und psychischen Begleitsymptomen
- Steigerung der Lebensqualität
Anwendung
Wie wird Dupilumab (Dupixent®) bei Neurodermitis angewendet?
Dupixent® (Dupilumab) ist ein künstlich hergestellter Antikörper, der als Fertigspritze unter die Haut injiziert wird. Das Arzneimittel wird in der Behandlung des mittelschweren bis schweren atopischen Ekzems bei Erwachsenen eingesetzt.
Ein "Piekser" alle 2 Wochen
Das Medikament Dupixent® steht Ihnen als Fertigspritze in einer Dosierung von 300 mg zur Verfügung. Die Handhabung ist einfach und lässt sich (nach entsprechender Anleitung in der ärztlichen Praxis) auch problemlos eigenständig zuhause durchführen.
Tipps zur Anwendung von Dupixent® bei mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis:
- 600 mg Dupilumab werden als Anfangsdosis subkutan unter die Haut gespritzt (zwei Injektionen zu je 300 mg nacheinander an zwei unterschiedlichen Injektionsstellen).
- Die Folgedosierungen betragen dann nur noch 300 mg (eine Spritze) alle zwei Wochen.
- Bevorzugte Injektionsstellen sind das Unterhautfettgewebe am Bauch oder im vorderen Bereich der Oberschenkel. Sparen Sie dabei ein Hautareal von etwa 5 cm um den Bauchnabel herum aus.
- Falls Ihnen jemand anderes die Spritzen verabreicht, kann alternativ auch der Oberarm als Injektionsstelle ausgewählt werden.
- Wechseln Sie regelmäßig die Spritzareale an Bauch, Oberschenkel und ggf. Oberarmen.
- Spritzen Sie nicht in verletzte oder vernarbte Hautbereiche, ebensowenig in Hautstellen mit blauen Flecken.
- Gerade zu Beginn der Behandlung kann das Arzneimittel unterstützend mit einer äußerlichen Kortisontherapie kombiniert werden.
- Die gleichzeitige lokale Anwendung von Calcineurin-Inhibitoren (Protopic®-Salbe, Elidel®-Creme) sollte sich dagegen nur auf Problemzonen wie Gesicht, Hals, Genitalbereich und die Körperfalten beschränken.
Ergänzende Infos zum Schluss
Um Dupixent® möglichst einwandfrei und wirkungsvoll einsetzen zu können, gibt es vom Hersteller noch einige Hinweise zur Handhabung.
Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Dupixent®:
- Bewahren Sie die Fertigspritzen möglichst im Kühlschrank auf (2-8 °C).
- Das Medikament darf nicht eingefroren werden.
- Bei einer Lagerung außerhalb des Kühlschranks (bis maximal 25 °C), muss Dupixent® innerhalb von 14 Tagen verwendet oder verworfen werden.
- Schützen Sie die Fertigspritzen vor Licht und Hitze.
- Wenn Sie die Dupixent®-Fertigspritze aus dem Kühlschrank entnehmen, dürfen Sie das Medikament erst nach etwa 45 Minuten injizieren (wenn es annähernd Raumtemperatur erreicht hat).
Übrigens, der Wirkstoff Dupilumab kann völlig unabhängig von Nahrungsmitteln oder Getränken verabreicht werden.
Sollten Sie nach einer Behandlungszeit von 16 Wochen nicht ausreichend auf die Therapie mit Dupixent® ansprechen, ist eine Beendigung der Antikörper-Behandlung in Erwägung zu ziehen.
Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.
Quellen:
- Gebrauchsinformation: Dupixent® 300mg Injektionslösung in einer Fertigspritze (Dupilumab). Herausgeber: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH. www.sanofi.de
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen und verbleibe mit freundlichem Gruß Manfred Föttinger – manfred33@posteo.de
es gibt tatsächlich neue Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass Dupilumab auch bei COPD vielversprechend sein könnte.
Es wird vermutet, dass Dupilumab bei Rauchern mit einer eosinophilen Entzündung in der Lunge potenziell nützlich sein könnte, da das Medikament die durch IL-4 und IL-13 vermittelte Entzündung unterdrücken kann. Diese Zytokine spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Entzündungen, die mit COPD verbunden sind.
Aktueller Forschungsstand: Einige klinische Studien untersuchen derzeit, ob Dupilumab bei Patienten mit COPD, insbesondere bei solchen mit erhöhten Eosinophilenzahlen, die Lungenfunktion verbessern und Exazerbationen (Verschlimmerungen) der Krankheit reduzieren kann. Die Ergebnisse sind noch nicht abschließend, aber es gibt Anzeichen dafür, dass Dupilumab bei dieser Untergruppe von Patienten vorteilhaft sein könnte.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
Basisbehandlung: Täglich zweimal Ganzkörpereinreibung mit Nachtkerzenölcreme. Beschwerdefreie Zeiten: Keine.
Cortisonmischung nur bei stärksten Schüben. Protopic und Elidel wirkungslos, weil es keine entzündungsfreien Zeiten gibt. Sollte ich die Spritzen trotzdem weiternehmen? In der geringen Hoffnung, dass sich vielleicht nach 6 Monaten eine Besserung einstellt?
das ist für uns natürlich nicht seriös zu beantworten. Wir kennen Sie nicht und wissen nichts über die Begleitumstände Ihrer Neurodermitis.
Aber nach 14 Wochen ohne Besserung bitte in der Praxis vor Ort besprechen.
Alles Gute vom Navigator-Team
mein Sohn litt am ganzen Körper an einer schlimmen Neurodermitis, und bekam es mit allen möglichen Salben und Sprays nicht mehr in den Griff. Es erfolgte schließlich eine stationäre Behandlung in der Hautklinik. Als mit diesen Spritzen (alle 14 Tage) begonnen wurde, erfolgte eine wahnsinnige Besserung seiner Haut. Hoffentlich bleibt es so!
das kann man so aus der Ferne leider nicht beantworten, da es unmöglich ist zu wissen, welche Temperatur das Medikament über welchen Zeitraum hatte. Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Wirksamkeit aufgrund von Temperaturschwankungen reduziert ist, am besten den verschreibenden Arzt kontaktieren. Vielleicht ist eine Neuverordnung möglich.