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Pimecrolimus hemmt das Enzym Calcineurin. Und Calcineurin wiederum spielt bei der Neurodermitis eine Schlüsselrolle im Entzündungsprozess. Somit wirkt Pimecrolimus in der Haut entzündungshemmend und "immunsuppressiv".

Wirkung

Zum Hintergrund: Bei der Neurodermitis kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems. Spezielle Abwehrzellen in der Haut, die T-Zellen, werden (fälschlicherweise) aktiviert und kurbeln die Produktion von sogenannten Zytokinen an. Zytokine sind Entzündungsbotenstoffe, die dann letztlich die Hautreaktionen hervorrufen. Damit die T-Zellen diesen Zytokin-Produktionsprozess in Gang setzen können, brauchen sie Calcineurin.

Eine äußere Behandlung mit Pimecrolimus-Creme (z.B. Douglan®, Elidel®) kommt bei leichter oder mittelschwerer Neurodermitis in Betracht.

Anwendung bei Kindern

Darf der Wirkstoff Pimecrolimus (Elidel®) auch schon bei Kindern angewandt werden?

Ja. Pimecrolimus (Elidel®) ist ein antientzündlicher Wirkstoff, der als 1 %ige Creme zur Verfügung steht und bei leichter bis mittelschwerer Neurodermitis bereits ab dem 2. Lebensjahr eingesetzt wird.

Alternative zu Kortison

Bei Kindern wird Pimecrolimus (Elidel®) vorwiegend dann angewendet, wenn eine Behandlung mit topischen Kortikosteroiden (äußerlich aufzutragenden Kortison-Präparaten) entweder nicht angebracht oder nicht möglich ist.

Gründe, die den Einsatz von Elidel® rechtfertigen:

  • Anwendung im Gesicht, am Hals, Genitalbereich und in den Körperfalten (da eine ggf. längere Therapiedauer in diesen Problemregionen mit topischem Kortison nicht empfehlenswert ist)
  • bestehende Unverträglichkeit gegenüber äußerlichen Kortikosteroiden
  • mangelnde Wirksamkeit bereits eingesetzter Kortison-Präparate

Übrigens, ein leichtes Wärmegefühl im Bereich der behandelten Haut ist eine typische, ungefährliche Nebenwirkung des Medikaments. Sie geht rasch vorüber und tritt meist auch nur am Anfang der Behandlung auf.

Quellen:

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Elidel-Salbe
Guten Tag,
ich habe Elidel verschrieben bekommen und bin skeptisch, da im Internet oft davon die Rede ist, dass der Wirkstoff Hautkrebs begünstigen soll. Allerdings sind die Beiträge auch teilweise ziemlich alt.
Können Sie mir sagen, ob die Sorgen berechtigt sind? Vielen Dank!
Krebsrisiko durch Elidel
Hallo Alexander,
die US-amerikanische Gesundheitsbehörde hat eine "Black Box"-Warnung (die strengste Warnung für verschreibungspflichtige Medikamente) für Elidel herausgegeben. Diese Warnung weist darauf hin, dass es bei der Anwendung von Pimecrolimus ein theoretisches Risiko für die Entwicklung von Krebserkrankungen, einschließlich Hautkrebs und Lymphomen, geben könnte. Die Warnungen basieren hauptsächlich auf Tierstudien, in denen hohe Dosen von Pimecrolimus verabreicht wurden. In diesen Studien entwickelten einige Tiere Lymphome und andere Krebsarten.
Langzeitstudien am Menschen haben bisher keine eindeutigen Beweise geliefert, die eine direkte Verbindung zwischen der normalen Anwendung von Elidel und einem erhöhten Krebsrisiko bestätigen. Die vorhandenen Daten sind jedoch begrenzt und überwiegend kurz- bis mittelfristig.
Zusammengefasst: Es bestehen theoretische Risiken, vor allem bei zu hohen Dosierungen, zugleich gibt es derzeit keine schlüssigen Beweise dafür, dass Elidel direkt Hautkrebs verursacht, wenn es gemäß den Anweisungen verwendet wird.
Viele Grüße vom Navigator-Team
Kommentare

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Haupt-Autorin
Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie / medizinische Fachautorin

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